Ich liebe mein Kind – aber ich mag es nicht! Was hilft? Frage aus der Community


Ihr Lieben, wir haben auch heute eine emotionale Frage aus der Community – und vielleicht gibt es ansatzweise dazu einige Erfahrungen. Bitte bleibt respektvoll – die Mama ist ziemlich fix und fertig.

„Liebes Tollabea-Team, liebe Community,

ich bin eine stille Mitleserin hier, und die Erfahrungen der anderen Eltern bei Fragen haben auch mir oft geholfen.

Ich stehe schon seit langer Zeit vor einem Problem und mir täte es gut zu wissen, ob andere durch diese Situation und Gefühle schon mal durch sind.

Ich bin eine recht junge Mama, 28 Jahre alt und schon zwei Mädchen, 7 und 2. Mein Freund und ich sind ein.. naja.. normales Paar. Wir teilen uns alles recht gleichberechtigt, er ist selbständig, ich arbeite halbtags. Wir lieben und wir zoffen uns, auch vor den Kindern, aber nie schlimm. Wir liefern und schon Wortgefechte, sind aber nie verletzend, und wir vertragen uns recht schnell. Mit den Kindern gehen wir beide super liebevoll um, wir haben sie nie geschlagen, und geschrien haben wir beiden höchstens mal laut STOPP wenn es echt gefährlich wurde.

Wir haben eigentlich ein Konsens zur Harmonie in der Familie.

Ich sage ‚eigentlich‘, weil wir beide erschrocken von unserer ältesten Tochter und völlig ratlos sind.

Schon als Baby war sie wahnsinnig angespannt, um nicht zu sagen ein richtiges Schreibaby. Die Trotzphase war gruselig. Kita-Eingewöhnung sehr schwierig. Kitazeit schwierig. Sie wollte eigentlich nie da sein.

Ich kann mich an sehr wenig Momenten bislang erinnern, an dem ich mir dachte, das Kind fühlt sich richtig wohl.

Sämtliche Kinderärzte haben sie als gesund und normal entwickelt attestiert, sie ist nicht krank, wir haben sie völlig durchchecken lassen – aber sie scheint irgendwie auf Kriegsfuß mit der Welt, mit uns, mit ihrer Schwester. Sie schreit aus dem kleinsten Anlass los, wirft sich auch noch als Erstklässlerin auf dem Boden, flucht (!), schimpft, verlangt, stampft, zerstört Dinge.

Ich versuche sanft zu sein, dann hört sie gar nicht zu, und randaliert weiter. Ich versuche klar und bestimmt zu sein, dann sie schreit noch schlimmer, und macht auch mal gern Dinge kaputt. Ja, sie guckt mich oder ihren Papa grimmig und herausfordernd an und haut ein Gegenstand durch die Gegend, dass es scheppert.

Sie hat in der Schule kaum Freunde, die Lehrerin hat auch keinen guten Zugang zu ihr.

Wir waren schon bei zwei Kinderpsychologen, und haben auch schon zwei Verhaltenstherapien hinter uns, ohne viel Erfolg. Sie konnten keine richtige Diagnose stellen. Es gab Verdacht auf Autismus, hat sich nicht bestätigt. Na gut, einige Tricks haben wir dabei gelernt, die helfen uns beim Allernötigsten, so, dass wir uns überhaupt trauen, gemeinsam ein Fahrzeug zu besteigen – ohne, dass wir Angst haben, dass wir gleich einen Unfall bauen. Laute Musik auf den Ohren beruhigt sie etwas.

Ganz ganz selten mag sie auch mal auf den Arm, wenn sie völlig erschöpft ist, meistens vom Schreien.

Wir sagen oft: „Ich liebe dich!“ und meinen das auch so.

Aber ich muss ehrlich sein: Ich mag mein Kind nicht.

Ja, ich liebe meine Tochter, aber ich merke, wie ich langsam ihre ganze Art ablehne. Meine Nerven sind durch. Manchmal frage ich mich, ob sie nicht instinktiv die Ablehnung spürt… auch wenn ich alles versuche, sie das nicht spüren zu lassen. Ist das eine Teufelskreis?

Ihre kleine Schwester ist ein Goldschatz. Von Anfang an „Anfängerbaby“, unproblematisch, kuschelig, zuckersüß. Das volle Kontrastprogramm. Wenn ich sie in den Armen halte, schwanke ich zwischen Erholung – und schlechtes Gewissen für die Große.

Zum Glück hat die Große Hemmungen, der Kleinen schlimm weh zu tun – aber im Eifer des Gefechts hat die Kleine schon mal den einen oder anderen Bauklotz an den Kopf bekommen. Sicherheitshalber lassen wir die Kinder nie allein.

Sicherheitshalber haben uns aber auch alle unsere Freunde allein gelassen… klar, mit uns als Familie ist es kein Spaß.

Mein Freund hat schon vieles versucht, Ausflüge mit ihr allein, sie mal bei Oma (seiner Mutter) lassen. Schwierig. Sie behandelt alle wie eine launische Herrscherin. Der Oma hat sie auch schon mal einen Schuh direkt ins Gesicht geworfen und sie richtig verletzt.

Ich fühle mich traurig und verletzt – mein Freund ist trotz allem optimistischer. Er meint, ihre Launen würden sich noch auswachsen…

Gibt es jemanden, der dieses Gefühl kennt oder solche Erfahrungen annähernd schon mal gemacht hat? Was hat geholfen?

Ganz viele verzweifelte Grüße,
eine anonyme Mama“

PS aus der Tollabea Redaktion von mindfulsun: Widersprüchliche Gefühle sind ok! Jemanden lieben und gleichzeitig manchmal auch in bestimmten Situationen nicht mögen, schließt sich nicht aus.

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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61 Kommentare

Charlotte
Antworten 23. Mai 2019

Wow liebe Mama,
Erstmal großes Kompliment an euch, dass ihr das so lange schon als Familie durchsteht! Ich kenne die Situation nicht aus eigener Erfahrung, aber ich möchte euch gerne Familienaufstellungen als Tipp mitgeben. Damit habe ich was unklare und starke Emotionen angeht (zwar nicht bei Kindern, aber ähnliche Situationen) schon echt abgefahrene Erfahrungen gemacht, wie sie sich recht schnell und unkompliziert lösen lassen - vielleicht bringt euch das ja weiter. Ich kenne z.B. einen bei München (Praxis Günter Schricker), falls ihr da in der Nähe wohnt, aber geben tut es das häufig. Ansonsten schicke ich euch ganz viel Kraft, Entspannung und gute Gedanken! Wenn du magst, kannst du mich auch gerne für weitere Infos kontaktieren.

Gundula
Antworten 24. Mai 2019

Hallo! Ich kenne das sehr gut von meinen Kindern. Habt ihr euer Kind mal auf Autismus testen lassen? Wir hatten zum Glück einen Kinderarzt mit einem guten Auge für solche Dinge, das trifft aber leider nicht auf alle Kinderärzte zu. Gerade bei Mädchen passen die Diagnosekriterien auf den ersten Blick oft nicht richtig. Alles Gute und viel Kraft!

Kritikerin
Antworten 24. Mai 2019

Irgendwie passt das Titelbild nicht. Warum ein Mädchen, das aussieht wie aus einem Drittweltland?

