Trennung/ Alleinerziehend/ Neuanfang alleine oder gemeinsam – Achtung!!! Gedankenflut! – Gastbeitrag


Ihr Lieben, heute Abend braucht eine anonyme Mutter Hilfe und Erfahrungen von euch in Sache Trennung. Ich bin überzeugt, dass ihre Gedanken und Fragen einen Wert an sich haben. Weil es umsichtig ist, sich diese Fragen überhaupt zu stellen.

Deswegen kommen sie als eigenständiger Blogbeitrag hier, und aus euren Antworten werden wir auch eine Zusammenfassung machen. Unsere Gastbeitragende schreibt ab hier:

Ich habe heute einen Beitrag verfasst. Weil ich mich zur Zeit sehr verloren fühle.

Mein Mann und ich stehen vor der Entscheidung, Trennung ja oder nein. Wir haben zwei Kinder.

Es gibt auf seiner Seite tiefe psychologische Probleme und auf meiner Seite Besserwisserei und das Ignorieren seiner Bedürfnisse, die zu dem Punkt geführt haben an dem wir jetzt stehen. Wir müssen entscheiden ob wir 12 Jahre, die wir zusammen aufgebaut haben, wieder zurück bauen. Ich bin momentan komplett aufgelöst. Um meine Gedanken zu sortieren, habe ich den Beitrag verfasst – unter erstickenden Tränen wie bei keinem Liebeskummer bisher. Ich möchte ihn euch zur Verfügung stellen. Vielleicht antworten andere darauf in den Kommentaren und vielleicht ist da irgendein Satz dabei, der mir hilft.

Trennung/ Alleinerziehend/ Neuanfang alleine oder gemeinsam – Achtung!!! Gedankenflut!

Obwohl ich mit so vielem Menschen reden könnte, bin ich mit meinen Gedanken und Gefühlen alleine. Und meine Emotionen sind zur Zeit nicht mein bester Freund, weil ich nicht weiß ob ich ihnen vertrauen kann. Der eine Tag ist entspannt und gelassen und am nächsten breche ich zusammen. Soviel Ungewissheit plagt mich umher.

Ich wünsche mir, dass mich ein Groll oder Hass oder eine tiefe Enttäuschung trifft, so dass ich mich emotional von ihm trennen könnte.

Denn wenn ich ehrlich bin, halten mich weder das Haus, noch die Schulden oder Rechnungen oder Verpflichtungen bei ihm. Ich käme alleine mit den Kids zurecht. Finanziell klar mit Einschränkungen aber ohne Existenzängste. Mein Netzwerk ist gut, Oma, Opa, Tante etc.

Aber ich kann ihn als Mensch nicht loslassen. Ich will nicht, dass er nicht mehr Teil meines Lebens ist.

Ich will nicht, dass ich nicht mehr Teil seines Lebens bin. Diese Vertrautheit, die trotz so vieler Fehler auf beiden Seiten, besteht. Das soll nicht verschwinden. Ich hatte immer das Gefühl und habe es immer noch, dass ich ihn auffangen kann bzw. muss. Mit seinen Problemen, mit seinen Ängsten. Mit den Schicksalen die er schon so lange mit sich trägt und von dem allen keiner was weiß. Ich hab manchmal zu seiner Mutter (im Scherz) gesagt „Wer soll ihn sonst nehmen wenn nicht ich?“. Ich weiß, ich bin weder seine Mutti noch seine Psychologin. Aber wir waren Brückenpfeiler für uns gegenseitig. Er hat immer bei anderen erzählt, dass ich sein Fels im Wasser, seine Stütze und sein zuhause bin.

Bis die Kinder kamen und sich alle Prioritäten verschoben. Für uns beide.

Bis wir vergessen haben, uns weiterhin als Partner, als Menschen und als Liebende zu wertschätzen, zu respektieren, zu kümmern und zu erinnern. Der Lockdown hat dann all diese Missstände ungefiltert heraufbeschworen. Man hatte nun Zeit. Man war nicht mehr abgelenkt zwischen Kinder satt und angezogen in den KiGa bringen, pünktlich bei der Arbeit sein, Leistung abrufen, Haushalt, Planung, Organisation, Verpflichtung. Nein, man hatte Zeit ungefiltert auf den Ist-Zustand zu schauen.

Und dann ist unsere Brücke eingestürzt.
Und jetzt sitze ich Rotz und Wasser heulend am Küchentisch.

Er bringt heute die Kids in den KiGa. Und ich denke über unsere langen und tiefen Gespräche der letzten Tage nach. Über die Gefühle, die dabei entstanden und diese immense Hilflosigkeit. Wie gerne würde ich ihm sagen, was in mir vorgeht. Worum sich mein Kopf dreht.

Wie gerne würde ich ihm einfach sagen: „Ich will nicht, dass du gehst. Bleib hier. Lass mich Grund genug sein zu bleiben!“

Aber ich bin nicht der Mensch dafür. Ich will nicht emotionalen Druck aufbauen, damit jemand bei mir bleibt. Ich möchte keine „Liebe“ aus Mitleid. Ich wünsche mir, dass er seinen Weg findet um seinen „inneren Frieden“ zu finden bzw. so nah wie möglich dran zu kommen. Und wenn das ohne mich, ohne uns ist, ist das auch OK. Das Leben geht weiter. Irgendwie.

Wenn unsere Wege nicht mehr gemeinsam verlaufen, habe ich das Gefühl einen Teil meiner Identität zu verlieren.

Ich weiß wer ich mit ihm an meiner Seite bin. Wohin ich gehöre. Wohin ich möchte. Ohne ihn, weiß ich das gerade nicht.
Ich weiß nicht, ob ich mich dann selbst noch finde oder in der Rolle der „alleinerziehenden, verlassenen, Mutter“ auflöse.

… kurze Atempause. Tränen trocknen.

Wenn ihr es bis hierhin geschafft habt, erstmal Danke!

Liebe alleinerziehenden Mütter/Väter: Gibt es einen unter Euch, der versteht was ich fühle?

Wie schafft man den Übergang in die neue Situation, ohne den Kindern eine Schuld zu geben?

