5 Gründe, warum Familienessen die Beziehung und Entwicklung des Kindes stärken können


Für all diejenigen, die das Essen mit allen Familienmitgliedern als nichts Besonderes empfinden, wollen wir euch heute mithilfe von 10 Gründen erklären, warum Familienessen die Beziehung und Entwicklung des Kindes stärken können!

Hach ja, die guten alten Familienessen. Zu diesem Thema habe ich positive und auch negative Erinnerungen. Und wegen der Scheidung meiner Eltern (für die ich übrigens sehr dankbar bin!) hatte ich jene Familienessen gleich zwei Mal!

Bei meinem Vater war es so, dass wir nach wie vor gemeinsam aßen.

Da meine Schwester und ich ihn seltener zu sehen bekamen, verbrachten wir „jede freie Minute“ zusammen. Das bedeutete, dass er Stunden mit uns auf dem Spielplatz spielte, oder gemeinsam mit uns fern sah. Vor allem aber aßen wir zusammen.

Seine Wohnung war klein, aber fein. Zu dritt machten wir es uns auf der Couch bequem und aßen. Der Fernseher wurde während des Essens ausgeschaltet, was uns Kids natürlich gar nicht gefiel. Oftmals aßen wir sogar schneller, nur um nach dem Essen fernsehen zu dürfen! Ich hatte diese gemeinsamen Essen nie für besonders wichtig empfunden. Schließlich aßen wir doch nur, oder? Und geredet wurde auch kaum. Manchmal stritten wir sogar beim Essen. Bei meiner Mutter war es genauso (mit der Ausnahme, dass wir im Anschluss spülen mussten :P)

Ich war sogar froh, als diese Tradition ihr Ende nahm.

Je älter wir wurden, desto unterschiedlicher wurde unser Alltag – vor allem von der Zeit her. Wir alle kamen zu anderen Zeiten nach Hause und aßen eben dann, wann wir Hunger hatten. Oftmals kochte meine Mutter was vor, doch ich aß nicht mehr mit ihr, sondern dann, wann ich wollte. Auch bei meinem Vater löste sich eines Tages die Struktur auf. Mir nichts dir nichts war es vorbei mit der Tradition…

Nun aber zu den 5 Gründen, warum Familienessen die Beziehung und Entwicklung des Kindes stärken können!

1. Familienessen stärken den familiären Zusammenhalt!

Heute, wenn wir an Weihnachten oder beim Brunchen gemeinsam am Tisch setzen und essen, bekommt mich eine starke Wehmut. Denn so, wie es mal war, kann es ohnehin nicht mehr sein. Wir sind erwachsen und diese gemeinsamen Essen sind nicht mehr Teil der Routine. Die Gemeinschaft fehlt mir heute in meiner Ein-Zimmer Wohnung. Es ist auch nicht dasselbe, wenn ich Freunde zu Besuch habe.

Ich tausche mich nicht mehr täglich mit meiner Familie aus und kann meinen Alltagsfrust auch nicht beim Essen auslassen. Bei meiner Familie und all den unterschiedlichen Sichtweisen, die ich zu meinen Geschichten hörte, fühlte ich mich oft aufgehoben und „erleichtert“. Erst jetzt wird mir so richtig bewusst, wie stark die Familienessen unserem familiären Zusammenhalt beeinflussten.

2. Familienessen sind gesund für den Körper und Geist!

Ich weiß, dass das jetzt etwas esoterisch klingt, denn warum sollte es meinem Körper oder meiner Psyche besser gehen, wenn ich mit anderen esse, statt allein?

Ich sag’s euch: weil eine angenehme familiäre Atmosphäre beim Essen wie Balsam für die Seele ist. Und geht es der Seele mal nicht gut, freut sie sich umso mehr auf die liebevollen Familienessen.

Untersuchungen haben sogar einen Zusammenhang zwischen regelmäßigen Familienessen und der Verringerung von Symptomen bei medizinischen Störungen wie Asthma festgestellt, denn „Familienrituale können eine Schutzfunktion für Kinder mit Asthma unter Bedingungen von erhöhtem elterlichem Stress haben.“

3. Familienessen sind „Gehirnnahrung“!

Es ist nämlich so, dass Forscher bei Kleinkindern feststellten, dass ihr Wortschatz durch das Reden am Esstisch mehr steigen würde, als wenn dem Kind etwas vorgelesen werden würde. Eigentlich sogar logisch, denn beim Vorlesen ist das Kind passiv, beim Essen drückt es sich aktiv aus.

4. Familienessen bringen dir das Abitur ein(?)!

Okay, als Kinder haben wir als Familie definitiv gemeinsam gegessen. Aber ist es schlimm, weil ich als Teenager damit aufhörte? Eigentlich dachte ich nein, aber dann las ich über eine Studie, die besagte, dass Teenager, die 5-7 Mal die Woche an Familienessen teilnehmen, mit doppelter Wahrscheinlichkeit ein Schulabitur bekamen, als jene, die bloß ein oder zwei Mal die Woche mit ihrer Familie zu Abend aßen.

Als ich das erfuhr, musste ich erst mal stutzen. Schließlich war ich der lebende Beweis dafür, dass die Wahrscheinlichkeit von Studien nicht alles ist. Ja, ich habe nicht oft an Familienessen teilgenommen, aber ich habe es trotzdem geschafft, das Abitur hinzukriegen…Ich sage hier daher offen, dass ich dieser These kritisch gegenüberstehe. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt.

5. Familienessen sorgen bei den Nachkommen für gesunde Ernährung!

Andere Studien beharren darauf, dass Kinder, die regelmäßig mit der Familie zu Abend essen, mehr Obst, Gemüse und Vitamine, statt frittierte Lebensmittel und alkoholfreie Getränke konsumieren. Auch hier würde ich sagen, dass es sehr stark vom Haushalt abhängt, aber ich kenne genügend Menschen in meinem Haushalt, die sich, wenn sie nicht gerade Essen von zu Hause bekommen, ausschließlich von Junk-Food ernähren. Vielleicht geschieht es aus Faulheit, vielleicht auch aus Bequemlichkeit. Auch ich erwische mich manchmal dabei. Und lustigerweise hat mir meine Mutter erzählt, dass sie auch etwas koch-faul geworden ist, seit wir nicht mehr mit ihr unter einem Dach wohnen!

Das waren meine 5 Gründe, warum Familienessen die Beziehung und Entwicklung des Kindes stärken können!

Jetzt würde mich eure Meinung dazu natürlich sehr stark interessieren! Stimmt ihr in einigen Punkten zu oder nicht zu? Und wie handhabt ihr das in eurem Haushalt? Wird bei euch zusammen gegessen?

Noch ein letztes Wort zum Thema Studien: Auch diese müssen unbedingt sehr kritisch hinterfragt werden. Umso mehr interessiert mich deshalb euer Haushalt, aus dem wir vielleicht eine eigene Tollabea Studie erstellen können.:D

Liebe Grüße
Mounia

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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