Yoga für Béa


Zum diesem sagenumwobenen Gesundheitsdings namens Ayurveda gehört auch Yoga und Meditation. Gute Sachen, die Geist und Körper gut tun. Grundsätzlich. Ich habe einige Male Yoga versucht, ohne dass ich mich irgendwie dafür richtig entflammen konnte.

Wikipedia weiß bescheid: „Der Begriff Yoga kann sowohl „Vereinigung“ oder „Integration“ bedeuten, als auch im Sinne von „Anschirren“ und „Anspannen“ des Körpers an die Seele zur Sammlung und Konzentration bzw. zum Einswerden mit dem Bewusstsein verstanden werden.“

Gehen wir davon aus, dass mein Bewusstsein grundsätzlich so ein Mix aus Pippi Langstrumpf und einem kleinen pummeligen Schweinehund ist. Es würde eure Kinder bestimmt amüsieren, wenn wir es Oink Langwauwau nennen.

Dieses Oink Langwauwau begleitet mich permanent im Leben, und fragt in jeder passenden und unpassenden Situation: „Spielen?“

Da aber Yoga zum Ayurveda Gesundheitsdingsbums dazu gehört, und im den wunderschönen Ressorts Somatheeram und Manatheeram, in denen ich die letzten Tage war, reichlich Yoga an wunderschönen Orten angeboten wurden, habe ich das auch wieder versucht. Oink Langwauwau vermutete keine Spielgelegenheit, aber ich habe es so zu früher Stunde so gegen 10:30 irgendwie überredet, dass wir das mal ausprobieren.

Wir trotteten an einem regnerischen Tag hin zu den Plattform, auf der Yoga gemacht wurde. Da warteten auch schon ca. anderen 10 Teilnehmer verschiedenen Alters. Wir nahmen uns Yogamatten und jeweils ein Handtuch und machten unser Yoga-Territorium klar, in geordneten Reihen. Ein hübscher indischer Jüngling mit Babyfüßen begrüsste uns und legte los, in dem er uns zunächst einige Fragen stellte zu unserer Erfahrung mit Yoga. Oink Langwauwau schlug vor, mich als Neuling zu erklären, damit wir dann mit der wenigen Körperbeherrschung, die wir in den insgesamt ca. 12 Yoga-Sessions meines Lebens mühsam erwerben konnten,  als Naturtalent gewürdigt werden. Pssst! Ich sagte, dass ich wenige Male Yoga ausprobiert habe, und mir die Positionen mit dem Kopf nach unten gar nicht gut tun. Das gibt schnell Kopfschmerzen.

Yoga_Tollabea_ausprobieren_2

Der Jüngling sagte, er werde wenig mit dem Kopf nach unten heute anbieten. Ich meinte, das wohlwollende Grunzen der Schweinehunde der anderen Teilnehmer durchaus wahrzunehmen.

Relax!

Und dann ging es los. Der Jüngling zündete eine Öllampe an und sprach ein Gebet. Wir sollten in Ohhhm-Stellung gehen, mit geschlossenen Augen und im Schneidersitz, so, dass wir gemütlich sitzen können. Oink Langwauwau brachte gleich den Einwand, dass der Begriff „gemütlich“ eher auf die Hängematten draußen zutrifft, nicht auf den Steinboden mit der dünnen Yogamatte. Der Jüngling meinte, wir sollten in uns hinein kehren und mit jedem Atemzug ruhiger werden… die Geräusche der Umgebung ausblenden… Moment mal, es gibt Geräusche? Oink Langwauwau wurde plötzlich hellhörig: Hühner! Krähen! Eine Ziege! Wooooow! Mein innerer Begleiter hatte Freunde gefunden, zumindest auditiv.

Wir lernen einige Yoga-Bewegungen, die hauptsächlich für die Nackenpartie gedacht sind. Die Bewegung tat gut, nur sie dauerte nur wenige Minuten, danach kündigte der Jüngling wieder „Relax!“ an – diesmal auf dem Rücken. Wir sollten liegen und entspannen. Wir sollten die Augen zumachen, aber ich spickte: Was tat unsere Jüngling? Stretchen. Er stretchte sich. Oink Langwauwau und seine Freunde gackerten, oinkten, krächzten und meeehten: Wir wollen auch stretchen!

Nach fünf Minuten quälender „Entspannung“ wurde uns das gegönnt: Es gab Sonnengrüße, und zwar sieben an der Reihe und zwar flott. Das tat gut! Da waren alle mal still und ich kam ordentlich ins Schwitzen.

Yuhu Yoga, das ist guuuut…

Darauf hin folgte aber wieder gefühlte drölfzig Minuten Entspannung, bevor es weiter in einen Bewegungspart ging.

Dabei das Konzert:
Es ist oinkweilig!
Es ist gaaaackerweilig!
Es ist krääächzweilig!
Es ist meeeehweilig!

Und so weiter. Ich überstand mit Bravour die Stunde.

Leute, Yoga ist nur so halb mein Ding.

Ich weiß, dass Yoga sehr viel in Sachen Dehnen, Muskelanspannung und -entspannung bringt und vielen Menschen weltweit außerordentlich Gutes tut. Ich glaube nicht, dass Yoga nicht gut genug für mich ist. Ich glaube aber, dass ich nicht gut genug für Yoga bin…. Ich bin irgendwie anders gestrickt.

Wenn ich etwas Spannendes tue, bin ich voll bei der Sache und erreiche mein Flow-Gefühl. Zeichnen, Kochen, Schreiben – ich gehe darin auf und bin schwer abzulenken. Manchmal bin ich so fokussiert, dass ich nichts mehr um mich wahrnehme. Meine Familie hat schon den Spruch drauf: „Erde an Mars!“ – erst dann horche ich erst hin, wenn man mit mir redet. Ich schlafe auf Knopfdruck, in jeder Zeitzone der Welt, jede Minute, die ich schlafen will – zwischen 5 Minuten und 15 Stunden schaffe ich es locker! ich kann wunderbar entspannt sein…

Ich liebe Bewegung und wenn ich ein Ball habe, bin ich wie ein junger Hund: Hinterher. Und Oink Langwauwau hat auch echte Energieschübe. Aber dieses ganze Körperintrospektions- und Relax-Gedöns ist ganz toll…. für andere Leute. Allerdings bekam ich den Tipp, es mal mit Power-Yoga zu probieren, und das habe ich noch vor.

Yoga_Tollabea_ausprobieren_3

Wie ist das bei euch? Mögt ihr Yoga? Macht ihr Yoga?

Mit Sonnengruß,

Béa

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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