Ich habe Angst, dass ich die Kinder unbewußt dafür verantwortlich mache, dass ich nicht vogelfrei ein neues Leben beginnen kann wie er, sondern den Stempel „alleinerziehende Mutter“ tragen muss weil dann jegliche Verantwortung immer bei mir hängen bleibt.

Wo sind die Eltern, die „gesunde Trennungen“ geschafft haben und wie überlebt ihr das?
Wie überlebt man das Ganze???

Erzählt mir einfach irgendwas, bitte.

Neuanfang alleine oder gemeinsam?

Eine anonyme Mutter

P.S. von Béa: Ich habe unsere Gastbeitragende gefragt, ob eine Paar-Psychotherapie in Frage kommt. Ihr Mann lehnt das aus verschiedenen Gründen ab. Sie sagt: „Zu einer Therapie muss er sich selbst aus freien Stücken entscheiden. Er kennt meine Einstellung dazu. Wir reden viel. Ich gebe ihm Raum und Zeit.Gleichzeitig bereite ich mich auf ein Leben ohne ihn an meiner Seite vor. Ich weiß, dass ich das kann. Ich will es aber nicht.“
Natürlich sind auch Erfahrungen mit Paar-Therapien auch willkommen. Nur nicht als dringender Ratschlag für diese besondere Situation.

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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27 Kommentare

Alex
Antworten 10. Juli 2020

Jetzt sitze ich hier und habe den Beitrag dreimal gelesen.
Es bleibt ein Satz hängen: "Ich will nicht, dass du gehst!" Ich verstehe, warum du es ihm nicht sagen willst, aber was ist, wenn es genau das ist, was er braucht? Das Gefühl gebraucht und geliebt zu werden, nicht ersetzbar, austauschbar zu sein? Mit all der Absolutheit dieser Aussage. Das Gefühl so unersetzlich im Leben eines Menschen zu sein ist ein starker emotionaler Impuls.
Was will er denn? Will er raus um jeden Preis oder ist er genauso verzweifelt und hilflos in der Situation gefangen wie du?
Mir fällt jetzt zwar noch eine Menge ein, aber ich will dich nicht komplett überfluten. Du musst schon genug sortieren.

Beate O.
Antworten 10. Juli 2020

Ich würde raten zuerst zu überprüfen ob du oder dein Partner Narzisstische oder Psychopathische tendenzen hat. Warum? Weil dies die Suche nach einem Anwalt anders gestalten lässt, als bei einer normalen Scheidung. Insbesondere Psychopathische Partner neigen dazu dann alles zu zerstören, ohne Rücksicht auf Verluste - auch die eigenen Kinder spielen dabei keine Rolle. Diese werden ausgenutzt, gegen den Partner ausgespielt. Das Jugendamt wird eingeschaltet, Verträge gekündigt, falsche Geschichten im Bekanntenkreis erzählt - sodass man dannach nicht mehr beguckt wird. Man wird als Lügner hingestellt, obwohl es die gegenseite ist die lügt. Überhaupt sollte man sich in diesem Zusammenhang mit der "Dunklen Triade" beschäftigen. Auch was die eigenen Kinder angeht, man weiß darüber viel zu wenig - richtet aber verdammt viel Schaden an wenn man es nicht erkennt. Hätte ich das 40 Jahre früher gewusst, wäre mein Leben bestimmt anders verlaufen. Alles Liebe, Beate

Pandora
Antworten 11. Juli 2020

Ich will nicht das du gehst- das habe ich auch schonmal gedacht... als alleinerziehende abgestempelt werden-auch das hat mich traurig und wütend gemacht... nicht wissen wer ich alleine bin, mir eine neue Identität aufbauen müssen-das hat mir Angst gemacht. Zumal damals sich der kleine Bauchbewohner angekündigt hat. Und dann war ich ALLEINE. Er war weg, raus aus meinem Leben. Ich war alleinerziehende Mutter... aber so richtig, denn weder hat er sein Kind bisher gesehen, noch danach jemals gefragt oder zahlt Unterhalt. Und ich musste mir eine neue Identität aufbauen-kein WIR mehr, nur noch ich... halt nein: ich und mein Kind. Was ich in deinem Text raus lese ist, dass DU nicht willst das er geht, du aber in einer für mein empfinden schöneren Situation bist als ich es damals war. er kann sich nicht einfach aus der Verantwortung stehlen. Es sind auch seine Kinder. Sorglos in eine neue Zukunft kann auch er nicht starten. Du und die Kinder ihr werdet immer Teil seines Lebens sein und bleiben. Nur eben vielleicht nicht mehr so ausfüllend wie jetzt. Dafür bekommst du die Chance auch ein neues Leben aufzubauen von dem er am Ende kein Teil mehr ist. Das ist schwer und hart und erfordert Kraft und Mut. Aber du kannst das schaffen. Ich habe es geschafft und bin in meinem Leben noch nie so Glücklich und so mit mir selbst im reinen.und zufrieden gewesen wie im Moment. Mein emotionales Glück hängt nicht mehr von meinem Partner ab, sondern nur noch von mir. Und das ist befreiend für mich. Deine Kinder werden damit umgehen lernen, damit aufwachsen. Aber auch sie bekommen die Chance sich neu zu erfinden, einen anderen Weg zu gehen. Das wichtigste im Leben ist, dass man glücklich ist. Und du hörst dich leider gerade gar nicht glücklich an. Ich will dir nicht zu dem ein oder anderen Raten. Das steht mir nicht zu. Aber vielleicht darf ich dir diesen Rat mit auf den Weg geben: hör auf deine innere Stimme die dir sagt was du für dein Glück wirklich brauchst und was nur ein Bonus "nice to have" ist... dann wirst du deinen weg finden und erhobenen Hauptes gehen. Egal was ihr am Ende entscheidet. Denk daran das du nicht alleine bist. Hol dir Hilfe wenn du alleine nicht mehr weiter kommst, von Freunden, Verwandten oder auch von Professioneller Seite. Niemand muss einen Weg so alleine gehen wie er sich im ersten Moment anfühlt nach einem Verlust. Man darf auch um diesen Verlust trauern-um den Menschen und um die gemeinsame Idee die hinter der Beziehung steckte. Das muss man auch vor Kindern nicht verstecken. Solange du authentisch bleibst und auch die Gefühle von ihnen demgegenüber anerkennst. Ein Loch bleibt nur tief bis man den ersten Schritt ans Licht macht. Ab da wird es immer kleiner.
Ich wünsche dir alles liebe und gute. Fühl dich feste umarmt

