Demenz – Symptome, Ursachen, wichtige Dokumente
Weil wir nicht nur der Gute-Laune-Blog für euch sein möchten, sondern auch mal ernstere Themen ansprechen, darum geht es in den kommenden Tagen vermehrt um das Thema DEMENZ oder das demenzielle Syndrom – passend zur WOCHE DER DEMENZ!
Schließlich sind in Deutschland rund 1,7 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Darunter auch meine Schwiegermutter. Sie ist der Grund, warum mir dieses Thema so auf der Seele brennt. Denn den Verfall eines Menschen tatenlos ansehen zu müssen, ist täglich erschreckend (hier unser persönlicher, aktueller Stand).
Dieser Beitrag ist eine Zusammenfassung unterschiedlicher Quellen. zu tiefgründige, medizinische Bereiche wurden ausgeschlossen. Dieser Beitrag soll einen generellen Überblick über das Thema geben!
Denn heute geht es um ein paar grundsätzliche Dinge
Also haben alle dementen Altchen Alzheimer oder sind sie alle so lustig und haben „Honig im Kopf“, wie es uns der bekannte Film weiß machen möchte?
Demenz ist erst einmal KEINE Krankheit, sondern eine ZUSAMMENFASSUNG aller möglichen Symptome!
Das können sein:
- Gedächtnisverlust
- Orientierungslosigkeit in Zeit und Raum
- Schwierigkeiten bei der Lösung gewohnter Tätigkeiten im Haushalt
- Probleme beim Verstehen (visuell & räumlich)
- vermindertes Urteilsvermögen
- Verlegen von Gegenständen
- Rückzug/ kein Interesse an Gesellschaft
- Wesensveränderungen/ Wahnvorstellungen/ Verlust der emotionalen Kontrolle sein.
Grundsätzlich sei auch gesagt, dass nicht generell jeder Mensch von möglichen Symptomen betroffen ist. Demenz tritt einfach vermehrt im Alter und bei Frauen auf. Aber auch bereits 20-Jährige können an demenziellen Symptomen leiden!
Bis eine Demenz festgestellt wird, müssen Teile der o.g. Symptome 6 Monate aufgetreten sein. Nach einer Reihe von Tests bei Neurologen wird schließlich die Diagnose gestellt.
Ursachen von Demenz:
Abhängig der Diagnose können ganz unterschiedliche Ursachen Schuld sein, die aber immer Eines gemeinsam haben: Nervenzellen sterben ab!
- Verengte/ verstopfte Blutgefäße – Unterversorgung der Nervenzellen.
- Übermäßiger Alkohol- und Tabakkonsum
Statistisch gesehen, sterben Menschen mit der Diagnose „Demenz“ einen „normalen Alterstod“. Aber aufgrund des psychischen Stresses, den auch die Betroffenen spüren, verringert sich ihre Lebenserwartung in einem geringen Maß.
Was könnt ihr gegen das dementielle Syndrom tun?
Grundsätzlich hilft immer ein „gesundes Leben“ – mit ausreichend Bewegung, einigermaßen ausgewogener Ernährung (auch viel Vitamin D), sozialen Kontakten und Gehirntraining – zu führen. Übergewicht, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum schaden einfach dem Körper und erhöhen den Blutdruck.
Das sind die größten Risikofaktoren:
- Alkoholsucht
- Hohes Cholesterin
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Herzrhythmusstörung
- Übergewicht
Ist die Diagnose einmal gestellt, was nun:
Behaltet den Menschen so in Erinnerung, wie er einst war. Ja, das ist schwer, sehr schwer – vor allem, wenn sich mit der Zeit das ganze Wesen verändern kann.
- Fahrt eure Antennen aus und recherchiert, welche Örtlichkeiten möglich sind, denn irgendwann kommt vielleicht der Punkt, an dem die demente Person nicht mehr allein leben kann.
Bis dahin gibt es allerlei Hilfen:
- jetzt ist es höchste Zeit für einen Hausnotruf am Handgelenk UND Telefonnummer des Hauptansprechpartners in der Geldbörse.
- Nehmt Kontakt mit dem MdK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) auf – und kümmert euch um einen etwaigen Pflegegrad – für Körperhygiene und Medikamentengabe!
- Organisiert weiterhin nährstoffreiche Ernährung – der Einfachheit halber kochen die Altchen (insofern sie noch können, und das sollen sie so lange, wie möglich) in rauen Mengen, leicht zu kauendes Essen.
- Organisiert Abwechslung im Alltag – Singstunde, Bastelgruppe, Logopädie, Ergotherapie etc.
Darum habt ihr euch im besten Fall schon vor langer Zeit gekümmert:
- Sprecht langsam aber direkt die Themen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung an.
Von offizieller Seite gibt es hier die Formulare:
- Vorsorgevollmacht (Quelle: Bundesministerium f. Justiz & Verbraucherschutz)
- Patientenverfügung (Quelle: Bundesministerium f. Gesundheit)
Hier gebe ich euch persönlich den Tipp: immer wiederkehrend mit Beispielen auf die Wichtigkeit zu verweisen. Das kann unter Umständen ein paar Monate dauern, bis die Eltern gewillt sind, so etwas auszufüllen, denn sie sind ja noch fit… Aber nur mit einem Exemplar in der Hand erhaltet ihr umfangreiche Informationen im Falle eines unvorhergesehenen Krankenhausaufenthaltes!
- Regelt auch frühzeitig alle Themen rund um das Erbrecht und die Zugänge zu Bankkonten.
- Und noch etwas: es ist möglich, dass ihr irgendwann emotional nicht in der Lage seid, für Folgeschritte eures dementen Angehörigen zu entscheiden. Hierfür gibt es sog. Verfügung für die Gesundheitsfürsorge.
Für Veranstaltungen in eurer Nähe gibt es diese Seite. Ihr seid nicht allein!!
Ihr Lieben, ich erhebe – wie anfangs geschrieben – keinen Anspruch auf Vollständigkeit – hoffe aber, euch ein wenig Informatives niedergeschrieben zu haben.
Alt werden ist einfach blöd – umso mehr Verständnis müssen wir alle füreinander zeigen! Eine Liste berühmter Alzheimer-Patienten wurde hier veröffentlicht.
Alles Liebe,
Eure Yvonne
- 18. Sep 2018
- 5 Kommentare
- 2
- Alzheimer, Demenz, Leben im Alter, Pflege im Alter
helga
14. Februar 2019Eine sehr tückische Krankheit! Danke für die Infos dazu! Bei der Busenfreundin ist dies der Fall. Ihre Oma braucht Hilfe, weil sie an Demenz krank geworden ist. Hier geht es um eine Rund-um-die-Uhr - Pflege. Einer Person fällt es schwierig, das alles auszuhalten. Dazu braucht man Kenntnisse von den entgegenwirkenden Maßnahmen. Sinnvoll wäre doch die Suche nach einer fachlichen Hilfskraft!
Toni Krause
13. September 2019Meine Großmutter wird bald in eine Pflegeeinrichtung für Demenz ziehen. Danke für den Tipp, eine Vorsorgevollmacht aufzusetzen. Ich werde mir die offiziellen Formulare anschauen.
Estefania Garosz
18. November 2019Der Umgang mit Menschen die dement sind, ist nicht immer einfach. Wie Sie bereits treffend sagen, ist Demenz eine Art Zusammenfassung vieler Symptome und nicht nur ein Gedächtnisverlust. Bei manchen ist der Gedächtnisverlust geringer ausgeprägt als die Verminderung des Urteilsvermögens. Dies gilt es individuell in der Pflege zu erkennen und zu berücksichtigen.