Die Top 5 Formeln für Taschengeld
Neues Jahr, neues Taschengeld. Mit jedem weiteren Tag wird der kleine Nachwuchs weniger klein. Da ist es normal, dass auch die Kosten etwas höher steigen. Und gleichzeitig auch der Anspruch an eigenes „Einkommen“. Aber von welcher Summe reden wir hier? Wie viel Taschengeld ist zu viel oder zu wenig?
Neulich hatte eine Leserin eine interessante Frage an die Community:
„Meine Motte ist jetzt 5 und bekommt 0,50 € als Taschengeld. Ich kaufe sowieso alles, was sie braucht. Dieses Jahr wird sie 6 und ich mache mir langsam Gedanken um ein festes Taschengeld. Aber wie viel ist mit 6 Jahren angemessen? Mich würden auch Erfahrungen von anderen Eltern interessieren.“
Eure Standpunkte zu diesem Thema waren sehr zahlreich und erstaunlich vielseitig. Wir haben nun die Top 5 Formeln des Taschengeldes für euch zusammengefasst:
1. Die Tabellen verraten es euch!
Habt ihr schon mal von den Taschengeldtabellen gehört, die scheinbar genau auf das Alter des Kindes abgestimmt sind und euch angeben, wie viel Geld Kinder pro Alter erhalten sollten? Zum Beispiel diese hier:
Viele Eltern unserer Community vertrauen dieser Tabelle. So auch Stefanie Liebschwager: „Wir finden diese Tabelle ganz sinnvoll. Unsere Große ist 15 Jahre alt und bekommt 30€ pro Monat. Der kleine Bruder bekommt seit seinem 4. Geburtstag 0,50€ pro Woche. Mittlerweile hat er das mit dem Geld auch ganz gut verstanden. Manchmal möchte er sich etwas Kleines kaufen oder spart das Geld für eine Zeitschrift.“
2. Vergesst die Tabellen!
Warum auf Tabellen hören, wenn ein eigenes System auch super funktioniert? „Mein Kind ist 7 Jahre alt und kriegt 5€ pro Woche“ so Natalie Papesch. Das würde den vorgegebenen Wert der Tabelle zwar übersteigen, aber was machen schon die paar Euro mehr?
Oder aber ein paar Euro weniger! Marina-Violetta Tietzs Kinder bekommen es nach ihrem eigenen Konzept auch gut hin: „Unser 9- jähriger Großer bekommt jeden Montag 2,50€ und unsere 6- jährige 1,50€.“
Übrigens, auch Béa hat erzählt, dass auch sie sich nicht nach Tabellen orientiert hat. Carina musste mir ihr hart verhandeln und sich jeden Euro mehr argumentieren. Béa ist super stolz auf sich, dass sie das so gehandhabt hat. Carina erzählt im Nachhinein, dass ihr bis heute Verhandeln keinen großen Spaß machen würde – aber das damals mit Béa schon lustig war, weil sie für pure Frechheit belohnt wurde. Naja. Man kann es immerhin versuchen, meint Béa. Man macht als Mama nie alles perfekt.
3. Taschengeld gibt es erst ab Schuleintritt!
Es gibt auch eine Spannbreite an Eltern, die ihr eigenes System bilden. Demnach wäre das Taschengeld erst dann sinnvoll, wenn das Kind in die Schule geht. Jutta Heitzer startet demzufolge ihr System erst ab der Schulbildung: „Seit dem Schuleintritt bekommen unsere Kinder Taschengeld. Es beginnt im ersten Schuljahr mit 1€ pro Woche. Irgendwann müssen sie den Umgang ja lernen. Nach der Grundschule gibt es monatlich Taschengeld.“
Ursula MG schließt sich ihr an: „Mein Großer bekommt seit der Einschulung 1€ pro Woche. Dieses Jahr wird der Kleine eingeschult und dann gibt es für den Großen eine Gehaltserhöhung.“
4. Taschengeld wird überbewertet!
„Wir geben den Kindern kein Taschengeld, denn sie bekommen alles, wenn sie es brauchen. Das hat auch den Vorteil, dass mein Ältester arbeitet, seit er 13 ist und der Mittlere auch bald damit anfangen will. Wir haben ihnen beigebracht, dass das Leben teuer ist. Wer sein eigenes Geld haben will, muss arbeiten.“, so Yvonne Heuer.
