Abstillen kommt immer anders – Erfahrungen und Stories


Abstillen kommt immer anders. Das weiß auch die Community. Wir haben euch mal nach euren Erfahrung gefragt und viele unterschiedliche Geschichten dazu festgehalten.

Das Stillen ist für eine Mama oft eine besondere Sache. Und das Abstillen kann sehr emotional ablaufen. Vielleicht aber auch völlig entspannt oder gar befreiend. Die Weltgesundheitsordnung ist der Ansicht, das Kind bis zum sechsten Monat ausschließlich mit Muttermilch und keiner anderen Beikost zu ernähren. Allerdings haben Eltern manchmal ein ganz individuelles Empfinden zum eigenen Bedarf und die Versorgung ihrer Kinder. Wie Béa sagt, auch bei diesem Punkt geht es um eine Eltern-Kind-Bedürfnis-Balance!

Die drei Mamas in unserer Redaktion haben diese Erfahrungen mit dem Abstillen gemacht:

Pestizid in der Muttermilch

Béa: Das ist jetzt eeewig lange her… Das Stillen ging so einigermaßen, denn Carina war am Anfang etwas saugfaul und schlief immer recht schnell an der Brust ein. Dann hatte sich die Sache eingependelt, und es war okay, praktisch, immer da… wenn bloß keine anderen Essengerüche im Raum waren. Da war Carina eher am Schnuppern in der Luft statt am Trinken interessiert. Ich nahm aber dramatisch ab und wog irgendwann nur noch 55 kg bei 177 m Körpergröße. Ende 4. Monat machte der Arzt einen Muttermilch-Test, denn ihm schwarnte Böses… ihr wisst ja, ich bin im kommunistischen Rumänien geboren. Tatsache, seine Befürchtungen bewahrheiteten sich: Es befanden sich Spuren von DDT, einem gefährlichen Pestizid, in der Muttermilch. Der Arzt meinte, ich könnte mal probieren, dem Baby eine Flasche zu geben, mal sehen, wie sie sich damit tun würde. Da ich bereits einige Male abgepumpt hatte (hey, ich war 21 und wollte auch mal ausgehen) wußte ich: Gar kein Problem. So war es auch. Carina trank, machte Bäuerchen und schlief an dem Abend zufrieden ein. Als ich ihr Frühmorgens im Halbschlaf die Brust anbot, kam eine Was-ist-das-jetzt-fürn-Service-Reaktion: Böse Blicke und Geplärr. Ich raffte mich auch, machte ihr eine Flasche – sie trank, machte Bäuerchen und schlief zufrieden ein. Genauso das weitere Mal. Ich pumpte noch einige Mal ab, warf die Milch weg und das war’s. 

Stef: Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr richtig an das Abstillen erinnern. Beim Großen ist das nun ja auch schon über ein Jahrzehnt her, aber auch bei der Lütten hab ich keine konkreten Bilder mehr im Kopf. Das ist wohl eher ein gutes Zeichen, weil es bei beiden Kindern problemlos war. Ich hab meine Kinder die ersten sechs Monate voll gestillt. Danach wechselte ich parallel zur ersten Beikost zur Flasche, und das klappte super. Beide Kinder kannten die Flasche aber auch schon durch das Trinken von Wasser. Vielleicht gab es deshalb kein großes Gemecker. Wenn es mit dem Einschlafen doch nur auch so leicht wäre…

Yvonne: Bei No 1 wollte ich nach 6 Monaten wieder meinen Körper für mich haben. Ausserdem hat sie, sobald sie Brei genießen konnte, Riesenlust auf alles Essbare bekommen.. Bei den Jungs hätte ich gern länger als 7-8 Monate gestillt. Aber richtiges Futter war bei denen auch irgendwann interessanter, als Mami! So gesehen, haben sich alle drei von alleine abgestillt 😉

Und hier sind einige der Erfahrungen zum Abstillen aus der Tollabea Community:

Fläschchen? Kein Problem!

