Krass! Ich bin Autorin im Duden-Verlag. DER Duden!!!


Dass ich stolze Autorin eines Buches bin, habt ihr mitbekommen. Ich danke allen von Herzen, die Feedback geben – und auch dazu beitragen, dass mehr Menschen von diesem Buch mitbekommen. Denn Impulse für eine bessere Lernbeziehung zwischen Kinder und Eltern sind meiner Co-Autorin Steph Jansen und mir wichtig!

Mit Spaß dabei! Daher heißt unser Buch:

Gemeinsam schlau statt einsam büffeln: So lernen Kinder und Eltern zusammen. Mit 188 Spielen und Ideen.

Heute möchte ich euch aber noch von einem persönlichen Lernprozess erzählen:

Isch bin nüscht von hier, Alda!

Ihr kennt meine Geschichte, und dass ich mit 15 Jahren nach Deutschland kam ohne die Sprache zu beherrschen. Ich konnte nur begrüßen (Guten Morgen, Tag, Abend und Nacht), Zählen und die Worte „Drücken“ und „Ziehen“, um mit Türen umgehen zu können. Ich habe hier schon mal darüber geschrieben, wie viele liebe Menschen mir mit der deutschen Sprache und Kultur geholfen haben.

Dennoch: Eine Sprache in allen Feinheiten zu beherrschen ist ein Lernprozess, der nicht einfach ist. Ich weiß noch, wie ich mit zittrigen Fingern jede Deutsch-Klausurarbeit abgab und hoffte, keine großen Rechtschreib- und Grammatikfehler gemacht zu haben. In den ersten Jahren war „der Duden“ meine Sprachbibel: Ich schlug Worte nach, versuchte, mir Regeln zu merken und Eselsbrücken abzuleiten.

Die „DIE-Welt“ war schnell klar, DER und DAS sind mir bis heute eine Falle!

Schnell hatte ich raus, was zum Femininum gehört, auch die Dinge, die in den lateinischen Sprachen mit anderen Bildern verbunden sind: Jahrelang die Sonne als strahlenden König gesehen… nun aber „DIE Sonne“! (Fein, und die geheimnisvolle Schönheit der Nacht ist zum Typen mutiert, „DER Mond“, bah.). DIE Kuh gibt „die Butter“ und „DIE Milch“ – nicht den Mister Alles-in-Butter und Mister Strahlendweiß (im weißen Smoking) wie in meiner Kindheit, aber das ist schon fast wieder logisch.

Aber warum ist es „DER Hund“ aber „DAS Pferd“, häh? Warum sagen Menschen „ich bin’s“, also ich bin ES, wer ist hier ES und warum überhaupt?

Und wer erklärt mir den Blödsinn „DAS Mädchen“? Wird ein weiblicher Mensch zum Neutrum, wenn man sie verniedlicht? Und ist Neutrum überhaupt Neutrum?

Fragen über Fragen, die nur „DER Duden“ beantworten konnte – und zwar mit der Pauschalantwort: Ist so. Was mir grundsätzlich Respekt eingeflossen hat. Das tut bei mir nicht jedes Regelwerk, aber dieses schon. Nachschlagen, wissen, richtig machen, basta!

Ich habe mich Schritt für Schritt an die Welt des Schreibens rangepirscht.

In der Schule hatte ich Mathe und Physik als Leistungskurse, weil ich mich da an einfachere Regeln halten konnte als an die der Sprache. Aber die Welt der Worte hat mich schon immer fasziniert, deswegen habe ich mich (nach einigen Irrwegen, aber davon ein anderes Mal mehr) für einen Studiengang „Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation“ an der UdK Berlin entschieden. In verschiedenen Team-Konstellationen habe ich meistens nicht die Textaufgaben übernommen, sondern eher die zeichnerischen, weil ich kein Muttersprachler war.

Bis mich einmal vor mehr als 20 Jahren der Spiegel (!!!) fragte, ob ich FÜR GELD einen Beitrag zum Thema Arbeiten verfassen würde. Ich habe mir fast in die Hosen gemacht! Aber ich habe es gemacht. Und das Feedback dazu von Freunden und Kommilitonen war überwältigend. So ungefähr wie: „Welches Wunder ist geschehen, ein Blinder kann sehen, ein Lahmer kann gehen! Ay, Béa hat einen echt guten Beitrag ohne Fehler im Spiegel geschrieben.“  Jo, klar, die hatten Lektorat und Chef-vom-Dienst. Hat geholfen…

Seit ich blogge, muss immer jemand her zum Korrekturlesen!

Gerade seit ich hier blogge, schreibe ich immer mehr – und mit immer mehr Leichtigkeit. Es macht mir Freude, mich auszudrücken – aber ohne Korrekturlesen läuft es nicht, trotz Duden-Check. Meisten müssen mein Mann Oliver, Yvonne oder Mounia her. Und wenn es um achtsames Ausdrücken geht, passt unsere Kolumnistin mindfulsun richtig dolle auf mich auf und pfeift mich liebevoll zurück, wenn ich ins sprachliche Fettnapf trete.

Einen gewissen Respekt vor dem guten Umgang mit der Sprache bleibt. Und der Duden als Regelgeber.

Und dann kam der Duden-Verlag auf mich zu! Ob ich mir vorstellen könnte, ein Buch zu schreiben?

Wow. Ich musste mich setzen. Und dann mich mit der zuständigen Buchmanagerin Susanne Klar zusammensetzen. Wir haben besprochen und ausgeheckt… und dann habe ich Steph als Co-Autorin ge… wonnen. Ähm, eher ge… zwungen, aber davon erzählt sie euch selbst beim nächsten Mal. Versprochen.

Ich möchte mich an dieser Stelle beim Duden-Verlag und allen Menschen für die Ehre, uns als Autorinnen zu engagieren und für eine grandiose Zusammenarbeit bedanken!

Ein Buch zu schreiben ist wie ein Kind zu bekommen. Ein Manuskript fertig zu stellen ist wie eine Geburt: Ein Highlight! Und dann geht die richtige Arbeit los, streichen, verdeutlichen, umstellen… Unsere Lektorin Kirsten Reimers hat gezaubert und gezähmt. Wir haben ganz im Sinne unseres Themas ganz viel zusammen gelernt und gestaltet – auf Augenhöhe. Also genau das getan, was wir kleinen und großen Menschen empfehlen.

DANKE!

Jedem einzelnen von euch möchte ich danken, der sich für das Buch interessiert, es in die Welt hinaus trägt, uns Feedback gibt (Kritik inklusive, sie ist ein Geschenk für weitere Lernprozesse)! Und wer noch nicht überzeugt ist und was wissen möchte: Nur zu! Fragt uns!

Liebe Grüße,

Béa

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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