Und jährlich grüßt der Schulanfang – erprobte Tipps für mehr Leichtigkeit
Jetzt hat er also wieder so viele von euch überrascht, dieser gemeine Schulbeginn! Mit Zuckertütenwettbasteln, Brotdosen-Weltmeisterschaft, Beschriftung-Marathon und auch Nachmittagsplanungs-Tetris…
Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass ICH dieses Jahr (und eigentlich auch die vergangenen 5 Jahre) keinen großen Stress in den ersten Tagen des Schulstartes hatte.
Wie auch ein entspannter Schuljahresstart ablaufen kann, das möchte ich euch heute mal verraten: Zum Schulanfang erprobte Tipps habe ich auf Lager!
Erstmal zu mir:
Viele von euch wissen, dass ich 3 Kinder im Alter von 4, 8 (4. Klasse Grundschule) und 11 Jahren (6. Klasse/ 2. Jahr Gymnasium) habe und wir mitten in Berlin leben. Ich würde mich also als Mutter bezeichnen, die so einen Text mit einen großen Augenzwinkern verfassen darf und auch prädisteniert für Tipps ist.
Los geht’s ganz am Anfang – mit der
ZUCKERTÜTE!!!
Es soll ja Kitas geben, die wunderbare Zuckertütenfeste veranstalten und die Schulkinder gebührend verabschieden. Das ist von Kita zu Kita, ja sogar innerhalb der Gruppen oder auch im Laufe der Jahre (11 Jahre in ein under derselben Kita lehrten mich seeehr viel Gelassenheit!) sehr unterschiedlich. Es gibt auch wunderbare Erzieher, die wunderschöne Zuckertüten kreieren, Herzenswünsche erfüllen oder gar die TraumZuckertüte vom Kind selbst basteln lassen.
Ich hatte das alles mit meinen Großen. Die Große wollte unbedingt „Ballerinarin“ werden. Die von der Erzieherin gebastelte Zuckertüte war schön, hat ihr zum Fest sehr gut gefallen – aber auch nur ein paar Tage lang. Vielleicht passte diese pinke Zuckertüte auch nicht ganz in mein Karo-Farb-Muster-Outfit-Konzept, sodass ich schnell versprach, dass sie zum Schulanfang eine andere in den Händen hält. Diese war gekauft! Bum. Denn mal ganz ehrlich – spätestens zum Start in die 2. Klasse habt ihr große Kinder. Die wollen keine Zuckertüte in hellblau Vichykaro und ihren aufgestickten Namen in ihrem Zimmer baumeln haben. Nein! Das wollen sie nicht. Und nur, um ein farblich perfektes Foto von diesem wunderbaren Tag zu haben?!
Ich habe gelernt! Wir haben gelernt. Denn der Große bastelte sich zum Thema Weltall in der Kita eine Zuckertüte mit dem Titel „Schwarzes Loch“. Gelb, mit viel schwarz und viel Krepppapier. Der absolute Hingucker!! Ein wöönzöögöös Bööschöön hässlich – aber er liebte sie. Er war mega stolz auf seine Eigenkreation. Wir konnten nicht anders und haben keine ander Zuckertüte für ihn zum Schulanfang besorgt.
Was ich sagen will: macht euch nicht zuviel Stress zum Thema Zuckertüte, erfüllt gern Wünsche, aber hört auf die zarten Stimmen eurer Kids! Manchmal liegt das Gute viel näher, als ihr glaubt!! Und vielleicht erkennt ihr das auch erst nach dem ersten Kind 🙂
DIE SCHULANFANGS-FEIER
Das ist wirklich ein sehr emotionales Ding! Ja – immer wieder sitze ich spätestens in der Aula mit Taschentuch und sie übermannen mich – diese gemeinen Tränen. Dann sehe ich mein doch gerade erst geschlüpftes Baby da vorn, Freude strahlend mit Ranzen die Glocke der Schulkinder läuten. Neben all den anderen kleinen Knirpsen. Stolz wie Bolle und mit mega Leuchteaugen. Mami gehts in diesem Moment beschissen. Papi auch. Die Bilder der vergangenen 6 Jahre ziehen vorüber. Es ist einfach nicht zu glauben, dass diese doch gerade erst halben Meter jetzt Schulkinder sind. Määäh!
Kleiner Tipp vom „Profi“: lenkt euch die Tage vor dem SchulanfangsSamstag mit vielen Aktivitäten ab. Geht Abendessen, ins Kino – genießt die Zeit – macht Dinge draußen, ausserhalb der Wohnung!!