Pandora
Antworten 11. Juli 2020

Ich will nicht das du gehst- das habe ich auch schonmal gedacht... als alleinerziehende abgestempelt werden-auch das hat mich traurig und wütend gemacht... nicht wissen wer ich alleine bin, mir eine neue Identität aufbauen müssen-das hat mir Angst gemacht. Zumal damals sich der kleine Bauchbewohner angekündigt hat. Und dann war ich ALLEINE. Er war weg, raus aus meinem Leben. Ich war alleinerziehende Mutter... aber so richtig, denn weder hat er sein Kind bisher gesehen, noch danach jemals gefragt oder zahlt Unterhalt. Und ich musste mir eine neue Identität aufbauen-kein WIR mehr, nur noch ich... halt nein: ich und mein Kind. Was ich in deinem Text raus lese ist, dass DU nicht willst das er geht, du aber in einer für mein empfinden schöneren Situation bist als ich es damals war. er kann sich nicht einfach aus der Verantwortung stehlen. Es sind auch seine Kinder. Sorglos in eine neue Zukunft kann auch er nicht starten. Du und die Kinder ihr werdet immer Teil seines Lebens sein und bleiben. Nur eben vielleicht nicht mehr so ausfüllend wie jetzt. Dafür bekommst du die Chance auch ein neues Leben aufzubauen von dem er am Ende kein Teil mehr ist. Das ist schwer und hart und erfordert Kraft und Mut. Aber du kannst das schaffen. Ich habe es geschafft und bin in meinem Leben noch nie so Glücklich und so mit mir selbst im reinen.und zufrieden gewesen wie im Moment. Mein emotionales Glück hängt nicht mehr von meinem Partner ab, sondern nur noch von mir. Und das ist befreiend für mich. Deine Kinder werden damit umgehen lernen, damit aufwachsen. Aber auch sie bekommen die Chance sich neu zu erfinden, einen anderen Weg zu gehen. Das wichtigste im Leben ist, dass man glücklich ist. Und du hörst dich leider gerade gar nicht glücklich an. Ich will dir nicht zu dem ein oder anderen Raten. Das steht mir nicht zu. Aber vielleicht darf ich dir diesen Rat mit auf den Weg geben: hör auf deine innere Stimme die dir sagt was du für dein Glück wirklich brauchst und was nur ein Bonus "nice to have" ist... dann wirst du deinen weg finden und erhobenen Hauptes gehen. Egal was ihr am Ende entscheidet. Denk daran das du nicht alleine bist. Hol dir Hilfe wenn du alleine nicht mehr weiter kommst, von Freunden, Verwandten oder auch von Professioneller Seite. Niemand muss einen Weg so alleine gehen wie er sich im ersten Moment anfühlt nach einem Verlust. Man darf auch um diesen Verlust trauern-um den Menschen und um die gemeinsame Idee die hinter der Beziehung steckte. Das muss man auch vor Kindern nicht verstecken. Solange du authentisch bleibst und auch die Gefühle von ihnen demgegenüber anerkennst. Ein Loch bleibt nur tief bis man den ersten Schritt ans Licht macht. Ab da wird es immer kleiner.
Ich wünsche dir alles liebe und gute. Fühl dich feste umarmt

A.
Antworten 11. Juli 2020

Hallo,
vor 3 Jahren habe ich mich von dem Vater meiner Kinder getrennt habe, weil wir uns durch seine Depressionen in einer Abwärtsspirale befunden haben und ich keine Hoffnung mehr hatte das wir wieder glücklich werden. Auch wenn ich manchmal einsam bin, bin ich zufrieden mit der Entscheidung. Weil es den Kindern zu Beginn der Trennung schlecht ging, haben wir es nach 2 Monaten noch einmal als Paar versucht. Das war eine richtig blöde Idee und war für uns alle eine Qual. Am Ende habe ich micb dann doch wieder getrennt und er hat keinen Sinn mehr im Leben gesehen und hat sich mit konkreter Suizitabsicht in Stationäre Behandlung gegeben. Daher würde ich empfehlen nicht an einer Situation festzuhalten, die Euch nicht beide zufrieden stellt. Zum Glück geht's ihm wieder viel besser. Wir verstehen uns sehr gut und sind als Eltern ein gutes Team. Er ist ein sehr großer Teil meines Lebens geblieben und ein wichtiger Vertrauter. Das wir nicht mehr zusammen wohnen hilft der Stimmung zwischen uns. Außerdem ist er als Vater viel präsenter und übernimmt mehr Verantwortung als früher.
Eine Trennung bedeutet also nicht, dass Du den Neuanfang zwangsläufig alleine gestalten musst. Mit Kindern gehört ihr weiterhin zusammen und seid weiterhin eine Familie. Ich genieße es aber auch mich in einem Teil meines Lebens wieder neu zu entdecken, mich den Herausforderungen des Singlelebens zu stellen und Spaß daran zu haben. Ich möchte dir daher Mut machen dich auf das Neue einzulassen und nicht an etwas festzuhalten was nicht mehr funktioniert. Für die Kinder ist es wichtig kein Hin und Her zu veranstalten und gut auf sie zu achten. Als mein Ex in der Psychiatrie war haben meine Kinder zu Therapeutinnen gegangen. Dies war für uns eine sehr wichtige Unterstützung.
Ich hoffe ich konnte dir mit meinen Erfahrungen ein wenig helfen. Trennungen sind heftig, aber um jeden Preis zusammenzubleiben macht auch keinen Sinn.