    Béa Beste
    Antworten 24. Mai 2019

    Siehst du, so können die Assosziationen verschieden sein. Mich hat das Mädchen an meine eigenen Tochter erinnert, wenn sie hangry und genervt vom Spielplatz war...
    Liebe Grüße, Béa

      D. K.
      Antworten 9. März 2022

      Hallo Bea, wie kann ich denn hier der Mama aus dem Artikel antworten?

      Ich würde sie gerne nach Augsburg ins Josefinum schicken. Sie sind sehr gut, was das Thema Autismus angeht. Für mich hört sich das sehr danach an. Wir haben dort auch eine zweite Meinung eingeholt.

        Béa Beste
        Antworten 9. März 2022

        Genau damit hast du ihr geantwortet... Lieben Dank! Und liebe Grüße, Béa

    Leserin
    Antworten 15. Februar 2022

    Wir Menschen sind doch alle aus einer Welt!!!
    Da frag ich mich, „von welchem Planeten kommst du denn??“

Danielle
Antworten 24. Mai 2019

Ich fürchte, dass das große Kind extrem mit der nachgeburtlichen Geschwisterkrise zu kämpfen hat, deren Auswirkungen erst später auftraten und daher nicht mehr in Zusammenhang damit gebracht werden.

Ja! Es ist ein Teufelskreis, weil das Kind die Ablehnung spürt und sich in Folge immer schlechter benimmt, weil es in immer größere Not gerät, weil es zu wenig Aufmerksamkeit bekommt (und immer wieder zusehen muss, wie das Geschwisterchen damit ohne Anstrengung überhäuft wird).

Liebe Mama, Du kannst wieder anfangen, Dein Kind zu mögen, es ist nicht zu spät! Ihr müsst jedoch ganz intensiv die Vergangenheit aufarbeiten und viel Zeit aufbringen. Aber ihr könnt es schaffen, zu einer tollen Familie zusammen zu wachsen! Aber das liegt ausschließlich in Euren Händen - ihr als Erwachsene müsst dringend tätig werden.

Ich wünsche Euch von Herzen Kraft und Geduld!
Liebe Grüße
Danielle

    Lola
    Antworten 28. November 2019

    Ich muss dir erstmal ganz großen Respekt aussprechen, dass du es so gut aushältst. Und hier ist nicht deine Antipathie deinem Kind gegenüber das Problem, sonder sie ist erst daraus entstanden. Ich habe selber ein mittlerweile fast 17 jährige Tochter und solche Antworten die „einen Thronstoss“ durch das zweite Kind betreffen oder „Ablehnung ist die Ursache“ sind für dich wenig hilfreich. Ich selber habe eine fast siebzehnjährige Tochter, die deren Verhalte ich auch nicht mag, aber ich liebe meine Tochter. Meine Tochter zeigte immer schon fast ein asoziales Verhalten, Regeln und Grenzen existieren nicht. Uns hat damals eine Pädaudiologin eine AVWS bescheinigt, was mich erleichtert hat. Aber die Erziehung ist bis heute furchtbar anstrengend. Einfacher wurde es nur durch das Älterwerden und die Selbstständigkeit des Kindes, so das die peinlichen Momente weniger wurden. Aber dann kam die Pubertät und alles ging schlimmer denn je weiter bis heute. Ich habe drei Kinder und alle sind sehr unterschiedlich, die anderen beiden sind viel einfacher zu lenken. Das zeigt, dass schwierige Kinder auch mit einem
    Schwierigen Naturell ausgestattet sein können und wir Eltern daran nicht viel erziehen können.
    Ich hoffe für dich, dass ihr demKind einen Namen geben könnt und ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen!

      Kurt
      Antworten 25. Dezember 2020

      Liebe Lola, danke. Ich bin froh, dass es andere Eltern gibt, die das Gleiche erleben. Es nimmt mir die Schuldgefühle. Ich liebe meinen Sohn, aber sein Verhalten ist oftmals ein Albtraum. Gleichzeitig bemängelt er mangelnde Wertschätzung von uns Eltern, seinen vier Geschwistern, seinen Schulkollegen etc. Manchmal sind wir nur noch müde und ich bete, dass es mit zunehmendem Alter langsam besser wird (er ist 16;9). Daher danke für Dein Votum.

      Liebe Grüsse
      Kurt

    LioTou
    Antworten 24. September 2022

    Das könnte ein Grund sein, muss aber nicht. Ich tippe auch auf Autismus, der in eher leichten Fällen kaum zu diagnostizieren ist. Hinzu kommt eventuell auch ADHS, welches oft mit Autismus einhergeht. Ich bin selbst betroffen davon und meine Eltern hatten es nicht leicht mit mir. Das Anderssein zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Ich werde von vielen Menschen als stressig wie auch positiv als besonders empfunden. Letztendlich ist man selbst doppelt und dreifach bestraft so zu sein.

Ulrike
Antworten 24. Mai 2019

Hallo!
...ein weiterer Gedanke könnte sein, dass eure Tochter eine hohe Grundspannung im Nacken hat, die aus Schwangerschaft und/oder Geburt stammen kann. Diese Spannungen werden am Anfang als Schmerz gemeldet (Brüllen des Säuglings),aber später nicht mehr. Dann kann man nur aus dem Verhalten und ggf aus Körperhaltungen auf die Spannungszüge schließen. Hier könnte es sich lohnen einen Osteopathen und ggf auch einen Homöopathen hinzuzuziehen. Auch Shiatsu kann sehr entlastend wirken.
Falls eure Tochter sich erstmal nicht selbst hinlegen mag, lasst sie einfach zuschauen, wenn du oder dein Mann sich behandeln lassen. Das lädt sie dann quasi ein, es als Möglichkeit zu wählen. Kann auch einfach nur gut für euch sein, damit ihr mal Raum für Entlastung habt und mal wieder zum Durchatmen kommt.
Falls du Fragen hast, kannst du mich gerne kontaktieren.

Viele Grüße

Ulrike

(Hebamme, Shiatsu-Praktikerin)

    LioTou
    Antworten 24. September 2022

    Eine sehr interessante und von mir vergessene Möglichkeit, dass eine Shiatsu Massage helfen kann, denn das ist tatsächlich der Fall, denn ich habe es selbst erleben dürfen. Ich habe ADS, also das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom und leide von Kindheit an unter extremer Anspannung. Als ich als Erwachsene kaum noch weiter wusste, wohin mit all meiner Wut, Schmerzen und auch sogenannten Weltschmerz, habe ich mich an einen Shiatsu Masseur gewandt. Die 10 Therapien haben mein gesamtes Leben verändert und mich sehen lassen. Die Schmerzen waren hinzufügend erstmalig weg und das hielt gut zwei Jahre an, bis sie wieder begonnen haben.
    Vielen Dank für Deinen Beitrag.

