Sind YouTuber die besten Vorbilder für Kinder?


Die Welt hat immer Idole und Vorbilder, die die Menschen prägen und beeinflussen. Hier überlege ich mithilfe der Community und der Geschichte einer Leserin, inwiefern YouTuber die besten Vorbilder für Kinder sind.

Ich muss gestehen, dass ich schon fast zu alt bin, um die ganzen YouTuber von heute zu kennen. Die Großen von ihnen sind mir natürlich bekannt, nicht zuletzt weil sie ihre Kanäle für kommerzielle Zwecke nutzen und mir ihre Gesichter bei DM und Rossmann begegnen. Und prinzipiell finde ich es ziemlich cool, dass „einfache“ Menschen ohne einen prominenten Hintergrund einfach aus dem Nichts berühmt werden können.

Was machen YouTuber so?

Nach kurzer Recherche weiß ich, was die YouTuber im ganz Groben alles darstellen: Schmink-Tipps, Rezepte, diverse „Challenges“ oder DIY‘s, z.B. Schleim oder Duschschaum. Das Kind in mir muss sagen, dass es sich durchaus für einige dieser Themen interessiert. Selbst gemachter Schleim klingt schon ziemlich witzig!

Die Spießerin in mir möchte andererseits anmerken, dass sie es besser fände, wenn diese berühmten Influencer auch über ernste Themen sprechen würden, als stets über Schminke und Schleim. Pubertät, Depressionen. Andersartigkeit… Teilweise gibt es sie natürlich, aber ihre Reichweite ist nun mal nicht so groß.

Ist YouTube gefährlich?

All die Do-it-youself Hacks dienen natürlich dazu, nachgemacht werden. Und ich muss euch sicher nicht sagen, dass ein nachgemachtes Experiment zu Hause oft schief geht.

Die Nachricht einer Leserin, die wir neulich hier und bei FB mit euch teilten, hat mich laut lachen lassen – teils vor Belustigung, teils vor Entsetzen!

Hier ein kleiner Ausschnitt:

Sie schaut sich diese „Life-Hacks“ an, wo man von Natron über Seife und Mehl alles mögliche zusammen mischt, um irgendeinen Slime herzustellen. Leere Dusch-und Shampooflaschen, Kontaktlinsenflüssigkeit, Mehl, Allzweckreiniger…. Zuletzt hat als sie bei einer Freundin war, hat eine Mikrowelle gebrannt, als sie versuchten, Vaseline zu schmelzen und Glitzer hinein getan haben um Lipgloss herzustellen! Ist ja schön , wenn die Kinder interessiert forschen, aber ich werde noch bekloppt.“

Ganz schön krass, oder? Wenn ich das lese, dann kommt mir meine Kindheit plötzlich ganz schön langweilig vor. Und dazu muss man auch bedenken, dass die Kids echt noch jung sind! Chemische Substanzen sind nicht so simpel zu verwenden, wie Eier oder Butter.

YouTuber verdienen an ihren Zuschauern!

Auch hier musste ich der Leserin nickend zustimmen. „Das ganze Taschengeld geht für Bibis überteuerten Duschschaum etc. drauf, den man natürlich dringend für diese Experimente braucht.“

Kinder und Jugendliche sind noch sehr leicht zu beeinflussen. Sie ahmen großen Vorbildern nach und wollen vielleicht ein bisschen so sein wie sie. Dass sie Geld für all diese Life-Hacks ausgeben, finde ich ehrlich gesagt sehr schwierig.

YouTube verbieten?

Klar gab es auch einige, die aufgrund dieser radikalen Ausmaße gerne ein kleines YouTube-Verbot einführen würden. Aber wir sind alle in der Tollabea Redaktion kein Freund von Verboten, weil wir glauben, dass diese erst recht die Lust bestärken und die Kids es andernfalls vielleicht heimlich machen. So würde ich jedenfalls ticken. Schließlich erhält man überall, wo Internet ist, Zugang zu YouTube. Auf dem Handy, in der Schule oder bei Freunden…

Experimentiert zusammen!

Mir gefiel der Einfall von Linda Sobieski: „Ihr könnt ja zusammen Sachen ausprobieren! Sie soll dir zeigen, was sie toll findet und dann könnt ihr zusammen experimentieren!“

Im Anschluss zu dem Kommentar würde ich auch gerne diesen hier anfügen: „Ist das Problem der Mama, dass etwas kaputt geht beziehungsweise gefährlich werden könnte? Dann kann sie über die Experimente mit darüber gucken.“, so Louise Ja.

Vielleicht ist die Sorge größer als die Sache selbst?

Zugegeben – eine brennende Mikrowelle ist schon ziemlich beunruhigend, aber manchmal entwickelt sich alles wieder in eine angenehme Richtung. Lizzy Waldhart war früher ähnlich drauf wie Béa und ‚die Kids von heute und kann euch folgendes dazu sagen: „Ich habe früher auch viele von diesen  Dingen gemacht. Ich bin dann aber ganz schnell in die etwas ungefährlichere Digitale Schiene geraten und habe meine eigenen Experimente mit Kamera, Photoshop, Filmschnittprogrammen, Musik und ähnlichem gemacht.“

Sind YouTuber also doch die besten Vorbilder für Kinder?

Es wäre sicher nicht bedacht, pauschal ja oder nein zu sagen. Ich denke aber, dass es vor allem darauf ankommt, wen oder was man sich anschaut. Mamas und Papas können meiner Meinung nach auch gerne ihren Senf dazu geben und am Rande anmerken, dass YouTuber auch eine Menge Nutzen daraus ziehen, wenn ihre Fans ihnen folgen und Geld ausgeben. Ich habe also nichts gegen YouTuber als Vorbilder, solange Kinder und Jugendliche so viel Medienkompetenz haben, sie und ihre Empfehlungen in Frage zu stellen.

Und das zu entfalten und zu unterstützen, ist schon Sache der Eltern und der Schule!

Einige gute Infos für Eltern gibt es übrigens bei Schau Hin und bei Saferinternet.at.

Hier nochmal der letzte Post mit der Leserin und ihrem experimentierfreudien Kind:

Hilfe, mein Kind lässt sich zu Unsinn anzetteln via YouTube – was tun?

Und, wie seht ihr das so? Wie handhabt ihr das mit den YouTubern in der Familie? Oder hat gar jemand von euch sogar einen YouTube-Star zu Hause?  

Liebe Grüße,

Mounia

 

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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