Was fördert die Konzentration bei einem sehr lebendigen Kind? 7 Tipps aus der Community


Die Entwicklung der Kinder verläuft nicht immer gleich. Doch haben sie gleich ADHS, nur weil sie hibbelig sind und sich schwer konzentrieren können? Wir haben für euch 7 Tipps aus der Community, die die Konzentration bei sehr lebendigen Kindern fördern können.

Eine Mutter  schrieb uns folgendes:

„Meine Große ist 5, wird im März 6 und kommt im Sommer in die Schule. Nun ist es so, dass bei mehreren vorschulischen Untersuchungen festgestellt wurde, dass sie Silben- und Zahlenfolgen nicht richtig wiederholt. Nun haben wir einen dicken Stapel A4 Seiten mit eben solchen Folgen zum Üben mit nach Hause bekommen. Wir üben auch! Allerdings sehe ich das Problem anders gelagert, nämlich nicht darin, dass es an der Merkfähigkeit hapert, sondern an der Konzentration. Unsere Kinderärztin vermutet ein ADHS, da sie auch sehr wild und hibbelig ist und absolut nicht ruhig sitzen kann. Sie möchte aber erstmal abwarten, wie es sich in der Schule entwickelt, ob eine Therapie sinnvoll ist.

Bei mir selbst wurde ein ADS diagnostiziert.

Was unsere Kinderärztin aber nicht weiß, weil ich nicht möchte, dass sie deswegen voreingenommen ist. Dadurch weiß ich aber auch, was Ritalin mit einem macht und möchte dies wenn möglich vermeiden. Es gibt inzwischen wohl auch homöopathische Alternativen. Aber auch so weit möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht gehen.

Die Frage, die ich habe ist, ob jemand einen Tipp oder eine Strategie hat, wie ich bei meiner Maus die Konzentration fördern kann. Das stupide Wiederholen der Silben- und Zahlenfolgen sehe ich da eher als kontraproduktiv. Irgendwas spielerisches wäre toll…“

Ihr konntet hier im früheren Blogpost und bei Facebook eure Meinungen teilen.  

Und hier sind die 7 Tipps aus der Community, die die Konzentration bei sehr lebendigen Kindern fördern können:

1. Abwarten und Ruhe bewahren

Tief Luft holen – vielleicht ist die Sorge größer als die Sache selbst? Das denkt zumindest Steffi Günther: „Ich finde das alles übertrieben. Meine Große ist auch hibbelig und zappelig und in der Schule klappt es. Im Kindergarten wurde immer gesagt, dass es schwierig wird und sie einen besonderen Stuhl braucht. Alles Quatsch! Die Kleine kommt dieses Jahr in die Schule und ist auch sehr aktiv und braucht immer Bewegung. Es gibt eben ruhige Kinder und welche die immer Bewegung brauchen! Ist doch bei uns Erwachsenen auch so!“

2. Gesunde Ernährung

„Oftmals hilft es, den Ernährungsplan umzustellen. „Ich empfehle mehr Omega 3 Fettsäuren ( wie bei Leinsamenöl oder ähnlichem). Aber hochwertige. Außerdem weniger Zucker, Süßstoff und Zusatzstoffe.“, so Anja Werner.

Hab selbst ne Tochter mit der Diagnose aber ich selbst seh sie nur als aktives Kind mit einer Konzentrationsschwäche. Bei uns gab es jeden Nachmittag Bewegung (2-3x pro Woche schwimmen und Spielplatz an den anderen Tagen). Und mind. 2x pro Woche Fisch (Omega3Fettsäuren), die fördern die Konzentration“, so auch Dani Wild.

3. Konzentration mit Spaß üben

Andrea besiegt den Kampf der Konzentrationslosigkeit mit ganz viel Spaß! „Zu Hause üben wir Konzentration mit Dingen, die ihr Spaß bringen und wo sie Erfolgserlebnisse erzielt. Wir haben ihr die Möglichkeit gegeben, sich mehrere sportliche Hobbys suchen zu dürfen. Sie hat nun eine Sportart gefunden, wo sie 3 Mal die Woche Training hat und erfolgreich ist. Als Pendant malt sie auch gerne, das verschafft ihr nämlich Ruhe. Manchmal gehen wir auch schwimmen, wenn das mal nicht ausreichen sollte. Je älter sie wird, um so besser schafft sie es, die Unruhe zu kompensieren.