Tine
Antworten 24. Mai 2019

Liebe verzweifelte Mama, ich kann dich so gut verstehen! Auch ich kenne solche Gefühle. Ich glaube das Wichtigste ist, sich nicht selbst anzuklagen. Ich glaube man kann jeden nahe stehenden Menschen (Partner, Kinder, sich selbst) auch mal nicht leiden! Und es ist ja auch verständlich dass du ihr Verhalten auch ablehnst. Tipps hab ich nicht wirklich. Habe selbst manchmal mit unserem Wüterich zu kämpfen. Ich habe neulich von einer Methode gehört, die „Mate MEO“ heißt. Sie hilft wohl die ganze Situation (Eltern mit Kind) besser zu reflektieren. Aber ihr kommt mir schon sehr reflektiert vor. Wie schade dass eure Freunde euch im Stich gelassen haben. Ich habe das Gefühl dass ihr weniger am Kind was machen müsst, als an euch selbst denken. Schon mal an eine Therapie für dich selbst gedacht? Um dich nicht immer für deine eigenen Gefühle zu geißeln? Fühle dich gedrückt von einer verständnisvollen mama of three (und jedes der drei ist anders! Mal mag ich das eine mehr, mal das andere. Aber Lieben zu ich sie alle!)

Anna
Antworten 24. Mai 2019

Hallo liebe Mama,
Kompliment, dass ihr bisher so ruhig geblieben seid.
Es erinnert mich ein wenig an meine Tochter.
Ich lasse dir mal ein paar Gedanken dazu da, vielleicht hilft es:
- versuche deine / eure Grenzen zu schützen und lasst euch nicht alles gefallen.
- Vielleicht mehr Selbstständigkeit, ein neues Hobby, eine neue Aufgabe für deine Tochter
- Nimm es dir nicht zu sehr zu Herzen. Lass sie innerhalb ihres Rahmens. machen. Es wird besser werden. Hab Vertrauen.
- Setze den Fokus aufs Positive. Erwische sie beim Gut sein und lobe dafür.
- Abends die drei schönsten Sachen des Tages abfragen, aus ihrer und deiner Sicht. Schult den Blick aufs Positive und Empathie für dich.
- Kein Geschwistervergleich. Dass die kleine Schwester sich komplett anders verhält wird der Großen zusätzlich Feuer geben.
- Sucht euch Karftquellen
Ich wünsche euch alles Gute. Wir sich auch noch am Experimentieren.
Liebe Grüße
Anna

Marlis
Antworten 24. Mai 2019

Hallo liebe Mama , ich weiß das hört sich bissel schorf an aber wenn deine kleine mal wieder Hörner wachsen lass sie doch einfach mal links liegen. Erfahrungshalber hat es kein Sinn bei zu bleiben wenn sie sauer sind . Lass sie sich beruhigen und denn geh erneut auf sie ein frag warum sie wüten ist und wie du sie helfen kannst. Aber mach ihr keine vorführfe das sie was kaputt gemacht hat . Und macht dein Kind Sport? Versuche mal eine Sportart und eine eventuelle Reittehrapie .Viele Liebe Grüße

Julia
Antworten 25. Mai 2019

Vieles von dem Beschriebenen erinnert mich an meine eigenen Töchter: sie sind wie ein Vulkan, der geringste Anlass reicht, um sie ausflippen zu lassen. Umgekehrt können sie auch völlig übersprudeln vor Freude - himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, aber dazwischen gibt es wenig. Sie haben viel Energie und schlafen schlecht/wenig. Sie brauchen gaaanz viel Mama-Aufmerksamkeit, es scheint nie genug. Falls das auf deine Tochter zutrifft: dein Kind ist völlig normal, sie ist nur "mehr", besonders temperamentvoll, mit viel Durchsetzungsvermögen, aber (noch) gering ausgeprägter Reizschwelle. Schau dir mal Nora Imlaus Buch "So viel Freude, so viel Wut" an, oder "Wie anstrengende Kinder zu großartigen Erwachsenen werden" von Mary Sheedy Kurcinka.
LG, Julia

elina1994
Antworten 5. Dezember 2019

Erinnert mich an meine eigene Mutter. Sie war immer der Meinung ich wäre ein unmögliches und schwieriges Kind.
Ich kann mich jedoch erinnern dass sie mich nie richtig verstanden hat. Und immer betont wie lieb und ruhig meine kleine Schwester doch ist, dadurch hab ich mich ständig abgewertet gefühlt.

Sie hat mich ständig irgendwo durchchecken lassen und darüber gerätselt was mit mir wohl nicht stimmt. Dadurch habe ich mich selber immer als anders als die anderen und nicht geliebt gefühlt.
In Wirklichkeit war meine Mutter in ihrer eigenen Welt und hat nie wirklich verstanden wie sie mit mir umgehen soll und wie meine Persönlichkeit ist. Dadurch dass ich anscheinend bereits als Baby so schwierig war, hat sie sich nie richtig liebevoll zu mir verhalten sondern nur an mir herumgemäkelt.
Irgendwann habe ich angefangen bei jeder Kleinigkeit laut zu schreien aus Protest. Meistens hab ich dann noch mehr Ärger bekommen, obwohl ich mich eigentlich nur vernachlässigt gefühlt habe und nicht richtig wahrgenommen. Sie wusste meistens garnicht was in mir vorging und hat sich auch nie die Mühe gemacht eine richtige Beziehung zu mir aufzubauen. Es war viel leichter die Schuld auf mich zu schieben selbst im Grundschulalter.
Ich konnte sie nicht mehr ernst nehmen da sie mir immer hilflos vorkam sogar gegenüber mir einem kleinen Kind.

Ich mache mir nun viele Gedanken ob ich selber Kinder will, da ich Angst habe mein Kind nicht zu mögen. Da ich nie diese vollkommene Liebe in meiner eigenen Kindheit bekommen habe.

Viele Situationen werden einem erst später richtig bewusst, und je älter ich werde desto mehr verstehe ich es lag nicht an mir sondern an meiner Mutter.

Meine Mutter war Grundschullehrerin und arbeitet jetzt im Kindergarten. Jetzt wo meine Schwester etwas älter ist und ich ausgezogen, ist sie auch nicht mehr das Lieblingskind.
Seit ich den Kontakt mit meiner Mutter eingeschränkt habe geht es mir besser und sie viel netter als früher zu mir. Plötzlich behandelt sie mich besser als meine Schwester, die damals deutlich spürbar ihr Lieblingskind war und nun meine Rolle eingenommen hat.

Ich habe viele Bücher gelesen und denke nun es liegt an ihren eigenen inneren Konflikten, die sie nicht lösen konnte. Und womöglich hat sie etwas von meinem Vater in mir gesehen oder ihr hat nicht gepasst dass er immer auf meiner Seite stand.
Das Verhältnis zu meinem Vater hat sie zerstört indem meine Mutter immer wieder erzählt hat wie schlecht ich bin und die Sachen nur aus ihrer Sicht dargestellt.
Ich bin froh kein Kontakt mehr zu ihr zu haben und rate jedem mit ähnlichen Problemen den Sachen auf den Grund zu gehen. Nach Gemeinsamkeiten mit der Tochter suchen und mit ihr alleine Zeit verbringen, nicht nur wenn die Schwester dabei ist. Ihr ein positives Selbstbild vermitteln. Kinder merken sowas immer und verhalten sich nie ohne Grund auffällig.

Probleme in der Schule und deuten vielleicht darauf hin, dass das Mädchen nicht gelernt hat wie es ist für seine Persönlichkeit gemocht zu werden und daher auch Schwierigkeiten hat Freunde zu finden.