Jessy La: Wir haben nach 16 Monaten relativ unkompliziert abgestillt. Obwohl wir erst nach 7 Monaten mit einer Beikost gestartet haben, hat er schon nennenswerte Mengen gegessen. Lange haben wir nebenbei nach Bedarf gestillt. Nach und nach wurde es mehr, bis ich sicher war, dass er auch ohne gut satt wurde und ich es verantworten konnte. Bei Abstillen hat er erstaunlicherweise toll mitgemacht. Ich habe mich vor allem vor den Nächten gefürchtet aber nichts da.

Schluss mit der Brust!

Taya Takota: Meine Kinder würden mir heute noch an der Brust hängen, wenn ich nicht irgendwann gesagt hätte, dass es nach über 12 Monaten mal gut sei. Mein Zwerg ist jetzt 16 Monate und will zwischendurch und nachts noch die Brust. Da er recht zierlich ist, lasse ich ihm das noch ein Weilchen. Irgendwann hätte ich dann aber gern meinen Körper wieder. 😉

Die Milch ist alle!

Myriam Rousil: Wir mussten sie zwangsweise nach 4 1/2 Monaten abstillen, weil von heute auf morgen plötzlich keine Milch mehr da war. Da wir aber sowieso nur teilweise gestillt haben, war es zum Glück überhaupt kein Drama für sie.

Brust? Nein danke.

Annyka Schroeder: Meine erste Tochter verlor mit ca. 11 Monaten das Interesse. Ich habe ihr das Trinken an der Brust nach dem Frühstück immer wieder angeboten, aber mit der Zeit drehte sie demonstrativ ihr Köpfchen weg und damit endete unsere harmonische Stillzeit.
Bei meiner zweiten Tochter war das Stillen tagsüber kurz und knapp. Morgens gegen vier hat sie mit 13 Monaten immer gerne an der Brust gekuschelt, gebuckelt und etwas getrunken. Als ich mit dem Gedanken spielte, die Zeit irgendwie nach hinten zu verlegen, trank sie einen Morgen noch Mal ausgiebig. Es war irgendwie ein „magischer“ Moment. Nach diesem verlangte sie nicht wieder die Brust.

Stillen nervt!

Tanja Hentschel: Nach 6 Monaten lästigem Abpumpen war mir der Stress mit dem Stillen einfach zu viel. Daher haben wir auf Brei und Pré Nahrung gewechselt. Bei dem zweiten Kind mussten wir es fast ein ganzes Jahr stillen, weil es kein Interesse an anderem Essen gezeigt hat. Irgendwann fing sie dann doch an, Apfelstücke aus der Brotdose meines Großen zu mopsen.

Mamas Körper kann nicht mehr!

Lisa Dombek: Nach 2 1/2 Jahren haben wir wohl oder übel abstillen müssen. Für meinen Körper wurde es plötzlich sehr unangenehm und das fand er natürlich nicht so toll. Ich hätte meinem Kind gerne die Entscheidung gegeben, es selbst zu entscheiden.

Bitte, nimm endlich die Flasche!

Lena Kuschke : Wir versuchen schon abzustillen, weil ich in drei Wochen wieder arbeiten gehe, aber die Kleine verweigert es total. Sie ist 8 Monate alt und zeigt nur selten Interesse an Brei oder Fingerfood. Das Fläschchen verweigert sie total. Langsam bin ich ratlos.

Das waren die Stimmen der Community und ihre unterschiedlichen Geschichten zum Abstillen. Abstillen kommt eben wirklich immer anders…

Das zeigt uns auch Marlene Hellene in einem Blogpost über ihre zwei Kinder mit einem unterschiedlichen Stillverhalten.

„Ich habe ein vollgestilltes und ein nicht gestilltes Kind“ – Gastbeitrag zum Stillen von Marlene Hellene

Übrigens, was haltet ihr von diesem lustigen Twitter Post von Jana Friedrich von Hebammenblog?

Falls euch das Thema noch mehr interessiert, dann könnt ihr euch gerne mal den Blogpost von Nora Imlau vorbei schauen, die den Konflikt mit der Dauer des Stillens aufzeigt.

Wie lange soll ich stillen?

Liebe Grüße,

Mounia

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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