7 Tipps, wie ihr ein Kinderbuch schreiben könnt – Gastbeitrag von Dully&Dax


In vielen von uns schlummert der Traum ein eigenes Buch herauszubringen. Wir teilen mit euch in einem Gastbeitrag von Eva&Sabine alias Dully&Dax 7 Tipps, wie ihr ein Kinderbuch schreiben könnt!

Aber wer ist eigentlich Dully&Dax?

Eva Dax und Sabine Dully sind erfolgreiche Kinderbuchautorinnen (und mehr) – und sogar die Süddeutsche Zeitung hat über ihr Buch Du bist so schrecklich schön!“ zum Thema Schönheit und wie Kinder das sehen können* berichtet: „So wird nicht nur das Monsterkind davon überzeugt, dass man auch mit einer großen Nase und abstehenden Ohren schön ist, wenn man nur heftig genug geliebt wird.“ 

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Die beiden stellen sich nun hier vor:

Vor eineinhalb Jahren haben wir das gemacht, wofür uns viele unserer Freunde für verrückt erklärt haben: Wir haben unsere Jobs gekündigt und uns als Kreativ-Team selbständig gemacht. Seitdem entwickeln wir hauptberuflich Bücher und konzipieren Apps für Kinder im Vorschulalter.

Oft fragen uns Freunde, ehemalige Kollegen oder auch vollkommen Unbekannte, was sie tun können, wenn sie selber ein Kinderbuch veröffentlichen möchten. Für Tollabea haben wir versucht, daraus ein paar hilfreiche Tipps abzuleiten – die aber natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben. Wir können nur erzählen, wie es bei uns geklappt hat und was wir rückblickend vielleicht anders gemacht hätten.

Hier sind 7 Tipps, wie ihr ein Kinderbuch schreiben könnt!

1. Der Kern ist eine wirklich gute Idee.

Schiele nicht zu früh danach, was andere machen. Uns hilft es immer, wenn wir uns bei der Ideenfindung- und entwicklung zunächst nicht ablenken lassen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn wir uns mit dem Plot und den Figuren schon recht sicher sind, googeln wir, um zu prüfen, ob es ein vergleichbares Projekt bereits gibt. Selbst, wenn ihr eine Geschichte daraufhin nicht mehr weiterentwickelt, kann sie doch die Basis für die nächste sein.

2. Befasse Dich mit den Verlagsprofilen.

Es ist hilfreich, wenn ihr wisst, für welches Alter ihr schreibt, und ihr die unterschiedlichen Profile der Verlage und die möglichen Programmplätze ein wenig kennt. Ist die Idee zum Beispiel eher für ein klassisches BILDERBUCH geeignet? Dann sollte sie auf 32 Seiten passen, denn das ist die Standardlänge, von der man nur in Ausnahmefällen abweicht. Ist der Text einfach formuliert, könnte er sich für ERSTLESER eignen. Der Text für ein VORLESEBUCH darf dagegen auch schwieriger zu lesen sein.

Es gibt natürlich noch mehr Segmente. Zur ersten Orientierung hilft da ein Blick in die Verlagsvorschauen, die zweimal im Jahr rauskommen und immer auch online zu finden sind.

3. Illustriere lieber nicht selbst – selbst wenn Du gut malen kannst.

Wir hören oft „eine Freundin von mir kann auch ganz gut malen, die würde mein Buch illustrieren“. Davon würden wir eher abraten – es sei denn, die Freundin ist eine wirklich professionelle oder angehende Illustratorin.

Wir arbeiten zwar als Autoren & Illustratoren-Team zusammen – sind damit aber die Ausnahme. Eigentlich ist es üblich, dass der Verlag die Illustratoren auswählt. Im Laufe des Projektes ist der Lektor/die Lektorin dann der Kopf des Projektes, bei dem/der alle Fäden zusammenlaufen.

4. Überlege, ob Du einen Agenten brauchst oder nicht.

Es ist überhaupt kein Muss, einen Agenten zu haben. Wir hatten anfangs keinen und haben unseren ersten Vertrag auch auf eigene Faust an Land gezogen. Rückblickend würden wir aber sagen: mit einem Agenten wäre es gleich zu Beginn leichter gewesen und vermutlich auch schneller gegangen.

Die Recherche nach einem passenden Verlagsprofil, die Anfragen und das Nachhaken, das Überprüfen des Vertrags und der Konditionen braucht Zeit. Gerade, wenn ihr als No-Name und ohne Verlagskontakte startet. Die Gefahr, dass das eigene Projekt erst mal auf einem großen Stapel unverlangt eingesandter Manuskripte landet, ist ohne Agent sicherlich größer.