    Lena
    Antworten 29. Januar 2021

    Oh mein Gott, ich bekomme Angst. Ich habe das Gefühl, dass es meine Tochter schreiben könnte. Nur so einfach ist das alles nicht. Zu sagen die Mutter ist das schuld ist einfach... Nur all die Zeit dazwischen bis ein Kind in der Lage ist diesen Gedanken so zu fassen ist ein langer Weg. Bis dahin ist die Beziehung am Eimer. Ich verstehe die Mutter, ich verstehe die Tochter und irgendwo dazwischen finde ich mich.
    Aber ich spreche aus meiner Sicht. Das ist eine Last ein schwieriges Kind zu erziehen. Man ruht NIE. Das ist wie dauerhaft in der Erwartung zu sein, dass was Schlimmes passiert und das passiert.

    Lila
    Antworten 29. Juni 2021

    Hallo Elina1994,
    Wow, dein Kommentar geht mir total unter die Haut. Diese Sicht eines Kindes, so reflektiert, habe ich bisher noch nicht gelesen und berührt mich total.
    Wie kamst du zu dieser geklärten Auffassung? Hast du Bücher dazu gelesen? Warst du bei einem Therapeuten? Würde mich sehr freuen von dir zu hören.
    Lila

Birgit
Antworten 17. Dezember 2019

Ich habe selbst so ein Problem nicht; komme ganz gut mit meinen beiden Jungs aus (11 und 7 Jahre). Vielleicht lebt deine Tochter die unterdrückte Agressivitaet der Familie aus. Als Gegenpol sozusagen. Lässt du Wut/Hass richtig raus und erlaubst Du Dir diese Gefühle oder werden sie unterdrückt? Dein Partner?

Hilde
Antworten 7. Januar 2020

Mich erinnert es auch, wie Elina oben, eher an meine Kindheit. Ich möchte auf keinen Fall herunterspielen, wie ihr euch fühlt... und es ist mit Sicherheit super anstrengend, wenn ein Baby nie zur Ruhe kommt und ständig schreit, aber!
Schon die Überschrift ist traurig. Ich habe meine Mutter zufällig am Telefon sagen hören "Ich liebe mein Kind, aber..." als ich etwa 15 war. Dieses "aber" macht das davor kaputt und nahezu unbrauchbar. Es ist eine Einschränkung. Es stellt die Elternliebe unter Bedingungen. Ich liebe dich, aber nur wenn du nicht anstrengend bist. Ich liebe dich, aber nur formal als mein Kind, nicht als der Mensch, der du bist. Ich liebe dich, aber du bist eine Last. Meine Mutter hat mir bestimmt täglich gesagt, dass sie mich lieb hat. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass es nicht um mich geht. Wann hat sie mal gefragt, wie ich mich mit etwas fühle? Oder mich bei irgendetwas nach meiner Meinung gefragt? Echtes Interesse an mir gezeigt.

Unabhängig von den Ursachen, kannst du vielleicht Zugang zu deiner Tochter über dieses "aber" finden... durch Mitgefühl. Was fühlt ein Kind, das dieses "aber" spürt? Traurigkeit, Hilflosigkeit, Not, Angst, Wut?

Bei mir hat das eher zu Überanpassung und Konfliktscheue geführt. Das ist die andere Strategie, bei der Kinder auf den ersten Blick schön brav, ruhig und unauffällig sind. Dazu: Jesper Juul und Helle Jensen "Vom Gehorsam zur Verantwortung", besonders Kap. 13 Mit herausfordernden Kindern arbeiten. Insofern könnte es auch eine Chance sein: Ihr wisst, dass irgendwas nicht stimmt und könnt nach anderen Wegen suchen, die Beziehung zu gestalten.
Kannst du irgendetwas an deiner Tochter finden, das du schätzt? Dass sie sich vielleicht in eine Tätigkeit vertiefen kann? Dass ihr etwas wichtig ist, wie Tiere oder Fairness? Und dich darauf konzentrieren?

Elli
Antworten 14. Januar 2020

Auf jeden Fall ganz viel Bewegung bieten! Mehrmals die Woche irgendwas sportliches, auspowern, am besten draußen! Damit kann man schon viel Wut loswerden. Und selber nicht immer erst nett sein, sondern ganz ehrlich sein (nicht erst, wenn sie austickt), und klar sagen „das nervt mich, wenn Du das tust“, nicht „Du nervst mich“! Eigene Gefühle registrieren und deutlich machen. Könnte helfen. Ich fand das Buch „damit aus kleinen Arschlöchern keine Großen werden“ sehr hilfreich, um vieles, was zwischen mir und meinem Kind abläuft besser zu verstehen.

Kathi
Antworten 14. Januar 2020

Hallo liebe verzweifelte Mama,

deine Schilderung liegt schon eine Weile zurück. Mich würde interessieren, wie es sich seitdem entwickelt hat.

Ich habe großen Respekt davor, dass die Beziehung zwischen euch Eltern die schwierigen Zeiten offensichtlich übersteht und ihr trotz allem - wie du sagst so gut wie nie - laut gegenüber eurer Tochter werdet. Vielleicht hat deine Tochter irgendwas, was diagnostiziert werden muss, vielleicht aber auch nicht. Ich denke, es kann im letzteren Fall total schädlich für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit sein, wenn sie immer nur als Problem im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Stell dir vor, dich schleppt jemand von Arzt zu Arzt und Therapeut zu Therapeut, damit das Problem, welches du bist, endlich einen Namen bekommt. Das kleine Mädchen sieht sich doch selbst nur noch als Problem, kann ich mir vorstellen? Sie weiß doch, dass niemand ihr Verhalten gut finden kann, aber man findet sie ja eh nicht gut (Eltern irgendwie heimlich, die Lehrerin, Mitschüler) - wie soll sie da alleine raus? Ich persönlich würde mich mit dem Kind hinsetzen, vielleicht bei einem Eis oder irgendwas, das Freude bringt und sagen „Bisher läuft es nicht so richtig gut mit uns; wir beide fühlen uns nicht richtig gut damit, wie es jetzt ist, das wollen wir ändern. Was wünschst du dir von mir?“ Vielleicht braucht sie eine Weile, bis sie eine Antwort findet, aber wenn du ihr zeigst, dass du total interessiert und neugierig bist, wird schon eine Antwort kommen. Wenn ihre Wünsche respektiert werden, wird sie vielleicht eher bereit sein, anderer Leute Wünsche zu respektieren.

Ich wünsche euch alles Gute!

Stoffel
Antworten 23. Januar 2020

Ich habe Meine Frau geheiratet mit ihren 4 Kindern 2 sind schon aus dem Haus und 2 noch daheim der Jüngere ist 14 die Gößere ist 17 und bei ihr ist es auch so bei allen anderen Oma Tante Mama egal ist sie auch die Möchte gern Herrscherin aber in Wirklichkeit braucht sie nur die Aufmerksamkeit die sie Vermisst sie Kommt mit mir super Klar obwohl ich kur der Stiefpapa bin redet sie mit mir über alles und hat ihr Herz am rechten Fleck oft ist es einfach besser auch wenn es nur die Stiefmama ist oder der Stiefpapa das man auf das Kind egal wie schlecht es sich benimmt zugeht es mal in den Arm nimmt und mal fragt was eigendlich los ist bei unserer Großen Hat das Geklappt sie ist dann mit der Zeit selber auf mich zugekommen und es wurde besser auch wenn sie zu Oma und Mama noch gleich ist hat sie doch jemand der ihr die Sicherheit gibt die sie braucht und mit der Zeit wurde es immer besser und sie ist auf einem guten Weg auch wenn sie es selber nicht gleich merkt hilft es ihr in allen Lagen das Der Stiefpapa für sie da ist und zu ihm ist sie mittlerweile ganz lieb und normal wie es sein sollte ich denke jeder hat eine Chance verdient egal wie Böse und Ungehalten er ist

Neva
Antworten 10. Februar 2020

Ist das Mädchen vielleicht hochsensibel und einfach überreizt oder überfordert, wenn sie wütend wird?