L.W.
Antworten 11. Juli 2020

Wenn man sich als Paar verliert, einander aber eigentlich mag, wenn die Kinder im Weg stehen (auch wenn man sie natürlich liebt), dann muss man sich als Paar Zeit verschaffen. Corona hat viel von uns gefordert und wird es auch weiter tun.
Gehen wir mal davon aus, dass dieser Mann seine Kinder liebt, seine Frau liebt und nur von der Gesamtsituation so überlastet ist, dass er nicht mehr weiter weiß, vergessen hat was er an der Familie hat, die Probleme überhand nahmen. Wenn der Stress so groß war, dass man sich beinahe selbst verliert....

Dann nehmt euch Zeit. Nur zu zweit. Parkt die Kinder bei irgendwem. Und das für einen relevanten Zeitraum. Begründung: Ihr braucht etwas Zeit für euch. Macht schöne Dinge miteinander, entspannt euch, lernt euch neu kennen und lieben. Tu etwas, dass er mag. Stell ihm Fragen und zeig Interesse an ihm und seinen Interessen. Liebt euch. Auch körperlich.
Und irgendwann...sagst du wie du dich fühlst. Stichwort Ich-Botschaften.
Erst wenn das nichts bringt....erst dann weiter überlegen.

Franzi
Antworten 11. Juli 2020

Hallo, ich bin fast in der gleichen Situation nur einen Schritt schon weiter. Wir haben uns getrennt, ich suche eine Wohnung.
Wir haben auch vor Jahren schon eine Eheberatung gemacht... Das war sehr gut und hilft auch jetzt.
Was ich dir empfehlen kann, geh zur Familienberatung... Sprich dann mit ihm darüber, vielleicht ergibt sich ein gemeinsamer Termin. Aber es ist gut, im Hintergrund dieses Loslösungsprozesses eine offiziellr Instanz zu haben. Das sorgt schon auch dafür, dass die Fronten gemäßigt bleiben...idealerweise.
Vielleicht hilft es dir auch, den Begriff "alleinerziehend" umzuformulieren...in etwa in "zweisam getrennt erziehend".
Und...das Gefühl die Identität zu verlieren... Ist ok. Aber...es ist das Gefühl für jetzt. Du bekommst eine andere Identität... sie erweitert sich.
Und deinen Mann nicht verlassen zu wollen...ist auch ok. Aber vielleicht braucht ihr das. Manche große Lieben benötigen einfach mehr " Raum"...also getrennte Räume...Zeiträume, Freiräume und tatsächlich unterschiedliche Lebensräume...
Und dann wird die Zeit zeigen, wohin der Weg letzten Endes führt.

Weißt du, ohne Steine im Weg, kannst du diesen nicht pflastern.

Alles Gute

S.
Antworten 11. Juli 2020

Ich erkenne viele Parallelen zu meinen Erfahrungen, wobei eine Einschätzung nach diesem kurzen Einblick in eure Situation natürlich schwierig ist. Deshalb möchte ich weder eine Empfehlung zu Bleiben noch zu Gehen aussprechen aber vielleicht kurz von mir berichten. Eventuell hilft dir das etwas und nimmt dir die Ängste. Ich bin seit 2 Jahren alleinerziehende Mutter, mit allen Komplikationen, die diese Situation mit sich bringt. Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht aber im Nachhinein nicht bereut. Auch mein Exartner hatte mit psychischen Problemen zu kämpfen, die bei aller Fürsorge ubd Bindung zum Partner auch das Leben der Kinder und mein Leben sehr beeinflusst haben. Mit gemeinsamen Kindern bleibt der Expartner trotzdem Teil des Lebens und man ist auch weiterhin gezwungen, sich mit den Problemen auseinanderzusetzen aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Es bleibt mejr Energie für die Kinder und die eigene Entfaltung. Ich habe die Entscheidung keinen Tag bereut und erst in nachträglicher therapeutischer Arbeit herausgefunden, wie belastend es tatsächlich war. Die Trennung fühlte sich zwar an wie ein Sprung ins kalte Wasser aber ohne die Bleiweste, die mich vorher umschnürt hat.

Kaja
Antworten 11. Juli 2020

Ihr redet viel - aber daß du ihn brauchst, nicht willst daß er geht, behälst du für dich? Um ihn nicht unter Druck zu setzen? Vielleicht ist das das einzige, was er gerade hören will. Das er noch gebraucht wird. Allerdings müsst ihr vermutlich einiges aufarbeiten, reden lernen... Beide. Dann hättest auch du Klarheit ob die Trennung der einzige Weg ist

J.
Antworten 11. Juli 2020

An diesem Punkt stand ich vor etwa einem Jahr. Ich hoffe sehr für dich, dass du eine Entscheidung treffen kannst, mit der du wieder glücklich werden kannst, denn jetzt bist du es ganz sicher nicht. Ich habe mich getrennt, er wollte das eher nicht. Und trotzdem schaffen wir es meistens, unserem Kind zuliebe unsere eigenen Befindlichkeiten beiseite zu schieben und als Eltern an einem Strang zu ziehen. Ja, ich habe jetzt auch den Stempel Alleinerziehende Mutter, ja, manchmal ist das seltsam. Aber seit ich allein bin, bin ich auch viel befreiter, habe mich selbst wieder gefunden, und unser Kind und ich sind ein großartiges Team. Der Papa ist weiterhin für sein Kind da. Und ich habe mich eben allein meine Emotionen und mir selbst gestellt, was mir mehr als gut getan hat. Finanziell bin ich unabhängig dank eines guten Jobs, was es natürlich einfacher macht. Dazu kommt, dass ich zufällig über einen besonderen Menschen gestolpert bin, der mein leben bereichert wie es mein Ex nie getan hätte. Diese Erfahrung würde ich auch nicht missen wollen, auch wenn ich ihn eigentlich nicht so nah an mich ran lassen wollte. Wenn du diesen Schritt wagst mit der Trennung, verliere dich also nicht in Angst und Zweifeln, sondern hab Hoffnung. Auch ein Neuanfang aus Chaos und Schmerz kann ein guter Neuanfang sein!