Ähnlich steht auch Steffi Grey zum Thema Taschengeld: „Bei uns gibt es kein Taschengeld. Unsere Tochter ist 9 Jahre alt. Sie bekommt sporadisch mal Geld z.B Rückgeld von Pfandflaschen oder den Euro vom Einkaufswagen.“
Vielleicht hat man aber auch das Glück, dass das Kind gar kein Taschengeld möchte. So lief es jedenfalls bei Anika Müller ab: „Ich habe meinen 11- jährigen Sohn gefragt, ob er Taschengeld möchte aber er hat abgelehnt. Im Normalfall bekommt er ja, was er braucht oder möchte.“
5. Kein Taschengeld, sondern „Arbeitslohn“!
Nicole Lemke zeigt ihrem Sohn, dass man wie bei uns Erwachsenen für Geld auch etwas tun muss: „Mein Prinz hat Magnete mit Aufgaben und Werten. Je nach dem, wie sehr er im Haushalt mithilft oder macht, bekommt er zwischen 0,10 und 0,50 Cent. Zum Beispiel kriegt er beim Müll rausbringen 0,30 Cent. So lernt er, dass es Geld nicht für umsonst gibt.“
Ein ähnliches Konzept hat auch Pandorra Favole Leissa mit ihren Kindern: „Unser Junior (fast 5) verdient sich durch verschiedene Hausarbeiten sein Taschengeld. Da er immer teure Spielsachen haben möchte, lernt er unter anderem auch, dass es manchmal länger dauert, sich einen Wunsch zu erfüllen.“ Diese „win-win“ Situation ist doch ganz schön ausgeklügelt, oder?
Und das waren sie, die Top 5 Formeln des Taschengeldes.
Wie ihr seht, gibt es kein richtig und falsch bei der Entscheidung des Taschengeldes. All eure Meinungen hatten einen durchdachten Hintergedanken. Ob sich nach einer Tabelle zu richten oder komplett auf das Taschengeld zu verzichten, hat sicher auf beiden Seiten seine Vor- und Nachteile. Ich jedoch konnte mich gut damit anfreunden, ab einem bestimmten Alter ein wenig Geld zu bekommen und es pro Alter und Lebenslage zu steigern.
Wie ihr die Entscheidung mit dem zukünftigen Taschengeld handhabt, ist natürlich euch überlassen, aber vielleicht habt ihr ja ein paar neue Anregungen gewonnen.
Zum Schluss noch einmal den Link mit der Taschengeldtabelle und weiteren interessanten Informationen:
Taschengeldtabelle 2018: So viel Taschengeld für Kinder ist angemessen
Liebe Grüße,
Mounia
- 09. Jan 2018
- 4 Kommentare
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Melanie
12. Januar 2018Aufgrund dieses Blogartikels haben mein Mann und ich über die Thematik gesprochen. Unser Großer wird diesen Monat 5 Jahre alt und "spart" bereits die Süßigkeiten die er in der Adventszeit bekommen hat.
Wir haben nun beschlossen, dass er ab seinem Geburtstag einen Euro die Woche erhalten soll. Mit diversen Hausarbeiten (Gelber Sack runter tragen, Wäsche falten...) soll er sich zu seinem Taschengeld dann auch ein paar Cent hinzuverdienen können.
Was mir jedoch noch etwas Kopfzerbrechen bereitet ist die Frage wie wir das Thema bei unserer sehr pfiffigen und mit starkem Eigenwillen gesegneten Kleinen (3) behandeln sollen. Sie wird auch etwas haben wollen wenn ihr Bruder jede Woche Geld bekommt. Wir haben uns überlegt ihr stattdessen wöchentlich zwei Mini-Päckchen Gummibärchen zu geben und für erste kleine Hausarbeiten (Geschirrspüler ausräumen, Socken paarweise zusammen suchen...) gibt es dann zwei Gummibärchen extra dazu.
Was haltet ihr so davon? Wie handhabt ihr das bei jüngeren Geschwistern die für Geld definitiv noch zu jung sind?
Sonaholic
7. Juni 2021Bei uns (10 und 8) gibt es nach wie vor kein Taschengeld. Sie wollen so selten mal was haben, dann bekommen sie es so. Wenn sie das Thema über die Freundeskreise mitbringen, werden wir gemeinschaftlich entscheiden was wir tun. Bislang wäre x EUR für die x. Klassenstufe pro Woche meine Richtschnur gewesen. Freunde von uns vergüten auch die Hilfe bei Hausarbeiten. Das sehen wir anders, Hausarbeiten gehören zum Familienalltag dazu. Mich bezahlt ja auch niemand dafür. Lieben Dank euch für die Zusammenstellung. Wie ihr schreibt muss und wird jede Familie ihren eigenen Umgang finden. Find ich gut so.