Wenn ihr kleinere Geschwister habt, füllt ihnen auch eine kleine Zuckertüte. Das ist jetzt kein Mega-Geheimtipp, aber doppelt und dreifach umwickelte Kleinigkeiten lassen kleine Kinderhände arbeiten. Und Kinderhände, die arbeiten, lassen Mami und Papi sich auf ihre Emotionen konzentrieren 🙂
Genießt den Nachmittag des Schulanfangs entspannt. Der kleine Schulspatz hat vielleicht einen Lieblingsplatz, an dem er feiern möchte. Erfüllt Wünsche, aber seid entspannt. Wir haben z.B. eine Badestelle in Brandenburg, auf deren Wiese jetzt auch Mini seinen Schulanfang IN ZWEI JAHREN (aaah) feiern will.
DER TAG 1
Am Morgen des ersten Tages an der neuen Schule dreht sich alles um das Schulkind. Da nehmen die Geschwister auch Rücksicht. Sie merken, dass dieser Tag etwas ganz Besonderes ist. Zumindest war das bei uns bisher immer so!
Dieser Tag kann der 1. Tag der 1. Klasse sein, aber auch der 1. Tag auf dem Gymnasium. Egal – mindestens ein Elternteil/ bestenfalls auch Geschwister begleiten das Kind am Tag 1.
Für die Erstklässler gibt es aus meiner Erfahrung von den Lehrern kleine Hinweise an die Eltern, wie der Abschied in den ersten Wochen einfacher von statten gehen kann. Abgabe sollte aber immer mindesten an der Klassentür sein. Dann vor dem Schulgebäude, vor dem Schulgelände und irgendwann auch allein. Theoretisch… Meine Großen sind spätesten ab der 2. Woche komplett allein in die Schule gegangen und nach spätestens 4 Wochen allein aus der Schule – auch nach Hause. Wie geschrieben, wohnen wir mitten in Berlin, für den 10-minütigen Schulweg zur Grundschule müssen sie keine große Straße überqueren. Ich kann das sehr gut vertreten. Und mal ganz ehrlich – diese stolz gestählte Brust, wenn die Schlümpfe den Heimweg das erste Mal ganz allein gemeistert haben – das ist doch fantastisch anzusehen!
Schulsachen – und täglich kommt ein neuer Zettel
Für die erste Klasse gibt es oft noch in den Sommerferien eine Einkaufsliste für die Eltern. So bleibt genügend Zeit, alles anzuschaffen.
So langsam weiß ich, was die Kids brauchen: bunte Schnellhefter, linierte und karierte Blöcke, Posthefter, Hausaufgabenheft, 2 Bleistifte, 1 Klebestift, 1 Schere, 1 Lineal. Ganz neu dieses Jahr ein Zirkel.. Aber das war es dann auch schon im Groben. Vielleicht kommen in den ersten Klassen noch spezielle Hefte hinzu, die aber bei einem Besuch im Schreibwarenladen auch ganz fix eingesackt sind.
Es gibt aber auch immer wieder Lehrer, die extreme Sonderwünsche haben. So brauchte meine Große vergangenes Jahr einen GOUACHE-Farbkasten! All right – bekam sie! Und einen passenden Aquarell-Block, Mischpalette und Pinselset gleich dazu. Das Ganze dann bitte in einer Box für die Aufbewahrung im Kunstvorbereitungsraum… Wissta Bescheid!!
Über ein paar Lehrer setze ich mich aber hin und wieder auch hinweg. Biegsame Lineale leben beim Kerl leider nicht lange – also gibt es nur welche aus Holz mit Metallkern. Auch wünschen Lehrer immer wieder Hausaufgabenhefte „für Faule“. Gibt’s bei mir auch nicht. Hausaufgabenhefte werden ab der 3. Klasse für 2 Wochen vorgetragen. Das war bei mir schon so! Und?? Hat’s mir geschadet??
Ach und das Thema mit den Vokabelheften! Die stehen NIE auf der Liste. Für eine wenig Ordnung und Übersicht sind die aus meiner Sicht aber essentiell!
Eltern von Schulanfängern sollten schon mal eine neue Buntstiftpackung und Spitzer in der Schublade haben. Denn die Lieblingsbeschäftigung von Erstklässlern ist und bleibt: Das Anspitzen! Denn die Lehrerin oder der Lehrer (wir vollen hier ja mal ganz gerecht sein!) haben ja gesagt, dass die Spitzen immer spitz sein müssen…
Alle Leserinnen und Leser, die auch Kinder mindestens in der 3. Klasse haben, werden mir zustimmen, dass es unheimlich viel Material für ein Fach gibt. Es ist nicht mehr wie damals bei uns: 1 Schreibheft und 1 Buch. Nö: jetzt gibt es noch ein Aktivitäts-Buch und noch ein Buch für Zusatzaufgaben und noch ein Buch für weiß der Geier was. Die Kids haben schnell den Überblick – wir Eltern weniger. Darum ist es wichtig, alles einigermaßen farblich zu markieren. Das mache ich gern mit den Kids zusammen – dann wissen sie auch Bescheid, was sie haben. Und ein Kind spätestens der 3. Klasse will doch auch seinen Namen selbst auf die Label schreiben! ODER??
