Ferien vom eigenen Kind – Ist das dreist oder bitternötig?


Okay, die Überschrift klingt zugegebenermaßen etwas provokant. Aber da ihr raufgeklickt habt, stellt ihr euch vielleicht dieselbe Frage: Ist es dreist, oder bitternötig, sich Ferien vom eigenen Kind zu nehmen?

Ferien vom Kind?

Okay, wenn ich das ohne Kontext höre, spüre ich im ersten Moment etwas Kränkung in mir aufstoßen. Aus meiner persönlichen Sicht eines „Kindes“ kommt mir automatisch der Gedanke, dass Eltern entschieden haben, die Verantwortung der Elternschaft zu übernehmen und Kinder keinerlei Einfluss darüber haben.

Aber Kinder sind nun mal auch anstrengend, das kann niemand leugnen. Sehr anstrengend sogar, und das in jeder Altersspanne. Als Babys haben meine Schwester und ich meine Mutter nachts wachgehalten, und als Teenager auch. In meinem Beitrag Große Kinder, große Sorgen – warum ich diesen Spruch inzwischen besser verstehe erzähle ich euch mehr darüber.

Aber zurück zum Text:

Ferien vom eigenen Kind – Ist das dreist oder bitternötig?

Neulich haben wir einen witzigen Twitter Post von bunterleben mit euch geteilt:

Das Echo, das von euch kam, hat verdeutlicht, wie viele den Wunsch von Ferien vom eigenen Kind nachvollziehen können. Diese sogenannten Ferien können dann auch einfach nur im Bett liegen und schlafen sein

Der Begriff Ferien erhält einen neuen Wert.

Denn auch wenn die erste Assoziation ein Kurztrip zum Strand ist, bezeichnet seine neue Bedeutung: irgendwo ohne Kind. Irgendwo kann also auch in den eigenen vier Wänden sein. Auf der Couch fernsehend oder im Bett schlafend. Einfach mal eine Pause, in der der Körper zur Ruhe kommt und sich nur auf sich fokussieren kann.

Im Übrigens mag ich die kleine Anekdote von Marta Bornemann besonders gern!

Kinder gehen spontan übers Wochenende zu Oma.

„Sollen wir ins Kino und vorher noch was essen gehen?“

„Gute Idee! Film läuft aber erst um 21:20 an“

„Oh.“

„Ja, oh“

„Was läuft auf Netflix?“

Ich finde Ferien ohne Kinder sehr wichtig!

Jetzt, wo ich immer mehr darüber nachdenke, glaube ich, dass es nichts Besseres gibt, als sich regelmäßig eine Auszeit vom Elternsein zu gönnen und ein paar Pausen in den Alltag einzubauen. Das Ziel sollte schließlich auch nicht sein, das ganze Jahr über gestresst und überfordert zu sein, und als Ausgleich zwei, drei Tage ohne Kind zu genießen. Eltern sind trotz allem auch nur Menschen und keine Maschinen. Kümmern wir uns ums uns, tanken wir Kraft und Energie und können uns um andere kümmern. Geben wir uns niemals eine Pause, lässt vermutlich irgendwann auch die Kraft für die Verantwortung gegenüber anderen nach.

Das einzig Blöde ist, dass Kinder wohl einen instinktiven Riecher verspüren, wenn Mama und Papa mal eine Pause brauchen, und ausgerechnet dann krank werden!

Ich musste echt lachen, als ich mir eure Kommentare durchgelesen habe und konnte nicht fassen, wie viele Kids von euch genau dann krank werden und eure Pläne über Bord werfen!

Ferien vom eigenen Kind zu wollen ist menschlich und zeugt nicht von „Rabenelternschaft“!

Hiervon gab es nämlich auch viele Kommentare. Die Gesellschaft gibt einen nach wie vor das ideale Bild der Mutter/des Vaters vor. Aber es ist nichts Verwerfliches daran, sich auch mal nach etwas Erholung und Ruhe zu sehnen. Es ist sogar wichtig, denn wie gesagt laden wir bei kleinen Mini-Ferien unsere Batterien wieder auf.

Zum Schluss noch ein Zitat, das Caroline Heart mit uns geteilt hat.

„Glückliche Eltern haben glückliche Kinder.“
– Jesper Juul

Was haltet ihr davon, Ferien vom eigenen Kind zu nehmen? Findet ihr das sinnvoll? Wenn nein, welche Bedenken habt ihr dazu?

Liebe Grüße
Mounia

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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