Die Frau mit den witzigen Sprüchen: Marlene – aka MarleneHellene auf Twitter


Ihr lobt mich so oft für die witzigen Sprüche, die ich immer bei Tollabea bringe. Dabei denke ich mir nicht alles selbst aus! Ganz oft teile ich nur das weiter, was mich selbst zum Schmunzeln bringt – und das scheint so eine kleine Alltagsdroge für viele geworden zu sein… Eine meiner „Stoff-Lieferantinnen“ ist MarleneHellene auf Twitter. (Früher: MarleneHelene79) Diese tolle Frau möchte ich euch hier in einem kleinen Interview vorstellen – zusammen mit einigen meiner Lieblingstweets von ihr.

Liebe Marlene, wie hast du gemerkt, dass du Humor hast? Stand er dir schon im Weg? Und wann warst du heilfroh, dass du ihn hast?

 Wann ich bemerkt habe, dass ich Humor habe? Nun ja, es ist jetzt nicht so, dass ich eines morgens aufwachte und dachte, „hey, wie witzig bist Du denn?!“. Ich glaube, ich war schon früh extrovertiert und eher so ein Quatschmacherkind. Humor ist einfach Teil meiner Persönlichkeit. Allerdings bin ich keine, die ständig irgendwelche Witze erzählt und alle zum Lachen bringen will. Ich bin auch häufig ganz ruhig und halte mich zurück. Für mich ist Humor in Stresssituationen total wichtig. Durch Humor kanalisiere ich Stress und Ängste. Ich kann in solchen Situationen auch gut über mich selber lachen. Das macht vieles leichter, auch im Umgang mit randalierenden Kleinkindern.

Wie lebst du, was ist dir wichtig? Wer sind deine Lieblingsmenschen?

Meine Lieblingsmenschen kann ich nicht nennen, ohne mich dabei irgendwie zu loben. Ich habe sie nämlich selbst gemacht. Das hat jeweils fast vierzig Wochen gedauert und sie sind hervorragend gelungen. Niemand könnte das mehr überraschen, als mich. Normalerweise bin ich nämlich sehr schlecht darin, Dinge selbst zu machen. Ich bin immer neidisch, auf Menschen, die backen, nähen, malen oder sowas können. Jedenfalls sind die Lieblingsmenschen mittlerweile zwei und vier Jahre alt und in ihrem Wesen so eigenständig, das ich sie letztlich natürlich nicht mein Werk sind, sondern einfach sie selbst.

Was machst du zum Broterwerb? Und was würdest du machen, wenn Geld keine Rolle spielen würde?

Was ich zum Broterwerb mache? Lass es mich Nudelerwerb nennen. Brot mag ich nämlich nicht sonderlich.
Ich gehe einer ganz soliden Tätigkeit nach. Dabei sitze ich in einem Büro an einem recht hässlichen Tisch. Aber es ist mein alleiniges Büro. Das geniesse ich sehr. Für meinen Job habe ich studiert. Ich arbeite sehr gerne, mache dies aber nur vier Vormittage die Woche. Das ist für mich als Mutter von zwei kleinen Kindern genau das richtige Pensum. Es war und ist mir sehr wichtig, mein eigenes Geld zu verdienen. Ich möchte nicht von jemanden abhängig sein.
Ich weiss nicht, was ich machen würde, wenn Geld keine Rolle spielen würde. Wahrscheinlich erstmal reisen. Vielleicht würde ich auch nochmal studieren. Vielleicht würde ich aber auch erstmal ein Jahr auf der Couch liegen und Netflix leer gucken.

Was kann dich so ärgern, dass auch Humor nicht mehr in Frage kommt?

Ich ärger mich ganz besonders, wenn man mich ungerecht behandelt, wenn ich mich falsch verstanden fühle. Da kann ich vor Wut schonmal weinen.
Und überhaupt keinen Spass verstehe ich da, wo Schwächere verletzt werden. Egal, ob psychisch oder physisch. Und, wenn es um meine Kinder geht, werde ich zur Löwenmutter. Da legt man sich besser nicht mit mir an.

Wie hast du Twitter gefunden und was bringt dir das?

Twitter habe ich im Januar letzten Jahres gefunden. Ich war noch mit meinem Sohn in Elternzeit zuhause und habe angefangen Blogs zu lesen. Tatsächlich war es dann der Blog von @Betriebsfamilie und seine wöchentlichen Familientweets, die mich zu Twitter brachten. Jetzt bin ich fast jede Woche selbst Teil der Familientweets. Das macht mich schon irgendwie stolz.
Twitter ist meine Alltagsflucht. Es macht mir einfach Spass, Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Ausserdem kann ich im Schlafanzug auf der Couch sitzen, mit schlafendem Kind auf dem Bauch und trotzdem Leute treffen. Leute, die mir verrückterweise richtig ans Herz gewachsen sind.

Blick mal 20 Jahre in der Zukunft: Wie bist du dann so drauf? Und deine Kinder?

Zwanzig Jahre in die Zukunft blicken kann ich leider nicht. Oder auch zum Glück. Wer weiss das schon?!
Aber ich kann Dir sagen, was ich mir für meine Kinder in zwanzig Jahren wünsche: Sie sollen glücklich sein! Sie sollen frei sein, zu wählen, wie sie ihr Leben gestalten wollen und den Mut haben, zu tun, was sie möchten. Und sie sollen lieben. Voller Wucht und Leidenschaft und genauso zurück geliebt werden.
Egal, was passiert, bei mir finden sie immer eine Schulter zum Anlehnen und ein warmes Bett.

Vielen Dank, liebe Marlene, für das Interview – und deine humorvollen Tweets!

Wenn ihr der lieben Marlene folgen wollt: Hier findet ihr MarleneHellene

 

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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11 Kommentare

Laura
Antworten 11. April 2016

Was für ein wunderbares Interview. Marlene ist nicht nur auf Twitter superwitzig. Ich liiiiiiiiiebe Mütter mit Humor!

Eva
Antworten 31. Juli 2016

Bitte schreib ein Buch.
Oder gibt es vielleicht schon eins?
Ich nehme dann ein paar Exemplare für mich und all die anderen Mütter in meiner Umgebung.
Der Knaller, wirklich!!!!

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