Die Fülle an Unterrichtsmaterialien führt notwendiger Weise auch dazu, dass die Ranzen/ Rucksäcke täglich überquellen. Viele Materialien dürfen in der Schule in den Fächern gelassen werden. Leider habe ich damit trotz toller, mitdenkender Tochter schlechte Erfahrungen gemacht. Seitdem packen meine Kids jeden Tag ihren Ranzen komplett zu Hause. Ab der 3. Klasse ist ihr Fach in der Schule komplett leer. So haben wir aber immer alles zu Hause, können jederzeit darauf zurück greifen, haben keinen Stress mit vergessenen Schulsachen! – Kleiner Tipp von mir –
Nachmittags-Tetris
Nein!!! Ich bin keine Tigermom!!! Dennoch spielen meine Großen je ein Instrument und trainieren 2 bis 4mal die Woche. Auweia – und das ganz freiwillig! Eieiei!!
Das 4mal-Trainingskind hat allerdings einen Joker pro Woche, der ohne nennenswerten Grund gezogen werden kann – dann muss er nicht zum Training. Grundsätzlich beginnen bei uns Trainings oder Musikschule frühestens 15:30/ 16:00 Uhr Uhr. Der Stundenplan beeinflusst so in keiner Weise die Nachmittags-Aktivitäten. Ich kenne Familien, die bereits 14:00 Uhr feststehende Termine haben – das macht die Orga natürlich schwieriger. Also versucht schon frühzeitig (d.h., wenn ihr Instrumente beginnt) Termine erst für den späteren Nachmittag zu blocken. Oft bleiben vor allem die Termine für Instrumente jahrelang die selben. Trainingszeiten-Tetris spielen wir immer erst zu den Oktober- und Osterferien, wenn der Wechsel zur und von der Hallensaison stattfindet. Mitunter möchte ich ja keine Olympioniken erziehen, sondern Kinder, die gern Sport machen. Mitunter drücke ich dann auch mal zwei Augen zu, wenn es um Trainingszeiten geht. Mitunter ist mir Familienzeit und Weihnachtsbäckerei unter der Woche wichtiger, als mein Kind in der Dunkelheit irgendwo in Berlin zu wissen – oder sie gar á la SUV-Mom quer durch Berlin zu bugsieren..
Huch – fast hätte ich das Thema Brotdosen vergessen!
In meinen Feeds häufen sich jetzt wieder die Brotdosen, Bentoboxen, Frühstücksdosen, Vesperdosen. Eine schöner, als sie andere!
Ja – auch ich habe dieses Spiel in der ersten Klasse meiner Großen mitgemacht. Ich hätte sicher den Preis für die tollste, abwechslungsreichste, spannendste Brotdose in der Klasse erhalten. Woopwoop, und das am PrenzlBerg!!
Leider, ja wirklich, leider musste ich feststellen, dass selbst meine Große irgendwann sagte, dass ich den Aufwand – selbst am Abend – doch sein lassen könnte. Ein paar Tomätelchen, ein Äpfelchen, vielleicht ein paar Nüsslein wären doch ausreichend. Anstelle der lustigen Spieße und Formen und… Ok – Recht hatte sie! Denn Frühstück gibt es bei uns zuhause, Mittag zumindest in der Grundschule in der Schule, also brauchen die Kids nur etwas für den oder das Vesper.
Mein Großer ist da ja bekanntlich ganz anders. Ihn kann man mit zu vielen Kleinigkeiten leider keine Freude machen. Für ihn müssen die Inhaltsstoffe klar ersichtlich sein und es darf nichts riechen. Also scheiden viele Dinge schon mal in der Brotdose aus! Jetzt gibt es einfach jeden Tag einen ganzen Apfel. Er ist glücklich! Ich bin glücklich! Prima!
Ach – Eins ist mir noch zu diesem Thema eingefallen: es gibt hier und da Brot…
Was ich euch zu diesem Thema mitgeben möchte: Jedes Kind ist verschieden. Stellt euch hinten an. Achtet auf die wirklichen Wünsche eures Kindes und fragt euch, ob eine phantastische Brotdose wahre Mutterliebe zeigt!
Ihr Lieben, das waren meine ganz persönlichen Gedanken zum Thema Schulstart. Mit etwas Gelassenheit ist es garnicht so schlimm!
Alles Liebe,
Eure Yvonne
- 22. Aug 2018
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