Ein bisschen konden wir doch alle schon im Familienalltag! Über Struktur mit oder ohne Marie Kondo.


Da ist er, der Januar, der Monat des Neubeginns. Hier die neuesten GesundEssenTipps, dort eine MachMehrSportChallenge und irgendwo auch die diversen AufräumTipps – für aufgeräumte Küchen- und Kleiderschränke und ein total aufgeräumtes Leben.

Allen voran der momentane Star am Aufräumhimmel, die Japanerin Marie Kondo.

Mit ihrem Buch MAGIC CLEANING (affiliate Link, also Werbung)

Sie verspricht mit ihrer „KonMari-Methode“…
(bitte nicht „MariKon“ sagen …  „maricón“ ist im Spanischen eine ziemlich despektierliche Bezeichnung für Homosexuelle!)

… neuerdings auch im BezahlFernsehen:

Nie mehr Unordnung um euch herum!

Woooow! Jetzt wurde ich neugierig.

Ich habe mir mal ihre Methode genauer angeschaut. Und jetzt frage ich mich, warum ICH nicht ein Buch darüber geschrieben habe. Oder ihr Mütter und Väter da draußen! Echt jetzt!

Stimmt ihr mit zu bei Folgendem?

Das Leben mit Kindern braucht Ordnung. Punkt!

Da müssen Klebestreifen und Scheren an ihrem Ort liegen – immer! Sonst gibt es schnell großes Geschrei. Die Reisepässe und Untersuchungshefte sind auch immer am gleichen Platz zu finden. Kinder lernen, sich selbst anzuziehen, wenn die unterschiedlichen Kleidungsstücke auch immer am gleichen Platz im Schrank zu finden sind. Wer es ganz arg übertreibt, für den steht auch das Salz immer am gleichen Platz, weit entfernt vom Pfeffer. Und so weiter und so fort. Ich finde das überhaupt nicht übertrieben, das erspart nur enorm Zeit und jeder weiß genau, wo was ist.

Was ich meine ist, dass ihr euch doch alle mehr oder weniger ein Ordnungssystem in eurem Haushalt überlegt habt. Dass ihr sicher nicht nur die Kinderkleidung, sondern auch eure Erwachsenenkleidung in Abständen durchschaut und bei Nichtmehrgefallen bestenfalls spendet, tauscht, verkauft.

Und ihr werdet alle auch festgestellt haben, dass meist weniger mehr ist.

Mir geht es z.B. im Urlaub immer so mit der Kleidung, wenn wir ganz bewusst Reise-, Sport- und SchickKlamotten auf ein Minimum reduziert haben. Dann ist das Leben viel einfacher und entspannter. Keine großen Kombinationsrausche vor dem Spiegel. Ich habe nun einmal nur ein Outfit für eine Eventualität mitgenommen. Etwas anderes steht gar nicht zur Wahl. Das spart Zeit und Nerven.

Und jetzt frage ich mich, wenn nun nach einer speziellen Methode das Leben umgekrempelt wurde, hält das dann wirklich für immer? Hält das viel beschriebene Glücksgefühl an? Alles steht und fällt doch mit dem wirklich inneren Wunsch zu mehr Ordnung und diese muss ja „NUR“ stets und ständig durchgesetzt werden.

Stolz helfende Kinderhände vs. perfekte Faltung

Und was ist in einem Haushalt mit Kindern – quasi bei uns allen? Also, mit kleineren, vielen Kindern, die auch mal überall die Schubladen aufreißen und alles in Windeseile rauskamen? Denen es wirklich egal ist, ob da ein System in der Anordnung vorhanden war? Natürlich kann und – ja – sollte man Kindern schon früh Ordnung beibringen. Und wer, wenn nicht ich, wäre da dagegen. Aber mit Kindern klappt trotzdem nicht immer alles wie geplant.

Oft reicht es mir schon, wenn meine beiden Großen ihre von mir fein säuberlich gefaltete Wäsche eigenständig in ihren Schrank räumen. Dass ich akribisch auf jede Falte geachtet habe, interessiert Kinder – aus meiner Erfahrung – recht wenig. Sie sind stolz darauf, dass sie helfen konnten. Nun sollten wir Erwachsenen nicht ankommen und ihre Tat verbessern wollen. Ein Lob hier an das Kind ist aus meiner Sicht viel mehr Wert, als ein perfekt, fotografierwürdiger Kinderkleiderschrank. Und irgendwann könnt ihr ja nacharbeiten – ganz still und heimlich 😉

Also, ihr Lieben… braucht ihr wirklich Ratgeber, die euch euer Leben durch strukturieren? Vielleicht vermisst ihr irgendwann doch ganz stark ein Teil in eurem Kleiderschrank/ in eurem Haushalt, welches nicht sofort „ICH WILL HIER BLEIBEN!“ zu euch geschrien hat und entsorgt wurde…
Geht euren Weg und findet eure ganz eigene Ordnung in eurer Familie.
Denn zu viel Dogmatismus ist ja nun wahrlich nicht gut.
Sagt ja Béa auch. 
Alles Liebe,
Eure Yvonne

P.S. von Béa, die ja bekanntlich ein Ausbund an Ordnung, Aufgeräumtheit und vor allem Pünktlichkeit ist… ;-P

Yvonne Petzke
About me

Berliner Mom of 3 * zert. PersonalTrainer * Laufcoach * Beckenbodenkursleiter (M/W) * * noch mehr Sport-/ BewegungsThemen und Persönliches über mich und mein Leben auch als UltraLäuferin findet ihr auf Instagram unter @yvonnepetzke

DAS KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

Die neue Bequemlichkeit – Wo ist die nächste Marie Comfort? Oder: #KommtFort!
31. May 2022
Unangekündigte Besuche? – Andere Kulturen, andere Sitten
09. Apr 2022
Bilderbuchfamilie – bewegende Reaktionen: Eine Story und zwei Statements
22. Dec 2021
Nicht jede:r hat eine Bilderbuchfamilie – und das ist okay!
21. Oct 2021
In schlechten Zeiten kommt die Familie wieder zusammen
01. Apr 2020
Endlich aufräumen, aber wo anfangen? Kennt ihr schon einen Ordnungscoach? (Gastbeitrag)
29. Nov 2019
Familienleben: wenn einer eine Woche fehlt.
22. Aug 2019
Das Teenagerzimmer – unendliche Unordnung? Unsere Erfahrungen zum Thema „Aufräumen“
20. Jul 2019
Eine Woche nur ein Kind – eine kleine, lustige Analyse
11. Jun 2019

1 Kommentare

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit einem Stern (*) markiert.