Candy
Antworten 21. Februar 2020

Ohne jemanden zu Nahe zu treten, ich würde auch an eine dissoziale Persönlichkeitsstörung denken. Es muss nicht gleich Psychopathie oder Soziopathie sein, dennoch gibt es diese Menschen zigfach, wenn jeder 100. eine dieser Störung hat. Wenn ein Mensch nichts empfindet, kann man wohl dennoch mit viel Liebe gegensteuern um das spätere Leben des Kindes in die bessere Bahn zu lenken. Ich bin auch kein Therapeut, jedoch Tochter eines Psychopathen. Manche Menschen können nicht verändert und therapiert werden. Habe einen guten Blick auf deine Tochter.

Nicole
Antworten 22. April 2020

Ich glaube deine Tochter ist völlig normal. Wahrscheinlich hochsensibel und intelligent. Nimm sie an wie sie ist. Aus ihr kann viel werden.

MWB
Antworten 15. Juli 2020

Keine Ahnung von Rechtschreibung und Grammatik! Wie kann man solche Texte nur veröffentlichen! Mir wird schlecht und ich werde krank, wenn ich mir das ganze Internet-Geschreibsel so ansehe ...

    Béa Beste
    Antworten 15. Juli 2020

    Hallo MWB, ich gebe zu, ich als Blogbetreiberin habe die Deutsche Sprache auch selbst gelernt, und es fällt mir nicht immer leicht, Fehler meiner Gastbeitragenden zu finden. Ich habe schon einiges verbessert. Ich habe einiges stehen gelassen, weil ich es stilistisch für richtig empfunden habe, es authentisch zu lassen - drückt auch Gefühle aus. Was mich an dieser Stelle interessieren würde: Was für heftige Gefühle stecken hinter deinem Kommentar? Warum macht dich das krank? Viele Grüße, Béa

Evelyne Duezel
Antworten 9. August 2020

Ich weiss nicht ob du das novh liest... und du hast schon so viele gute Tipps und Ratschläge bekommen.. warum auch immer deine grosse Tochter sich so benimmt, ich bin mir sicher sie fühlt sich auch schlecht dabei und kann es schlichtwegs nicht ändern.
Kenne deine Gefühle gut und ich glaube auch nicht dass es DAS Rezept gibt.
Meine Idee; wenn deine Tochter einen Hund oder eine Katze bekäme? Selbst aussuchen dürfte (oder mitaussuchen).
So hätte sie einen Freund, zu dem sie immer reden könnte, der treu für sie da ist und ihr ein Gefühl gibt von beschützt sein, nicht allein sein, verstanden fühlen, geliebt fühlen, Wärme... und sie hätte eine Aufgabe und Verantwortung, nur sie - weil sie die Grosse ist.
Herzliche Grüsse und viel Liebe und Kraft weiterhin. Du bist eine superliebe tolle Mama!

    Anja
    Antworten 31. Juli 2021

    Ich glaube ich spinne!!! Einen Hund oder eine Katze... ein Kind kann für ein solches Lebewesen meine Verantwortung übernehmen und ein Tier, er n so hochsensibles Tier, wie einen Hund oder eine Katze oder überhaupt ein Tier in eine solche dissoziale Familie zu holen... Unmöglicher Vorschlag!!! Auch ein Tier hat ein Recht auf ein harmonisches, seiner Art gerechtes Leben. Da müssen erstmal die Menschen zusehen, wei sie das miteinander hinbekommen, bevor man ein weiteres Mitlebewesen in eine solche Konstrllation zwingt!!!

Cosy
Antworten 27. Oktober 2020

Akzeptiert doch bitte, dass lieben und mögen zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Und Autismus ist zu variabel als dass er sich testen lässt 🙈.
Wer geliebt wird kann auch verstehen dass man ihn wegen bestimmter Verhaltensweisen nicht mag. So manage ich das mit meinen Kindern. Ich liebe sie aber ich mag sie nur temporär... 🙊

Franzi
Antworten 8. Dezember 2020

Unbedingt mal auf das KISS bzw. KIDD Syndrom testen lassen bei einem Spezialisten dafür!!! Das klingt für mich sehr danach. Es gibt nur wenige KISS/KIDD Spezialisten in Deutschland, am besten mal auf Facebook in die Gruppe für KISS Kinder gehen und nach einem in eurer Nöhe fragen. Es sollte ein Arzt sein, der nach Gutmann behandelt.
Ansonsten kenne ich auch ein Kind, dass ein Schreibaby war und später auch Probleme hatte mit Aggressionen und kein sozialer Anschluss usw. und da wurde dann letztendlich Asperger diagnostiziert.

Schwager-Kyburz Tanja
Antworten 11. Dezember 2020

Ich habe nicht alle Kommentare gelesen. Nur 1 Frage an dich. Hast du es mal mit Aromatherapie versucht? Bei meinem Sohn wirkte es unglaublich. Lg Tanja [email protected] melde dich sonst bei mir.

Sandra Klein
Antworten 6. Januar 2021

Hallo,

Liebe Mama

Ich hätte das Problem auch mit meiner Tochter. Sie ist jetzt 8. Wir waren beim Psychologen und es stellte sich heraus dass sie uns als Eltern erziehen möchte.

Sie hat die Rollen vertauscht. Dadurch das ihr Bruder auf die Welt kamm und es eine schwere Geburt war habn wir uns sehr intensiv um ihn gekümmert. Ihn in erster Linie viel Aufmerksamkeit gegeben. Unsere kleine hatte sich in der Zeit vernachlässigt gefühlt. Sie ist schnell selbständig geworden. Mein großer Fehler war das jedes Mal wenn etwas falsch lief ich sie immer getadelt habe. Es ist mir aber selbst nie aufgefallen das ich sie am Ende mehr getadelt hab als Gelobt. Je mehr ich sie Tadelte desto mehr war sie schrecklich. Sie beobachtete wie sehr wir den kleinen anders behandelten wie sie. Sie merkte das wir von ihr zu viel erwarteten als sie noch in ihrem Alter geben konnte. Es war unser Fehler.

Jetzt nehme ich mir intensiv Zeit für sie. Ich hab ihr das Handy weggenommen und wir schauen auch nicht mehr so viel fern. Ich suche jeden Tag nach Dingen wofür ich sie loben kann. Auch wenn es kleinichkeiten sind. Wenn ich die beiden ins Bett bringe lege ich mich immer zu ihr hin. Früher legte ich mich nur zu ihren Bruder weil ich dachte er ist so klein und er bräuchte es mehr, aber das stimmte nicht. Sie war genauso ein Kind. Ich schäme und hasse mich dafür. Seit ich mehr Zeit mit ihr verbringe und ihr durch Kleinigkeiten zeige wie wichtig sie mir ist, ist unser Verhältnis besser geworden.