Maike Hase schließt sich ihr an: „Ich kann Schach spielen sehr empfehlen. Die Kinder müssen sich fokussieren, was sie ruhiger werden lässt. Ich hab nur gute Erfahrungen damit gemacht.“

4. Ein Tässchen Kaffee für die Jüngste?

Zugegeben, es klingt seltsam, Kindern Kaffe anzubieten. Aber tatsächlich haben einige von euch positive Erfahrungen damit gemacht: „Mein Kinderarzt meint, ein Kaffee fürs Kind zum Frühstück könne der Konzentration helfen, ähnliche Wirkung wie Ritalin.“, so Missy Britt.

5. Keilkissen für die richtige Balance!

Betty empfiehlt etwas für die richtige Statur: „Fürs Sitzen und Hibbeln braucht ihr das Togu Dynair Keilkissen.(Anm. d Redaktion: affiliate Link, also Mini-Werbung) Das ist nicht so fest wie die normalen Balancekissen. Ich finde, dass es hilft. Für das Sitzen am Tisch oder während der Hausaufgaben ist es gut.“

6. Ab zum Arzt!

Viele von euch, rieten der Leserin, mit ihrer Tochter trotzdem nochmal zum Arzt zu gehen, denn ADS ist vererblich. „Wenn du selbst ADS hast ist die Wahrscheinlichkeit schon groß das sie es auch hat.“, so Nicole Hendrich.

Da schließt sich auch Jennifer Woock an: „Ich persönlich würde es abklären lassen, um auf der sicheren Seite zu sein und dann weiter zu schauen, was gemacht werden kann, falls der Verdacht sich bestätigt. ADHS heißt nicht automatisch Ritalin.“

Andrea empfiehlt hierbei einen besonderen Arzt: „Wir haben festgestellt, dass Wirbelblockaden bei unserer Tochter eine große Rolle spielen. Sie geht alle paar Monate zum Osteopathen und lässt sich behandeln. Sie wird dadurch deutlich ruhiger. Im übrigen wurde, trotzt der bekannten Probleme und der Tatsache, dass unsere Tochter einen Bruder mit ADHS hat nie auch nur im Ansatz daran gedacht, dass sie auch ADHS haben könnte.“ 

Anmerkung Béa: Ich habe gerade auch selbst extrem gute Erfahrungen mit Osteopathie gemacht, darüber werde ich gesondert bloggen… 

7. Buchempfehlungen – Konzentration bei Kindern fördern

Betty hat zum Abschluss ein Buch, welches sie der Mutter ans Herz legt: Das Buch „Komm, das schaffst Du! – Aufmerksamkeit, Koordination und ADHS: Ergotherapeutische Alltags- und Inklusionshilfen für Kinder“ (Anm. d Redaktion: affiliate Link, also Mini-Werbung) von Britta Winter enthält viele gute und einfach umzusetzende Hilfestellungen für den Alltag. Viel Glück und viele Grüße!

Und das waren 7 Tipps aus der Community, die die Konzentration bei sehr lebendigen Kindern fördern können!

Habt ihr noch weitere Anregungen, wie man die Konzentration bei Kindern fördern kann? Dann könnt ihr sie jederzeit hier teilen!

Liebe Grüße,

Mounia

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1 Kommentare

sonaholic
Antworten 5. Juli 2021

Geduldig sein - mit sich und dem Kind, tatsächlich der Tipp Nr 1. Auch hier bei uns. So schwer es manchmal fällt. Zudem hilft unserer Tochter eine Reflexintegrationstherapie. Wo nach und nach alle frühkindlichen Reflexe noch einmal angesteuert und eben ggf. wieder integriert werden. Eine der Übungen kennt man sogar ggf. schon aus dem Kinderturnen oder Kinderyoga. So fokussiert mit "Trainingsplan" ist es dennoch noch einmal etwas anderes. Gibt es mittlerweile einige Ergotherapeuten, die das Thema "mitbehandeln", sowie spezialisierte Therapeuten, sowohl vor Ort als auch online. Unsere Tochter kann sich bereits jetzt (Modul 3 von 8) deutlich öfter auch mal etwas länger als 5 min auf etwas fokussieren. Vielleicht ist das für den/die ein oder andere auch noch einmal ein Ansatzpunkt.

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