Sonja
Antworten 11. Juli 2020

Wenn dein Mann keine Paar-Therapie machen will, mach eine Therapie für dich. Da hilft dir dann jemand beim sortieren und einordnen und im Umgang mit diesen ganzen Gefühlen. Die Therapie, die ich gemacht habe, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

Miri
Antworten 11. Juli 2020

Liebe Bea, ich habe diesen Beitrag gelesen und wurde dabei etwas nachdenklich. Ich bin alleinerziehend von einer kleinen Tochter seit sie 3 Monate alt ist und nun 28 Monate ist.

Ich war geschockt zu lesen "der Stempel alleinerziehend zu sein". Ich finde auch das gehört in dieser Zeit genauso gleichberechtigt dazu wie als Mama und Papa gemeinsam an einem Ort ein Kind zu erziehen. Natürlich ist es schwierig alles alleine im Alltag zu wuppen. Ich mit meinen Erfahrungen kann aber durchaus sagen dass es wunderschön sein kann.

Ich habe von vornherein für mich festgelegt dass ich mich nicht rechtfertigen muss auch wenn von meinem Expartner die Frage kam wie ich das jemals erklären soll. Für mich ist klar, dass ich sie in keiner Lage belügen werde. Es gab Gründe für die Trennung und ich finde das kann ich ihr auch sagen. Ich finde es ist falsch Kinder mit Geheimnissen zu schützen. Sie fühlen das wenn etwas nicht stimmt. Ich erkläre ihr immer das ihr Papa kommt und sie ihn jederzeit bei sich haben kann aber er wohnt in einem anderen Haus an einem anderen Ort und das ist okay so. Das ändert aber auch nichts an der Liebe zu ihr. Ein Kind braucht eine glückliche Mutter die mit Herzen an das glaubt was sie tut. Alles andere kann nicht funktionieren. Meine Tochter weiß dass ich ihren Papa sehr mag aber nicht genug um mit ihm zusammen zu sein und das ist okay. Es ist wichtig weiterhin an einem Strang zu ziehen.

Nun denke ich bei allen negativen Gefühlen nicht die Ausrede "Kind" zu nutzen sondern eher zu hinterfragen warum man so große Angst hat keinen neuen Partner mehr zu finden. Das spielt zu diesem Zeitpunkt keine Rolle. Diese Angst ist real und auch ich hatte sie. Allerdings ist sie absolut überflüssig. Erstmal habe ich Zeit gebraucht die Routine für mich und meine Kleine zu finden und auch mich wieder ordnen zu können. Wenn das alles geklappt hat ist wieder Raum für etwas Neues. Und auch das hat bei mir geklappt.

Im Endeffekt habe ich durch alles nur profitiert. Natürlich ist es leichter wenn die Trennung von einem Selbst kommt. Aber auch anders kann man weitermachen. Ich habe ein wunderbares glückliches Kind was in absoluter Harmonie groß wird. Einen wunderbaren neuen Partner und einen sehr engen guten Freund gewonnen. Ich fände es schwieriger meiner Tochter in 10 Jahren zu erklären dass wir alle zusammen sind und ich mich für das alles aufgegeben habe und unglücklich bin. Das wichtigste für Kinder ist Harmonie egal was die Gesellschaft vorgibt. Harmonisch kann es in Wgs sein, alleine, bei Eltern, mit neuem Partner. Ich finde es schade dass das noch nicht selbstverständlich für jeden ist.

Ich wünsche ganz viel Kraft, Duchhaltevermögen und Selbstvertrauen um das alles zu schaffen!
LG

Christiane
Antworten 11. Juli 2020

Ihr habt eine sehr enge und vertrauensvolle Beziehung geführt. Über die gemeinsamen Kinder und den Alltag habt ihr aber das, was euch als Paar ausmacht, aus dem Blick verloren.Du sagst, dass du nicht willst, dass er geht. Sag ihm das und sag ihm auch warum. Du wirst viele gute Gründe haben, die er kennen sollte. Das ist kein emotionales unter Druck setzen, sondern Gehört auch zum Gespräch, was sonst so schief gelaufen ist. An euer Stelle solltet ihr das Netzwerk von Opa, Oma, Tante etc. nutzen, um euch Freiraum für euch zu schaffen und der Probleme anzunehmen. Das seid ihr euch und eurer Geschichte schuldig . Nehmt euch die Zeit und selbst wenn ihr euch am Ende doch trennt, so habt ihr wenigstens versucht, wieder gemeinsam auf den Weg zu kommen und die Familie zu erhalten. Viel Glück und Erfolg!

Soso
Antworten 11. Juli 2020

Wenn du die Beziehung willst - was nach 12 Jahren total verständlich ist - dann lohnt es sich immer daran zu arbeiten. Es muss ja eben nicht eine Paartherapie sein, aber wenn man etwas wirklich will, muss man Opfer bringen. Ist überall so - auch in Beziehungen. Also wenn du bleiben willst, dann musst du es ihm nicht sagen aber Taten reden lassen.
Du und er... Ohne die Kinder. Klingt hart. Aber macht mal 2 Wochen Urlaub (wo auch immer) die Kinder zur Oma oder wo auch immer sie in guten Händen sind. Nach Corona ist jeder gestresst und angespannt. Macht mal in Ruhe ohne dieses ständige Reden reden reden. Das hat meine Ehe kaputt gemacht. Mal als Paar egoistisch sein. Das kann helfen aus dem Teufelskreis auszusteigen. Und dann nach und nach die Dinge im Leben bearbeiten, die zu eben dieser Situation geführt haben.
Wenn du dich doch trennen willst, dann hier meine ehrliche Erfahrung:
Eine Trennung nach so langer Zeit mit Kindern ist mehr als hart. Da will ich garnicht lügen... Für mich war das TrennungsJahr die Hölle.
Aber umso unabhängiger du bist, desto einfacher wird es. Sorge für eine gute Betreuung für die Kinder, dann musst du auch nichts verpassen und ihnen dann später die Schuld geben. Also keine Sorge. Eine Single Mom über 30 oder 40 zu sein auf dem Dating Markt ist massiv schwieriger als unter 30.
Gute Männer sind da auch oft vergeben. Ist einfach so.
Ich heule noch heute wenn ich glückliche Paare mit kind sehe. Obwohl ich meinen Exmann echt nicht ausstehen kann und ihn nicht zurück will.
Aber ich muss ihn dafür alle 2 Wochen sehen. Was ich hasse. Das ist nicht wie eine Trennung früher. Man muss sich sehen, sogar wenn man sich hasst. Der Kinder wegen. Weil man eben eine gute Mutter sein will.
Frag dich ob du das kannst? Wie sich das anfühlt,wenn er eine neue Partnerin hat, ohne Kinder und die dann schön alles nachholen, was ihr auf die lange Bank geschoben habt. Weil eure Prioritäten eben woanders lagen.
Und wie fühlt es sich an, wenn du an einen Partner denkst, der eben nicht solche "Nachteile" hat, wie dein Mann.
Sei ehrlich und lass es mal zu weiter zu spinnen. Das darf erstmal sein und das betrachtest du dann ohne es zu zerdenken. Nur mal wirklich fühlen, nicht bewerten. Manchmal kommt die Antwort ganz von selbst.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute auf deinem Weg. Für dich, deinen Mann und deine Kinder.