Und übrigens sid liebt ihren Bruder so sehr das sie nur mit ihm zusammen in einem Bett schlafen möchte. Und wenn einer ihn Ergert dann beschützt sie ihn.

Du schaffst das

Gruß sK

    karla
    Antworten 14. Januar 2021

    Es tut mir leid, aber ein Kind vertauscht von sich aus keine Rollen, eine Parentifizierung geht von Eltern aus, die (temporär) nicht in der Erwachsenenrolle sind. Das wollte ich anmerken. Ich hoffe, dass es bei euch nun aber alles besser läuft! :)

Ela
Antworten 13. Februar 2021

Hallo zusammen,
ich habe selbst keine Kinder, aber ich arbeite jeden Tag mit ihnen. Mir sind ähnliche Fälle bekannt, auch mit der negativen Autismus Diagnose. Es lohnt vielleicht nochmal eine weitere Meinung einzuholen dies bezüglich. Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, die mir bereits begegnet ist. Es gibt Menschen, die hoch sensibel, bzw. hyper sensibel sind, d.h. sie sind permanent Reiz überflutet, da würde auch die Scene mit der lauten Musik drauf hin weißen, dann kann die Kleine sich fokussieren. Es würde erklären, warum sie sich nicht entspannen kann und warum sie so aus dem "Raster" zu fallen scheint. Es könnte sein dass sie sich jeden Tag und immer zu fühlt, als ob sie durch New York mit blinkenden Werbetafeln laufen müsste. Das würde jeden überfordern und erst Recht so ein junges Kind. Es ist leider viel zu oft, dass das nicht oder sehr spät diagnostiziert wird.

Sonja
Antworten 19. Juni 2021

Wie gut es tut, sich mit Betroffenen austauschen zu können.
Meine Tochter (11 Jahre) ist auch so ein Exemplar die ambivalente Gefühle in mir auslöst. Sie ist sehr widerborstig, akzeptiert kein Nein, akzeptiert meine Grenzen nicht, hat durch ihre Impulsivität keine Freunde, verbringt also mehr Zeit als uns beiden guttut mit mir, ist schnell beleidigt und furchtbar anstrengend.
Andererseit ist sie tierlieb, höflich gegenüber anderen Erwachsenen (die nicht in einem Autoritätsverhältnis zu ihr stehen), intelligent, unternehmungslustig, neugierig, kreativ.
Ich rede mit ihr über Grenzen, über den Umgang miteinander und dass es mir und ihr nicht gut tut, wenn der eine die Grenzen des anderen ständig überrennt. Sie sieht das in dem Moment auch ein aber 2 Tage später fällt sie wieder in alte Verhaltensmuster.
Therapieversuche bricht sie ab, sie verweigert sich. Wenn ihr Leute zu viele fragen stellen, blockt sie und verschließt sich wie eine Muschel.
Ihre Halsstarrigkeit bereitet mir Sorgen und Ängste. Wo andere sich zu wenig abgrenzen, grenzt sie sich zu stark ab. Andererseits gibt es wohl immer wieder Versuche, über Süßigkeiten Symphatien der Mitschüler zu erlange, was natürlich nicht von Haltbarkeit ist. Habe mir den Mund fusselig geredet, dass das kein gutes Mittel ist, Freundschaften zu schließen. Wenn die Kinder sie danach wieder ausschließen, ist sie wütend und enttäuscht.
Ich muss sagen, dass wenn ich unsere Kindheiten miteinander vergleiche, mir die Tränen kommen. Bis zum Teenageralter (da wurde es bei mir schwierig) hatte ich immer ein paar sehr gute Freunde und war immer unterwegs. Meine Tochter hingegen, durch ihre Bockigkeit, steht mehr oder weniger alleine dar und lässt ihren Frust an mir ab.
Sie ist seit Jahren in 2 Sportvereinen und auch da kann sie keine dauerhaften Kontakte schließen, da ihr Ego zu groß ist.
Ja, ich bin mittlerweile an dem Punkt, dass ich froh bin, wenn sie aus dem Haus ist.
Habe soviele Ratgeber gelesen und auch Erziehungsberatungsstellen aufgesucht, es bringt uns nicht weiter.
Mittlerweile muss ich sehr aufpassen, dass sie meine Ablehung nicht allzu stark spürt. Ich liebe meine Tochter, das wird auch immer so bleiben aber ihre Art und Weise, die mag ich nicht.

Marika
Antworten 29. Juni 2021

Liebe Mama, wir sind in einer ähnlichen Situation und ich zunehmend erschöpfter. Auch wenn dein Post schon eine ganze Weile zurückliegt, vielleicht magst du nochmal berichten, wie es euch ergangen ist, bzw. hast vielleicht Interesse an einem Austausch? Ich würde mich sehr freuen, von dir zu hören und hoffe natürlich, dass sich die Situation inzwischen zum positiven verändert hat.

    D.h.
    Antworten 21. September 2021

    Hallo
    Ich bin gerade auch in einer wirklich verzweifelten Situation und würde mich gerne austauschen.
    Es wäre viel zu viel alles hier nieder zu schreiben um meine Sorgen und vor allem Ängste zum Ausdruck bringen zu können.
    Ich weiß aber das manchmal allein der Austausch mit einer „fremden“ Person unvoreingenommen ungemein helfen kann und da ich selbst immer ein hilfsbereiter Mensch bin und war hoffe ich das jetzt was zurück kommt.

Britta
Antworten 23. September 2021

Mein Herz geht grad auf - ich könnte heulen! Ich fühle mich manchmal so schlecht. Mein Kind merkt bestimmt regelmäßig dass ich verschiedene Eigenschaften an ihm - ich formuliere es mal sanft - nicht mag. Ich meinte immer, ich wäre da völlig alleine damit. Es tut so gut, zu wissen, dass es da scheinbar mehreren Eltern so geht. Auch wenn ich so scheinbar gar keine Lösung finde - ich bin wenigstens nicht alleine. Und alleine das ist Balsam für meine Seele!

    Béa Beste
    Antworten 24. September 2021

    So lieb und so ermunternd auch für andere, wenn du das schreibst, liebe Britta!

Babse Richter
Antworten 27. Dezember 2021

Ihr solltet euch fragen, warum es früher solche "verbockten" Kindern kaum gab.
Statt Jahrelang die Kinder zu gewalttätigen Jugendlichen und dann Erwachsenen werden zu lassen, zieht eben eine strenge (BENÖTIGTE) Erziehung durch und Punkt.
Ich weiß, der Aufschrei der "Heititeitieltern" ist groß, doch Kinder, die nicht erzogen werden, keinerlei strikte Grenzen kennenlernen wenn sie so drauf sind, werden ihren kindlichen Kopf gegen solch hilflose Erwachsene (Eltern) IMMER durchsetzen- und sogar Gewalt gegen die Eltern/ Großeltern einsetzen...

    Béa Beste
    Antworten 27. Dezember 2021

    Hallo Babse, es gab "früher" auch keine Blogs, in denen man so schnell und von der Leber weg kommentieren konnte... Grüße, Béa

    Nick
    Antworten 5. Juli 2023

    …diese streng erzogenen Kinder sind die hilflosen Eltern von Morgen. Diese haben nur gelernt zu funktionieren, echte konfliktbewältigung fand jedenfalls nicht statt. Und so stecken diese streng erzogenen Eltern in der ewigen Rolle eines verletzten Kindes. Welches Erziehungsfehler zur Folge hat, die die eigenen Kinder betreffen.