Aber ihr könnt eure Buchidee auf diese Weise ganz gut prüfen, ob die angeschriebenen Agenturen schnell oder langsam reagieren und wie viele zusagen. Wenn alle Agenturen gelangweilt abwinken, solltet ihr euch fragen, ob die eigene Idee wirklich so gut ist. Übrigens erhält eine seriöse Agentur nur dann eine Provision, wenn sie ein Projekt erfolgreich vermittelt – ansonsten fallen keine Kosten an.

Es gibt aber auch viele Autoren, die lieber alleine verhandeln und es mögen, alles von A bis Z selber in der Hand zu haben. Hier müsst ihr schauen, was euch eher liegt. Und dann gibt es natürlich auch noch eine dritte Möglichkeit, indem ihr z.B. einen Autorenberater bucht. Hier zahlt ihr sowohl für die Vermittlung als auch für die Prüfung eines Vertrags eine einmalige Summe, und müsst dafür später aus keine Provision mehr abtreten.

5. Zieh Dir nicht jeden Schuh an. Aber den ein oder anderen!

Wenn ihr eure Buchidee vorstellt, werdet ihr die unterschiedlichsten Rückmeldungen hören. Oft sind es Standard-Formulierungen wie „die Buchidee passt nicht in unser Programm.“ Das kann sehr enttäuschend sein – zumal, wenn ihr den Eindruck habt, dass ein Manuskript so makellos aussieht, dass es gar nicht gelesen wurde (das ist uns auch passiert – lasst euch davon nicht entmutigen!).

Aber es gibt auch andere Rückmeldungen, aus denen ihr manchmal einen Hinweis ableiten kann, warum die Idee vielleicht noch nicht so richtig überzeugen konnte – und an welchen Stellschrauben ihr noch drehen könntet.

6. Traue nicht allen Ratgeber-Listen. Auch nicht dieser! 😉

Kurz nachdem wir den Vertrag für unser erstes Bilderbuch („Du bist so schrecklich schön!“) unterzeichnet hatten, sind wir im Netz über eine Liste gestolpert, in der es hieß, dass sich Autoren und Illustratoren unter gar keinen Umständen als Team zusammentun sollten. Sie sollten ihr Glück bloß nicht auf der Buchmesse versuchen. Erst recht nicht ohne Termin. Oder ohne Agent! Das sei völlig aussichtslos.

Nur gut, dass wir nichts von all diesen Regeln wussten. Wir waren gerade als Autoren-Illustratoren-Team ohne Termin und ohne Agent über die Buchmesse gezogen – und es hatte tatsächlich geklappt. Sogar beim renommierten Oetinger-Verlag.

Kurzum: Werbe für Dein Buchprojekt so, wie Dir persönlich richtig und sinnvoll erscheint.

7. Gewöhne Dich an die Frage: Kann ich davon leben?

Solltest Du tatsächlich eines Tages beschließen, Dich hauptberuflich als KinderbuchautorIn zu verdingen, gewöhne Dich daran, dass Du immerzu auf Deinen Verdienst angesprochen werden wirst. „Kann ich davon leben?“, ist die häufigste Frage, die wir hören.

Tatsächlich ist es nicht einfach, ausschließlich vom Schreiben zu leben, denn die Auflagen von Kinder- und Bilderbüchern sind anfangs nicht so hoch. Die meisten KollegInnen, die wir kennen, bieten außerdem auch Lesungen oder Schreibseminare an.

Auch wir leben nicht ausschließlich vom Schreiben und Illustrieren, sondern arbeiten auch als Berater- und Kreativ-Team und entwickeln Apps und Weltenkonzepte im Kindermedienbereich. Unsere letzte App, die wir im Auftrag von SuperRTL konzipiert haben („WoodieHoo Zähneputzen“), war im Play Store in den Kategorien „Kinder unter 5“ und „Educational“ in 87 Ländern weltweit in den Top Ten. 😉

Abschließend möchten wir Folgendes sagen: Du hast eine Idee für ein Kinderbuch? Prima! Schreib sie auf und versuch Dein Glück. Wir drücken die Daumen.

Wer nun neugierig geworden ist: Eine Übersicht über die Bücher von Dully&Dax gibt es hier: www.dullydax.de

Und regelmäßige Neuigkeiten hier: www.facebook.de/dullydax

Liebe Grüße,

Dully&Dax

Zur Transparenz, wie immer: Für Kinderbuchautoren haben wir ein großes Herz und deswegen bringen wir den Beitrag ohne Bezahlung. Lediglich wenn ihr die Bücher von Dully&Dax hier kauft, bekommen wir eine kleine Provision.

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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