Christine
Antworten 11. Juli 2020

Dass Du Dich verloren fühlst, ist absolut nachvollziehbar. Ich habe auch den Eindruck, dass Du Dich in diesem Gefühlschaos selber kaum noch spüren kannst. Es könnte Dir auch schwer fallen zu unterscheiden, was denn nun Deine Gefühle und was die Gefühle Deines Mannes oder Deines Umfelds sind.
Ich möchte Dir gerne eine Reinigung schenken, am liebsten für die ganze Familie.
Dies löst zwar die Probleme nicht, schafft aber Klarheit. Du wirst Dich wieder spüren können, Du wirst Klarheit über Deine Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche erhalten.
Bitte beachte, dass Dein Mann mit seiner allfälligen Reinigung einverstanden sein müsste. Ein ^nützts nix, schadets nix' reicht schon.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und eben: Klarheit!
Herzliche Grüsse
Christine

K.
Antworten 12. Juli 2020

Ich stand letztes Jahr auch an diesem Punkt. Mein Mann war psychisch angeschlagen, hatte eine Angststörung und Depressionen. Er hat lange eine Therapie gemacht. Die hat dazu geführt, dass er sich wie ein 'Einzelkämpfer' benommen hat und ich nicht mehr an ihn herankam. Ich hatte sozusagen die Koffer fast gepackt, weil ich die Streitereien und die Leere und die Nichtbeachtung nicht mehr aushalten konnte. Ich wollte vom Gefühl her nicht gehen und er wollte es auch nicht.
Eine Paarberatung mit systemischer Therapie war unser Rettungsanker. Ich bin dafür so dankbar! Hätte ich nie für möglich gehalten. Die Erkenntnis, dass er krank und nicht schuldig ist, hat ihm sehr geholfen. Auch, dass ich ihn nicht als Last oder schwach ansehe, hat uns wieder ins Gleichgewicht gebracht. Er ist weiter in Behandlung.
Ich bin sehr froh, dass wir uns nicht getrennt haben!!
Wir versuchen uns Zeit für uns zu schaffen. Nicht um alles zu besprechen, zu durchdenken sondern um unbeschwerte, schöne Momente zu erleben.
Ich habe übrigens eines Tages zu meinem Partner gesagt:"Entweder wir unternehmen jetzt was, rufen sofort die Beratung, den Therapeuten und den Arzt an, oder ich muss jetzt gehen und wir beenden unsere Ehe."
Ich wünsche dir alles Gute!

N
Antworten 12. Juli 2020

Oh, da zieht sich was in mir zusammen... mir geht es ziemlich ähnlich...3 Kinder und ein Mann, der sich finden will...und ich? Ich weiss nicht, ob wir nochmals von vorn anfangen können, fände es jedoch trotzdem wichtig, damit wir eine Chance hätten, etwas zu ändern. Er hat entschieden, möchte nicht mehr und wir sollen dies so schlucken... schmerzt extrem, schlimmer finde ich, dass ich nichts ,achten kann.
Drücke dir die Daumen!

Xxx
Antworten 12. Juli 2020

Wenn da auf beiden Seiten noch ein Funke Liebe ist, dann Kämpfe nochmal und setze alles in euch dann ist es das wert❤️
Raus mit den Gedanken und Emotionen und zwar ungefiltert. Nur so kann eine neue Basis und ein gemeinsamer Weg aus der Krise entstehen.

Wird nicht hin Kämpfe wenn er dir noch etwas bedeutet

Jasmin
Antworten 12. Juli 2020

Hallo,
ich habe deinenn Tet 2 mal gelesen. Ih war am Anfaang des Jahres an der gleichen Stelle wie du. Auch ich habe mich niemanden öffnen wollen. Ich wollte niemanden zu "last" fallen. Stänndig dieser innerliche Druck. Genauso wie du es beschrieben hast, der eine Tag super und der nächste eine Katastrophe.
Ich habe mich dafür entschieden zu gehen. Ich fühlte mich gefangen, eigeengt. Wir haben uns als Paar total verloren. Jeder hat sein Leben gelebt, absprachen gab es nur wenn es um unsere wunderbaren Kinder ging.
Im Februar bin ich dann ausgezogen, mit vielen Tränen. Ich habe mir an allem die Schuld gegeben. Jetzt wo ich genug Zeit für mich und meine Gedanken geht es mir besser. Mein Mann und ich verstehen uns wieder wie damals. Ich habe ihn nicht verlassen weil ich ihn nicht mehr Liebe, ich liebe ihn wirklich sehr, ich habe eine Paar Therapie vorgeschlagen, die aber mit aller gegenwehr zurück getoßen wurde. Nachdem ich dann aber herraus gefunden habe das er sich ständig auf irgendwelchen Dating Apps rumtreibt bin ich dann gegangen. Klar viel kann er sagen. Ich habe ihm mit Haus und Hof sitzen lassen.

