Wie wir die Veränderungen der Welt annehmen und akzeptieren können, indem wir uns selbst Zeit zum Lernen geben
Mit der Zeit zu gehen, bedeutet auch, sich ihr anzupassen. Das gilt sowohl für unsere Sprache als auch für unser Verhalten und unsere Einstellung. Viele tun sich schwer mit dem Prozess, deshalb möchte ich in diesem Beitrag erklären, wie wir die Veränderungen der Welt annehmen und akzeptieren können, indem wir uns selbst Zeit zum Lernen geben!
Manchmal scheint es, als würde die ganze Welt sich mit jedem Tag ändern. Begriffe sollen aus dem Wortschatz gestrichen werden, Witze nicht länger erzählt werden, und im Idealfall sollten wir alle gendern. Das alles ist natürlich gut und richtig – aber auch überfordernd. Denn viel zu oft tappen wir in Fettnäpfchen und drücken uns trotz Bemühungen noch „falsch“ aus, weil es so viel Neues zu lernen gibt. Das ist deshalb so frustrierend, weil man das Gefühl bekommt, dass man nicht schnell genug hinterherkommt, und es egal wie, immer falsch macht.
Mir geht es zum Beispiel mit dem Gendern oft so. Obwohl ich das mit dem Gendern schon seit Jahren versuche, falle ich immer wieder zurück ins Nicht-Gendern. Auch nach so langer Zeit ist es gar nicht so leicht, seine Sprache umzumodellieren. Und ich weiß, dass ich damit nicht allein bin. Ich weiß, dass viele die Wichtigkeit von Veränderungen anerkennen, aber nicht schnell genug umsetzen können.
Und ich weiß, dass viele Menschen sich in anderen Themenfeldern ebenfalls schwer tun. Sexismus zum Beispiel, oder rassistisches Gedankengut, das noch tief verinnerlicht ist. Überhaupt sollte jede Form der Diskriminierung schleunigst abgelegt werden. Aber das funktioniert nicht von heute auf morgen.
Wie wir die Veränderungen der Welt annehmen und akzeptieren können, indem wir uns selbst Zeit zum Lernen geben
Zeit und Geduld
Jepp, das ist die simple Zauberformel. Rom wurde nicht an einem Tag gebaut, und so werden wir unser Verhalten und Denken auch nicht mit einem Schlag ändern können. Denn selbst wenn wir es versuchen, braucht es Zeit und Geduld, um sich den neuen Normen anzupassen.
Und im Grunde ist es total logisch. Es hat ewig gebraucht, bis wir zu Sprechen gelernt haben. Auch das Schreiben haben wir nicht an einem Tag gelernt, genauso wenig eine neue Sprache. Was auch immer wir erlernen, braucht Zeit und Geduld.
…Ohne Stress und Druck
Ich habe den Eindruck, dass viele gleich von Anfang an dicht machen, wenn sie sich zu sehr unter Druck gesetzt fühlen. Das ist schade, weil mit dieser Einstellung natürlich niemandem geholfen ist. Deshalb bin ich der Meinung, dass sich die besten Dinge ohne Stress und Druck lernen lassen. Wenn wir zwischendurch noch Fehler machen, ist das okay, solange wir weiterhin an uns arbeiten!
Béa sagt: Denk‘ dran, als wir Babys waren. Wir oft sind wir beim Laufenlernen aufs dicke Windelpopo gefallen. Plumps! Genau. Und irgendwann konnten wir es. Drei, vier Schritte und wieder: Plumps. Einige von uns laufen sogar jetzt Marathon…
Etwas zu lernen kann anstrengend sein, etwas zu verlernen noch anstrengender.
Aber so ist das Gehirn eben. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere, deshalb kommt es uns manchmal auch „unmöglich“ vor, bestimmte Dinge zu ändern. Aber das Tolle am Gehirn ist, dass es durchaus lernfähig ist – natürlich nur, wenn man bereit ist zu lernen.
Und das ist die Simple Gleichung. Indem wir uns selbst Zeit zum Lernen geben, können wir ohne Druck und Stress die Veränderungen der Welt annehmen und akzeptieren.
Kurze Warnung: Das sogenannte „Lernen“ kann durchaus Jahre dauern. Aber das ist okay. Wie gesagt – kein Stress, kein Druck. Jede:r hat sein eigenes Tempo!
Habt ihr weitere Gedanken zu dem Thema?
Liebe Grüße
Mounia
P.S. Larissa hat schon mal zum Thema Verlernen geschrieben – und wahrscheinlich ist das das Härteste:
Wenn sich richtig so richtig falsch anfühlt: Der große Bruder vom Lernen heißt Verlernen!