Die wahren Heldinnen der Geburtsstationen


Es gibt viele Geschichten rund um Geburten, die Stationen im Krankenhaus und die ersten Tage mit dem Baby. Was mir aufgefallen ist, dass sehr oft das Pflegepersonal eine ganz wichtige Rolle spielt.

Auch ich selbst vergesse die wunderbaren Geburt-Stations-Schwestern nicht, allen voran „meine“ Schwester Renate, die mich in dieser Zeit so liebevoll begleitet haben…Und auch ihr hattet besondere Erinnerungen an die Schwestern und Pfleger – hier ist eine Auswahl der bewegendsten Stories

Hier sind sie, die wahren Heldinnen der Geburtsstationen!

Eine Schwester hat mein Mädchen im Tragetuch mit sich getragen

Lea Baunach: Ich habe 2013 meine süße Maus entbunden, die Entbindung an sich hat lange gedauert, die Hebammen waren toll. Trotzdem, dass jedes Zimmer belegt war! Als ich auf Station kam hatte ich meine Maus bei mir auf dem Zimmer, da ich ziemlich geschwächt war durch viel Blutverlust, kam eine Schwester und hat mein Mädchen in ein Tragetuch gewickelt und ist mit ihr rumgelaufen! Wir mussten danach noch auf Neo-Intensivstation, da waren die Schwestern auch unglaublich toll und es kam extra eine Stillberaterin die uns noch mal super beraten hat und oft nach uns geschaut hat da wir am Anfang Schwierigkeiten hatten. Unsere Hebamme für die Nachbetreuung zuhause war auch wahnsinnig toll, wir haben uns richtig gut aufgehoben gefühlt!

Eine Hemammenschülerin hat mein Leben gerettet: Danke Lena!

Anonym: Vor etwas mehr als 6 Jahren wurde die Geburt meines ersten Kindes bei ET+4 eingeleitet. Die Einleitung wurde von einer Hebammenschülerin begleitet, die in den folgenden Tagen mein Leben retten sollte. Mit verschiedenen Mitteln, Treppenlaufen und einem Einlauf sollten Wehen entstehen und die Geburt in Gang kommen. Letzten Endes halfen ein Feuerwerk im Schlossgarten und ein gleichzeitig startendes Gewitter mit Platzregen, dass auch meine Fruchtblase endlich platzte. Die Geburt fing also an und endete 12 Stunden später im Geburtststillstand mit Kaiserschnitt. Ich war erschöpft und müde, bekam aber immerhin mein wunderschönes Baby.

Leider konnte ich es nicht genießen und schlief ständig ein. Ich war so furchtbar müde!

Lena schaute nochmal bei mir rein, denn ihre Schicht war längst zu Ende. Ich gefiel ihr nicht. Langsam und behutsam sah sie sich meine Blutung an und merkte dass etwas nicht stimmte. Sie klingelte die Notglocke und ab da ging alles sehr schnell! Ich wurde kurz untersucht und landete direkt wieder im OP, denn der Blutverlust wurde auf 3,5l geschätzt.

Lena blieb da und war an meiner Seite. Als ich aufwachte, gefühlt nur einen Augenblick nachdem ich das weiße Licht gesehen hatte, saß sie da. Sie hielt meine Hand und begann zu weinen, als ich sie fragte, ob ich tot sei. Ich war nicht tot, dank dieser wunderbaren jungen Frau!

Mein zweites Kind heißt „MagdaLENA“ mit zweiten Namen, denn ohne Lena gäbe es weder mich, noch meine zweit Töchter, die ich danach bekam. Ich werde Lena für immer dankbar sein! Für sie war das mehr als ein Job! Mehr als eine schwierige Geburt! Sie ist geblieben, auch wenn sie längst hätte schlafen können! Lena ist eine Wahnsinshebamme geworden! Tough, einfühlsam und herzlich! Danke, Lena!

Jedes Kind als Geschenk ansehen können

Johanna Mainzer: Oh, da könnte ich Bücher füllen. Angefangen mit der Frühchenstation über die Kinderklinik, die Augenklinik, die Zahnklinik, die Kieferchirurgie, die OP-assistentinnen…. etc. Am meisten im Gedächtnis geblieben ist mir Sr. Karina. Die Bezugsschwester von meinem Sohn auf der Frühchenstation.

Die hat geheult als er auf die normale Kinderstation wechseln durfte.Die war super, hat mir immer alles erklärt, hat sich informiert wenn sie etwas nicht wusste und hatte einfach immer ein offenes Ohr für mich. Sie sagte damals (2013) auch etwas was mich bis heute begleitet: „Ein Kind mit Behinderung ist keine Strafe, es ist genau so ein Geschenk wie jedes andere Kind.“

Einfühlsames „Upgrade“

Veronika Pichler: Da mein Baby Bauch unterversorgt war, musste er mit nur 1,6 kg geholt werden. Es war klar, dass er anschließend nicht sofort bei mir sein konnte. Als ich am Tag davor ins Zimmer kam und dort alles standardmäßig mit Mama und Babybett ausgestattet war brach ich in Tränen aus, sofort hat die Schwester das Babybett weggeräumt und als ich nach einer Untersuchung zurückkam war ich upgegraded, Sonderklasse mit allem pipapo und vorallem allein im Zimmer. Das hat mir sehr geholfen.

Auch von der Zeit danach, als ich keine Patientin mehr war aber Tag und Nacht am Brutkasten stand könnte ich 1000 tolle Geschichten vom Personal erzählen bis hin zur Putzfrau, die mir jeden Tag aufs neue gesagt hat: Er sieht schon wieder kräftiger aus 😄

Übrigens, einige negative Stories haben wir auch erhalten. Wie immer, sind auf den Geburtsstationen auch nur Menschen am Werk. Aber mit diesem Blogpost wollten wir diejenigen hervorheben, die ihr Arbeit über das übliche Ausmaß gut machen. Es gibt für sie nicht genug Lob, finde ich. 

Liebe Grüße,

Béa

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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