Mara, die Depressionen, der Frohsinn und der Spieltrieb
Ihr Lieben, heute will ich euch eine ganz besondere Frau vorstellen: Mara… Mara Kolumna. Wir haben uns über Twitter entdeckt, weil wir einen sehr ähnlichen Humor und Hang zum spielerischen Dasein haben. Ganz besonders ist sie mir aber aufgefallen, als sie spontan auf meine Frage, was Depressiven hilft, mit diesem wunderbaren Post „11 TOLLE TIPPS FÜR DEN UMGANG MIT TRÜBSINN“ in Windeseile reagierte. Ich habe sie nie IRL (in real life) getroffen, aber ich stelle mir einen Menschen, der viel lächelt vor, der viel Unsinn macht und von allen richtig gern gemocht wird – vor allem von den Kindern! Aber auch einen Menschen, der viele Schwingungen mitbekommt und empathisch die Menschheit drauf los geht. Mara hat auch das Buch Toni Taubheimer geschrieben – eine fantasiegeladenen Geschichte mit fliegende Schweinen, sprechenden Holzpferden, einem Tor zwischen zwei Welten und ganz ganz viel bunten Gedanken! Klare Empfehlung für Kinder ab ca. 6 Jahren.
Hier habe ich sie interviewt:
Wie warst du als Kind so, grundsätzlich?
Die Gegensätze in mir kamen nicht gut zur Entfaltung. Der Mensch, der gerne im Mittelpunkt steht – den fanden meine Eltern eher peinlich. Aber ansonsten empfinde ich im Nachhinein viele Ressourcen: Ich las, meist mehrere Bücher parallel, schrieb, malte, redete mit Gott, dem Hund und dem Wellensittich, sang, war stundenlang in Wäldern, am Bach, auf dem Hochsitz unterwegs, beobachtete Fische, Graureiher und Schmetterlingsraupen … das alles lebt bis heute in mir. Und außerdem darf ich jetzt im Mittelpunkt stehen. Das habe ich mir erlaubt.
Wann hast du Depressionen entwickelt? Wie bist du ihnen auf die Schliche gekommen, dass das Depressionen sind?
Eigentlich erst, als gar nix mehr ging. Das Trauma der ersten Geburt katapultierte mich aus dem Leben. Da machte ich die Therapien und lernte, dass die Depression schon sehr lange da waren – ich wußte nur lange nicht, dass das Kind auch einen Namen hat.
Was macht dich heute als Spielkind aus?
Bei Grillpartys, Familienfesten, Gottesdiensten, Betriebsfeiern – ich bin immer die, die von einer Traube von Kindern umringt malt, baut, bastelt, schnippelt …
Was für ein Spielen hilft dir am meisten, wenn du depressiv bist?
Das angeblich Vernunft basierte Nachdenk-Grübel-Gehirnzentrum ausschalten, das nicht zielgerichtete Aus-und-Rumprobier-Zentrum einschalten: Dann wird alles zum Spiel!
Etwas, was du verdammt ungern machst, aber machen musst, ist…? Hast du einen Trick entwickelt, dich dazu zu motivieren?
Briefe mit Rechnungen öffnen. Leider keinen Trick. Erbitte RT.
Hast du irgendeine Scham überwunden? Worüber und wie?
Die Körperscham. Nicht überwunden, aber ich traue mich jetzt im Badeanzug ins Schwimmbad. Sogar wenn ich jemanden kenne.
Was liebst du am Kinderhaben? Und was hasst du?
A. Dass ich jeden Tag beobachten darf: Den Frohsinn. Den Spieltrieb. Das Versunkene im Spiel. Die Selbstverständlichkeit ihres Tuns. Das Lachen. Das alberne Gekicher. Das Wohnen in einem Körper, der ihnen nicht peinlich ist. Das nicht Zielgerichtete. Die Lust im Tun.
B. Die Geburt. Die Kleinkindkrankheiten. Das Schulsystem, das Anpassung fordert. Das Ununterbrochene.
Du hast einen Eimer Farbe, einen Schwamm, ein Musikinstrument (welches?) und einen leeren Raum zur Verfügung. Was machst du?
Ich liebe nur ein Musikinstrument so richtig, meine Kalimba, sie kommt mit zum Märchenerzählen. —-> (http://www.thomann.de/de/
Der riesige Schwamm ist mein Kopfkissen, der Farbeimer mein Beinchen-Hochhalten-Schemel. Ich klimpere auf meiner Kalimba. Bevor ich irgendwie aktiv werde, verwandle ich mich in Wickie, der nachdachte, bevor er die Steinschleuder baute. Und dann wird gemalt natürlich.
Zeitreise für einen Tag. Wohin?
Mit Darwin auf die Galapagos-Inseln. Und alle Forschungsreisen. Huch, ich brauche mehr Tage!
Was hat Toni Taubenheimer mit dir zu tun?
Klar ist sie ein Stück von mir. Sie träumt in der Schule, sie ist auch mutig. Und sie liegt gerne in ihrem Bett und schreibt Geschichten.
Was habe ich nicht gefragt, was du gern beantworten würdest?
„Du malst auch. Darf ich ein Bild von dir sehen?“
Also: Du malst auch. Darf ich ein Bild von dir sehen?
Ihr Lieben, das war Mara! Was würdet ihr noch gern von ihr wissen?
Danke, liebe Mara, für dieses Interview!
Mara findet ihr hier:
Blog: https://nochmehrzwillingsblog.wordpress.com/
Twitter: https://twitter.com/MaraKolumna
- 30. Jul 2015
- 4 Kommentare
- 1
- Depressionen, Gefühle, Kinderbuch, Kinderbuchbestseller, Kreativität, Kunst, Malen
dieverlorenenschuhe
31. Juli 2015Was für tolle, tolle Bilder!!!
Mara
1. August 2015Ich verkaufe Poster und Originale ???
Tafjora, einmal Frankreich und zurück
2. August 2015Mara würde ich auch gerne mal im Real Life kennenlernen, das stelle ich mir sehr herzlich und interessant gleichzeitig vor. Toni Taubenheimer hatte ich mir auch als eBook geholt und mein Löwenjunge steht genau auf sowas.
Mara, Dein Zaun ist klasse. Würde ich zufällig vorbei laufen, müsste ich einfach stehen bleiben und würde hoffen, dass Du für nen Ratsch am Zaun etwas Zrit hättest.
Tanja
Mara
3. August 2015Immer. Gibt auch Kaffee und bunt bemalte Gartenbänke ;)