Ich wünsche dir wirklich alles erdenklich gute und viel kraft. Ich kann dir nur einen Rat geben, reden bitte redet. Ihr scheit etwas zu haben was nur ihr beide versteht. Versucht zusammen eine Lösung zu finden.

Liebe Grüße

Christina
Antworten 13. Juli 2020

Du willst ihn nicht verlieren!
Dann sag es ihm!
Vielleicht braucht er das! Dass Du an ihn glaubst und nicht nur meckerst.
Nehmt euch eine Auszeit für ein paar Wochen oder Monate in denen er auch was ändern kann und in denen ihr merkt ob ihr euch gegenseitig wichtig genug seit zusammen euren Weg weiter zu gehen.
Es liegt nicht an dem Partner in den meisten Fällen- bei Euch auch nicht-
Es liegt an Euch selbst!!
Und an der Situation, dem Stress in diesem schnellen Leben mit Job, Kindern, Erwartungen und Ansprüchen.
Wenn ihr früher ein Halt füreinander wart, dann könnt ihr das auch wieder sein! Ihr müsst nur Euch selbst wieder finden- aber dafür müsst ihr nicht alles hinwerfen!
Es ist eine Krise und es ist schwer, und trotzdem kann es auch wieder besser werden. Ich glaube an Euch!

Jani
Antworten 13. Juli 2020

Mehrere Gedanken :
"Ich will ihn nicht verlieren" -- reflektiere ob du wirklich IHN nicht verlieren willst, oder dass was er verkörpert "der Vater der Kinder, der Mann an der Seite, der mit dem du weiß wohin die Richtung geht" hufig hält man fest an einer Vorstellung und es ist gar nicht die konkrete Person an sich, sondern der Platz den sie einnimmt. Dein Text liest sich eher, als würdest du das Leben das du dir für die Zukunft vorgestekllt hast nicht verändern wollen, weniger das es um IHN geht.

Der andere Gedanke : so wie du dich liest "ich bin besserwisserisch und nicht in de rLage auf seine Bedürfnisse einzugehen" und auch der Rest wie du schreibst, kommt ehr so rüber als wärest du eine sehr pragmatische Person, wenig emotional. Vielleicht ist das auch etwas was verhindert, das ihr Nähe zueinander habt? oder ist er derjenige der das nicht kann? wie die Vorschrieber schon sagen, warum sagst du ihm nicht das du eigentlich nicht möchtest das er geht?

weiterer Gedanke: Menschen mit schweren psychischen Problemen, kann man in der Regel nicht dauerhaft Stütze sein, wenn Kinder dazukommen wirds nochmal schwerer, da Kinder eigene Bedürfnisse haben. Wenn derjenige nicht bereit ist seine Probleme anzugehen, halt eich eine Trennung für das einzig Richtige. Auch wnen man denjenigen noch liebt.

Ich habe an einem ähnlichen Punkte, allerdings ohne Kinder auch einmal die Reißleine gezogen. ich bin ausgezogen und habe mir eine eigene wohnung gesucht, weil wir uns derart festgefahren hatten, das keiner mehr auf den anderen zugehen konnte, sich jeder aber auch selbst komplett verloren hatte. Anfangs reagierte er darauf riesig empört, in seinem Fall gabs den Anstoss doch eine Therapie zu beginnen, wir haben uns dann wochen und monate später wieder angenähert, haben bewusst Dates gehabt. haben dann nachdem jeder den Raum hatte sich selber wiederzufinden auch wege finden und vor allem umsetzen können und wieder zusammengefunden. Deswegen wäre meine Idee eine auszeit zu nehmen, mit getrennten Wohnungen, ohne die Verpflichtung das es weitergehen muss und einfach gucken ob man wieder zueinanderfindet oder nicht.

Susanne
Antworten 14. Juli 2020

Keiner weiß wie es in eurer Beziehung wirklich aussieht. Oder in euren Herzen. Solange man sich streitet, sind Gefühle da. Verletzungen bedeuten, dass der andere einem so viel Wert ist, dass er einen verletzen kann....

Wenn du nicht willst dass er geht, sag es ihm. Sei ehrlich, sag ihm auch, dass du Angst davor hast ein Leben ohne ihn zu führen mit all den Gründen, die dir auf der Seele liegen.

Was die Zukunft bringt, kann keiner voraus sagen, aber ich kann dir versichern, egal was danach kommt.....wir wachsen mit unseren Aufgaben und auch du wirst es schaffen. Ob mit ihm oder ohne ihn.

Eine räumliche Trennung auf Zeit kann vieles klarer machen. Vermisst ihr euch? Euer Familien Dasein? Vermisst ihr die gemeine Zeit als Paar? Das kann eine Entscheidungshilfe sein und gibt euch beiden den Raum, Klarheit zu gewinnen.

Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem/eurem Weg.

PS: denke bitte immer daran, egal wie ihr euch als Paar entscheidet, als Eltern müsst ihr funktionieren! Daher alles mit Bedacht und immer pro aktiv im Sinne der Kinder. Auch als getrenntes Paar kann man im Sinne der Kinder agieren.

Du schaffst das!