Jeannine Filusch
Antworten 1. Januar 2022

Hallo Ihr Lieben, ein gesundes und entspanntes neues Jahr wünsch Euch Allen.
Auch ich habe einen Sohn (18), mit dem es immer sehr schwierig war. Er war ein sogenanntes Schreibaby. Es gab kein Herankommen an ihn. Frühzeitig fing ich an ihn zu fördern und zu fordern, war streng wie ein Feldwebel...kurze prägnante Anweisungen. Also liebe Babse, daran kann es dann wohl nicht liegen, da es ja schon von Anfang an so war. Sechs Jahre danach bekam ich noch einen Sohn und siehe da...ein völlig anderer CHARAKTER! Seitdem mir dies bewusst geworden ist, habe ich meine Herangehensweise geändert. Der Große war zwar immer noch schwierig (bis heute) aber nach und nach habe ich gelernt, dass es nicht gegen mich geht und er nur versteht, wenn ich weiterhin offen auf ihn zugehe, er mit allem zu mir kommen kann, ich mich eben manchmal zerfleische, als es ihm "anzukreiden". Unser Verhältnis ist immer noch anstrengend aber er ist nun ein kluger, selbstbewusster, junger Mann mit gutem Abitur und er wird seinen Weg gehen :o)
Durchhalten und viel Liebe, Zuwendung, Zuhören, Interesse bekunden, Ernst nehmen, dann wirds schon werden.
Ich umarme alle Mamas und haltet durch... Jeannine

    Béa Beste
    Antworten 2. Januar 2022

    Danke liebe Jeannine für diese wunderbare Erfahrung! Liebe Grüße, Béa

      Jeannine Filusch
      Antworten 2. Januar 2022

      Liebe Bea, wenn mein Nachname zu entfernen ginge wäre ich sehr dankbar und falls hier jemand direkten Kontakt zu einer Mama mit gleichen Erfahrungen suchen sollte, wäre ich aufgeschlossen. Herzliche Grüße, Jeannine

        Béa Beste
        Antworten 3. Januar 2022

        LIebe Jeanine, ich kann in deinem Kommentar immer auf Wunsch etwas ändern, allerdings nicht den Namen, unter dem du angemeldet bist, das kannst nur du. Notfalls: Kommentar löschen und noch mal posten mit einer neuen Anmeldung... Liebe Grüße, Béa

Anonym
Antworten 9. Januar 2022

Wow, ich kann es kaum glauben, dass es auch andere Mütter gibt, denen es ähnlich geht wie mir. Meine Tochter war ein Schreikind. Danach war sie einfach nur anstrengend. Sie hat nichts ohne mich gemacht und eigentlich wenig gemacht, ohne zu protestieren. Sie gibt nicht, sie nimmt nur. Sie stellt ohne Unterlass Forderungen und möchte immer zu Aufmerksamkeit: Ich habe Durst, den blauen Becher, nicht den roten, Apfelsaft, nicht Wasser,.. Während man versucht, das zu machen - ich habe Hunger, Mama, ich möchte... - Mama, warum... Ohne Pause. Ich habe es die Endlosschleife an Forderungen genannt. Gerade deswegen habe ich ein zweites Kind bekommen. Alle haben gesagt, es wäre meine Schuld, dass mein Kind so ist. Aber das zweite ist anders. Er gibt Liebe zurück und er kann alleine spielen und er sagt 'ich kann das schon, ich bin schon groß'. Das hat meine Tochter noch nie gesagt. Sie ist 5. Ich putze ihr noch den Hintern ab... Ich ertrage es nicht mehr
Meine Ehe leidet so darunter, weil wir beide völlig ausgebrannt sind und nicht genug Schlaf bekommen. Die Ärzte sagen, sie sei einfach sehr klug, aber normal entwickelt. Wir sollten strenger sein oder nachgiebiger - die Meinungen sind unterschiedlich. Ich habe sie schon öfter geschlagen. Also der klassische 'Klaps auf den Po'. Ich bin nach Tagen, wo ich nicht einmal alleine zur Toilette gehen konnte, völlig ausgelaugt. Ich kann das zweite Kind nicht ins Bett bringen, weil das erste wieder durchdreht. Drei Menschen leiden, weil einer keine Ruhe geben kann. Ich fühle mich so schlecht, weil ich mein Kind nicht schlagen will. Keine Strafe, kein gutes Zureden, nichts hilft. Sie kichert, rennt herum, provoziert, versteckt unsere Sachen, ärgert ihren Bruder, lässt niemanden zu Wort kommen, meckert, nörgelt,... Ich fühle mich wie eine Versagerin.

Trinchen
Antworten 9. Januar 2022

Mein Sohn ist manchmal auch so ähnlich. Ich denke, dass er hochsensibel ist und sehr gefühlsstark. Er kann seine Gefühle in Gesprächen sehr gut reflektieren und ist auch sonst sehr nachdenklich und überlegt. Aber der Umgang mit seinen extremen Gefühlen ist schwierig für ihn.

Claudia
Antworten 27. Februar 2022

Hallo liebe überforderte Mama,
vielleicht liest du ja meinen Kommentar irgendwann, obwohl dein Ursprungspost schon so lange her ist.
Ich kenne deine Situation. Was du von deiner Tochter schreibst, ist genau das, was wir mit unserem Sohn erlebt haben. Mittlerweile ist er 18 und ein toller junger Mann, aber wir haben heftigste Krisen mit ihm erlebt inklusive Schulwechsel und Psychiatrieaufenthalt. Was wir bei seiner Geburt nicht wussten und erst in Laufe der Zeit herausfanden: Unser Sohn ist extrem reizoffen, andere nennen es hochsensibel. Was das bedeutet: Er nimmt über seine Sinne viel mehr wahr als andere Menschen und das hat ihn von Anfang an immer wieder überfordert. Er hat dann genau so reagiert wie deine Tochter. Tobsuchtsanfälle aus heiterem Himmel beispielsweise. Bei Autisten nennt man diesen Zustand Meltdown. Bei unserem Sohn bekam dieses Verhalten, was neben Problemen in der Schule auch zu solchen in der Familie und im Freundeskreis führte, irgendwann den Namen ADHS. Unser Sohn war ein Wunschkind, er wurde von uns bedingungslos geliebt, brachte uns aber regelmäßig an unsere Grenzen und darüber hinaus. Er nimmt schon seit langem Medikamente (kein Ritalin), die ihm helfen, das Reizgewitter in seinem Kopf etwas einzudämmen.
Informiere dich in Richtung Hochsensibilität, ADHS und Autismus. Das könnte dir dabei helfen, dein Kind besser zu verstehen.

eine Mama
Antworten 14. August 2022

Die Geschichte der Gastautorin und auch die Beschreibung der anonymen Mama hier im Block erinnern mich eins zu eins an meinen Sohn.

