„Wenn das Herz zwischen Himmel und Erde wohnt“ – die Geschichte einer Sternenkind-Mutter
<< Innerlich spürte ich, dass es sinnlos ist das Herzchen zu suchen. Ich hätte ihn anschreien können, dass mein Kind nicht mehr lebt und er endlich mit dem Ultraschall aufhören soll.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis er endlich aufhörte und sagte ich hätte einen „Missed Abort“. Und ich müsse zur Ausschabung. Unser Baby hat keinen Herzschlag mehr und hat sich auch nicht weiter entwickelt.
Ich war wie in Trance, alles um mich herum bewegte sich, die Welt drehte sich weiter – ich blieb stehen.
Ich hatte also recht, meine Gedanken, die Vorahnung. Ich wollte aber gar nicht recht haben.
Ich wollte sehen, wie ein kleiner Wurm in meinem Bauch turnt und hatte so gehofft, wenn ich das gesehen hätte,
wäre auch diese unendliche und bedingungslose Liebe endlich da gewesen.
Innerlich bin ich in 1000 Scherben zerfallen.
Obwohl ich ja ahnte was passieren wird, war ich wie erstarrt. Von einer auf die andere Sekunde war unser
Glück zerstört. >>
Liebe LeserInnen, das ist ein kleiner Auszug aus dem Buch von Yvonne Rittweger:
„Wenn das Herz zwischen Himmel und Erde wohnt“
Ihr habt es gemerkt, die Autorin hat darin „die schwerste Zeit“ in ihrem Leben verarbeitet, im Leben ihrer kleinen Familie. Denn ihr zweites Kind Fynn, ein Sohn, ist zum Sternenkind geworden. Er wurde still geboren, in der 19 Schwangerschaftswoche, mit nur 250g Körpergewicht.
Ich habe das Buch hier bei mir, ich finde es unglaublich emotional – aber auch voller Hoffnung. Denn die Familie ist gemeinsam durch die schmerzvollen Erfahrungen durchgegangen und auch durch eine zweite Schwangerschaft, die zwischen Freude und Angst von ganz großen Emotionen geprägt war… Mehr möchte ich hier nicht verraten. Wer Interesse am Thema hat und Ähnliches durchmacht, dem kann ich das Buch ans Herz legen. Yvonne beschriebt die ganzen Wellen an Gefühlen – oder auch gelegentlich die Abwesenheit dieser – ehrlich, schön und menschlich.
Ich habe Yvonne gefragt: Wie hast du dich entschieden, das Buch zu schreiben und was das Schreiben mit dir gemacht?
Das Schreiben hat mich nochmal ordentlich zurück versetzt. Viele Tränen sind geflossen und es hat recht lange gedauert das Buch fertig zu stellen. Die emotionale Stimmung musste da sein und ich darauf einlassen können – bereit sein alles nochmal zu erleben.
Was ist das bislang schönste Leser-Feedback auf dein Buch?
Das schönste Feedback kam von meinem Bruder. Er sagte, dass er niemals geahnt hätte, wie schwer es war und was wir durch gemacht haben. Vielleicht wollte er auch vieles nicht sehen. Ihn ist nun bewusster, was sich alles hinter der Fassade verbirgt.
Das Buch ist hier erhältlich: https://amzn.to/2PpOkai (Mini-Werbung, da affiliate Link)
Wer kennt auch andere Bücher und Texte zum Thema Sternenkinder und Sternenkind-Mütter, die wir hier verlinken sollten?
Liebe Grüße,
Béa
- 26. Feb 2020
- 2 Kommentare
- 1
- Geburt, Sternenkind, Sternenkinder, Stille Geburt, tod, Trauma
Heike
14. Juni 2020Uns hat damals das Buch "Leise wie ein Schmetterling" geholfen, besser das erlebte zu akzeptieren...
Anette
28. Februar 2021Vielen Sternenkind-Eltern hilft es,über ihr Sternenkind und eigene Gefühle zu schreiben, manchmal auch erst viel später...
Ich bin selbst Sternchenkindmama sowie Sternenkind - Fotografin bei "dein Sternenkind (DSK)".
Auf der Webseite www.dein-sternenkind.de finden sich unter "Erfahrungsberichte" sehr berührende Texte.
Es ist so wichtig, dass dies kein Tabuthema mehr ist und toll, dass es hier aufgegriffen wird!
LG Anette