Kathi
Antworten 14. Juli 2020

den Jungle der Emotionen kenne ich. Es ist gut, dass du genau hinschaust, welchen Emotionen du trauen kannst. Sei nicht zu streng mit dir, alles ist erlaubt, es muss sich nur richtig anfühlen. Du hast Angst, dass er nicht mehr Teil deines Lebens ist und Andersrum. Gute Erkenntnis. Ihr scheint gut miteinander reden zu können - das ist Gold wert! Musst du wirklich Angst haben, ihn aus deinem Leben zu verlieren? will er kein Papa sein? Könnt ihr nicht eine viel entspanntere gemeinsame Basis finden, wenn ihr erstmal genug Abstand von diesen aufreibenden und verzweifelten Emotionen habt? Das ist ein Ziel, das nicht von heute auf morgen zu erreichen ist. Es klingt aber so, als wäre bei euch beiden noch Liebe und Wertschätzung für den Anderen vorhanden. Auch Gold wert. ihr könnt euch gegenseitig verzeihen, wenn der gemeinsame Weg zum Ziel mal nicht reibungslos verläuft. Den Kindern bringt ihr das mit erhobenem Haupt bei - nicht, als wäre es ein Versagen, oder als gäbe es Schuldige. Sondern als einen neuen Weg, den alle zusammen mitgestalten können. Wenn jemand traurig ist, wird er getröstet. Auf der anderen Seite wartet ein neues Ich, das du selbst füllen kannst. Es ist schade, wenn du dich den Rest deines Lebens nur als Mutter und Ehefrau begreifst und dabei in der Beziehung nie glücklich wirst. Ist vielleicht erstmal ein bisschen gruselig, wenn du das große, leere Blatt Papier vor dir siehst. Und es eilt nicht, aber du wirst rausfinden, was dir selbst auf dem weißen Blatt am Besten gefällt. Vielleicht findet ihr - du und dein Mann - euch nach 10 Jahren wieder, wenn jeder für sich Frieden gefunden hat. Wer weiß? es gibt keine Regeln und kein Schwarz / Weiß, so lange niemand dem Anderen schaden will. Ich wünsche dir Kraft, das Richtige durchzuziehen. Hab keine Angst, ich glaube, keine Trennung mit Kindern war jemals eine leichte Entscheidung.

Kathi
Antworten 14. Juli 2020

P.S. ich weigere mich strikt, die Bezeichnung „Alleinerziehende“ anzunehmen! das wäre völlig unfair dem Papa gegenüber, der trotz seiner eigenen psychischen Belastung eine wichtige Rolle in der „Erziehung“ übernimmt, auch z.B. in dem er mir Freiräume gibt, mich ganz allein mit mir zu beschäftigen. Diesen Luxus hatte ich nicht, während wir noch zusammen gelebt haben. Außerdem ist gemeinsame Zeit alle zusammen jetzt sehr viel wertvoller als vorher. Übrigens weigere ich mich außerdem, entgegen allen Ratschlägen, Unterhalt einzufordern, weil wir uns 50/50 für‘s Kind verantwortlich fühlen, auch wenn er aufgrund seiner eigenen Belastung (noch) nicht 50% der Zeit übernehmen kann.

Tamara
Antworten 14. Juli 2020

Hallo,
Im Moment stürzen viele Dinge auf dich ein. Vielleicht brauchst du erstmal Luft um überhaupt einen Weg zu sehen. Ich stand an einem ähnlichen Punkt...3 Kinder alleine groß zu ziehen, nicht leicht aber sicher machbar..Wir haben eine Paartherapie besucht...nicht oft nicht regelmäßig..aber immer wieder um neue Anstöße zu bekommen..mein Mann kam sich nicht genug gebraucht vor, erkannte aber nicht wie sehr wir Ihn brauchten.. Ich hab zu ihm gesagt ich brauche dich nicht, aber ich hätte dich gerne an meiner Seite das hat ihn sehr verletzt...unser Therapeut übersetzte das mit..ich liebe dich nicht weil ich dich brauche sondern ich brauche dich weil ich dich liebe...ich finde das ist eine wichtige Message...und nimmt auch viel Druck aus dem ganzen...ich wünsche dir alles Gute und ein paar Momente um tief Luft zu holen und zu dir zu finden

Jacqueline Pomaroli
Antworten 10. Februar 2021

Hallo du liebe, ich antworte mal ganz ehrlich und offen aus meiner therapeutischen Sichtweise. Allein der Satz: es fühlt sich an, als würde ich einen Teil meiner Identität verlieren, deutet sehr auf ein Symbiosemuster hin. Man verschmilzt so mit dem anderen und seinen Problemen, dass man vergisst wer man selbst ist. Du weißt zwar kognitiv, dass es nicht deine Aufgabe ist, Mutter oder Therapeutin für ihn zu sein, aber es könnte sein, dass du dich irgendwie trotzdem für ihn verantwortlich fühlst. Hier wäre es auch wichtig die Rollenbilder in deiner Kindheit mal zu beleuchten. Wenn jeder von euch beiden an seiner Autonomie arbeitet und die Verstrickungen oder gegenseitigen Grenzüberschreitungen löst, könnte die Beziehung sogar auf eine neue Stufe kommen. Eine Trennung ist ja auch oft nur eine Überabgrenzung, weil man sonst das Gefühl hat, man könnte in der Beziehung nicht man selbst sein. Insbesondere wenn beide Partner da näher hinschauen wollen, kann das wirklich eine tolle Entwicklung in Gang bringen. Gleichzeitig möchte ich dir als ebenfalls alleinerziehende Mama mein Mitgefühl aussprechen. Das ist eine der schwierigsten Situationen, die man im Leben haben kann, da man ja nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich ist. Und das darf man auch mal würdigen. Du darfst schwach sein, du darfst nicht wissen was richtig ist, du darfst weinen, du darfst wüten.. alles Liebe für deinen Weg. Jacqueline

Kathy
Antworten 7. Juli 2021

Ich kann eine Paartherapie empfehlen.
Mein Ex und ich haben das zwei Monate lang gemacht und uns mit Moderation richtig gut aussprechen können. Er hat auch eine psychische Erkrankung, ich sehe ein paar Parallelen zu deiner Geschichte.
Am Ende haben wir beschlossen, dass wir zusammen nicht glücklich werden und uns getrennt. Unsere Trennung lief recht gut und wir haben einen guten Kontakt heute.
Es ist hart, sich in die Rolle der Alleinerziehenden reinzufinden, aber mir geht es heute besser als zur Zeit unserer Beziehung. Schwierig und alles neu, aber nicht das Ende der Welt.
Vielleicht schafft ihr es aber auch, euch bei so einer Therapie neu zu entdecken und aufeinander zuzugehen. Euch bestimmte Verhaltensmuster abzugewöhnen und was neues zusammen anzufangen. Das setzt aber voraus, dass BEIDE wirklich eine Veränderung wollen, nicht nur, dass alles wieder so wird wie irgendwann vorher.

Auf jeden Fall alles Liebe!

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