Er war ein Wunschkind und macht uns seit seiner Geburt (eigentlich auch schon ein paar Wochen zuvor) das Leben buchstäblich zur Hölle. Als Baby ein Schreikind und überaus reizempfindlich, mochte er es nicht, berührt zu werden. Er hatte schon als Kleinkind seinen eigenen Kopf und hörte auf niemanden - nicht auf seine Eltern, nicht auf Fremde, nicht auf Erzieher oder Lehrer. Wir haben mehrmals seine Ohren untersuchen lassen, weil er auf Ansprachen nicht (oder erst beim 5. Mal, wenn man laut wurde) reagierte. Von Verwandten und Bekannten mussten wir uns immer wieder anhören, dass wir mit unserer Erziehung etwas falsch machen würden oder schlimmer noch, dass das Kind mal eine ordentliche Trachtprügel bräuchte (ich bin gegen Schläge, obwohl ich ihn schon öfters gegen die Wand hätte klatschen können). Dabei waren und sind wir wirklich sehr konsequent und haben Regeln und strikte Tagesabläufe. Es reicht nur ein kleiner Anlass (z.B. wenn sein Müsli morgens alle ist), der ihn zum Ausrasten bringt und mit Tobsuchtanfällen einhergeht. Dann werden Sachen kaputt gemacht und wir haben mindestens eine Stunde lang Geschrei. Alles muss nach seinem Kopf gehen. Kooperation kennt er nicht. Wenn wir uns am Wochenende etwas vorgenommen haben und er dann lieber Lego spielen will, als uns zu begleiten, haben wir nur die Möglichkeit, ihn schreiend ins Auto zu zerren oder unsere Pläne über den Haufen zu werfen und zu Hause zu bleiben. Mit den Öffentlichen fahren wir gar nicht mehr, denn diese Wutanfälle können jederzeit auftreten und während wir unseren Sohn beruhigen, möchten wir uns die schlauen Sprüche und Kommentare der anderen Fahrgäste gerne ersparen.

Seine Ergotherapeutin sagte uns erstmals vor 2 Jahren, dass sie glaubt, unser Sohn wäre im Spektrum und wir sollten ihn mal testen lassen. Unser Sohn autistisch? Er ist normal entwickelt, aufgeweckt, sehr intelligent, spricht viel und gerne - auf den 1. Blick also ein ganz normales Kind. Und doch, die Diagnose lautete Asperger Syndrom, da war er sechs. Es war zunächst ein Schock, aber dann begannen wir nach und nach zu verstehen, warum unser Sohn so ist, wie er ist, und dass wir nichts in der Erziehung falsch gemacht haben. Ich muss mir trotzdem immer wieder sagen, dass er für seine Ausraster nichts kann und auch nichts für seine soziale Inkompetenz. Es fällt mir jedoch schwer, ihn lieb zu haben und seine Aktionen nicht persönlich zu nehmen. Der Alltag ist super stressig und mit vielen Einschränkungen verbunden. Der Familienfrieden hängt oft am seidenen Faden. Wir rennen von einem Therapeuten zum nächsten, aber Erfolge stellen sich nur langsam ein und die Psychologen sind mit ihrem Latein auch schnell am Ende. Wir können nur hoffen, dass es leichter wird, sobald er etwas älter ist und gelernt hat, mit anderen Menschen umzugehen.

Bei Mädchen ist die Diagnose von Asperger Autismus (oder generell im Spektrum zu sein) übrigens noch schwieriger, da diese evolutionsbedingt viel sozialer sind als Jungen und ihre Defizite in diesem Bereich besser verbergen können.

    Béa Beste
    Antworten 15. August 2022

    Liebe eine Mama, Danke, dass du kommentiert hast und deine Erfahrung mit deinem Sohn! Ich drücke euch die Daumen, dass der Stress weniger wird, der Seidenfaden stärker, deine Nerven auch... und dass du auch genügend Zeit und Selbstmitgefühl hast, dich um deine Seele kümmerst. <3 Liebe Grüße, Béa

Melle
Antworten 7. Mai 2023

Hallo,

nicht sicher, ob das noch jemand liest, aber es könnte auch sein, dass dein Kind Hochsensibel ist. Das ist zwar keine Krankheit und es gibt keine Therapie, aber vielleicht hilft es vom Verständnis. liebe Grüße

    mindfulsun
    Antworten 8. Mai 2023

    Vielen Dank! Ja, das wäre eine Möglichkeit. LG mindfulsun aus der Redaktion

Anna
Antworten 28. Juni 2023

Hi, erstmal ganz großes Kompliment für deine Geduld mit deinem Kind. Ich finde auf dieser welt werden viele viel zu schnell verurteilt und es gibt viele Mütter die alles "besser" machen und keinen Platz für Macken zulassen.

Zu meiner Erfahrung kann ich dir sagen. Ich selbst bin eine Frau und als Kind hatte ich selbst Agressions Probleme. Ich habe alles gehasst und war oft wütend. Einfach so ich weiß selbst nicht warum. Dazu war ich ein sehr stilles Kind und habe nicht mit fremden gesprochen oder nur wenig. Ich war sehr schnell eingeschüchtert und habe als Kind nie verstanden warum andere Lachen oder worüber sie lachen. Das habe ich erst viel später gelernt mit 8 ca. Dan habe ich Humor entwickelt und die Welt war ganz anders aufeinmal war alles schön.

Meine Oma und Opa waren sehr religiös, dass hat mich sehr geprägt. Meine Oma hat mit viele Geschichten stundenlang erzählt. Von Gott und der Welt und ihrer Welt. So habe ich mich angefangen für die Dinge in der Welt zu interessieren. Mein Opa hat mir dan von Reisen erzählt und mir ein Globus gezeigt ich war fasziniert. So habe ich mich angefangen für die Welt zu interessieren und wurde ruhiger.

Soviel zu meiner Erfahrung. Ich hoffe ich konnte dir irgendwie damit helfen.

Katharina
Antworten 27. Juli 2023

Hallo du liebe Mama,
I feel you. Sowas von. In jedem Satz. Meine Große ist nun 13, von Baby an "auffällig". Auffällig laut, Auffällig wach, Auffällig intelligent und andauernd Auffällig überreizt. Dazu gesellen sich hier aber noch tägliche Wutausbrüche, nein eher tägliches ausrasten. Als sie kleiner war, haben wir teils über Stunden im Klammergriff am Boden verbracht. Diese Verhalten hat sich nie verändert, es hat sich nur angepasst, altersbedingt. Nun auch noch mitten in der Pubertät. Ergotherapie, Psychotherapie, wir haben jahrelang alles gemacht. Nun war sie Anfang des Jahres stationär für 5 Wochen in der Klinik. Aber alles hat keine Hand und keinen Fuß. V a. AdS , Impulskontrollstörung, Asperger Autismus. Letzteres nach jahrelangem Kampf endlich getestet worden. In der Klinik wurde wieder mal gesagt, Kind hat nichts.
Und sie hat ja doch etwas. Man fühlt sich so alleingelassen. Ja, auch ich liebe mein Kind und mag es nicht. Diese Aussage ging mitten ins Herz. Wie ein Stich, aber es drückt auch meine Gefühlslage genau aus. Ich würde alles dafür tun, damit es anders wäre. Aber es ist leider genau so. Meine Tochter hat keine Freunde und auch schon Schulwechsel hinter sich. Sie verbaut sich mit ihrem Verhalten ihr ganzes Leben. Aber "sie hat ja nichts.."

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