Was tun, wenn Kinder an einer Schulphobie leiden? Ideen der Community


Ihr Lieben, was könnt ihr tun, wenn das eigenen Kind an einer Schulphobie leidet und sich weigert zur Schule zu gehen? Wir haben ein paar Ideen der Community für euch zusammengefasst!

Ein Neuanfang ist immer schwer. Den Kindergarten endgültig hinter sich zu lassen und von nun an für mindestens zehn Jahre immer nur zur Schule zu gehen, kann sehr erschreckend sein. Natürlich gibt es auch Kinder wie mich, die sich damals wahnsinnig auf die Schule gefreut haben und es gar nicht erwarten konnten, aber dann gibt es natürlich auch welche, die von der Angst nicht loskommen. Und diese Angst ist definitiv berechtigt. Schließlich verändert sich alles – der Freudeskreis, der Weg zur Schule, der Alltag…

Eine Mutter wandte sich neulich an uns:

Unsere 7-jährige Tochter macht uns große Sorgen. Seit wir denken können, hat sie Trennungsängste – woher wissen wir nicht wirklich. Auch im Kindergarten hatte sie im letzten Jahr regelrecht mit panischen Weinkrämpfen und Heulattacken den Besuch des Kindergartens verweigert. Da wir insbesondere in den letzten beiden Jahren nicht wirklich zufrieden mit dem KiGa waren, dachten wir, die Schule wird es richten.

Allerdings war ein Kindergartenjahr mit vielen Ereignissen dabei: bei Oma den ausgelösten Rauchmelder miterlebt, der Bruder wurde geboren, Überlegung der vorzeitigen Einschulung (und entsprechende Testung – haben sie dann doch regulär eingeschult) und ein Oberarmbruch.
Der Start im September in der Schule war recht gut, ihre Ergebnisse passen und eigentlich geht sie gerne. ABER … seit zwei Wochen „kann“ sie nicht mehr gehen. Bei Dr. Google habe ich den Begriff der Schulphobie (nicht zu verwechseln mit der Schulangst) gefunden. Das trifft zu 100% zu. Bald haben wir zum Glück einen Therapieplatz.

Was machen wir jedoch bis dahin?

Hat wohl jemand Erfahrung mit dem Thema? Oder weiß eine gute Anlaufstelle? (wir wohnen in Bayern) Wie sollen wir mit ihr umgehen? Das ist alles sehr nervenzehrend…“

Ihr konntet im Blog oder bei Facebook kommentieren und habt ein paar interessante Ansätze mit uns geteilt!

Und hier die Ideen der Community, was zu tun ist, wenn Kinder an einer Schulphobie leiden:

Wodurch entstehen Schulphobien?

Zunächst sollte der Auslöser ergründet werden, welche eine solche Angst und Panik hervorruft. Mit dem Grund ist man der Heilung schließlich einen Schritt näher.

Saskia Epler

<< Die Schulphobie entwickelt sich wie die meisten Phobien durch das (Fehl-)Erlernen („Negative Situationen und Gefühle werden miteinander verknüpft“) oder durch eine „Projektion“ auf das Objekt der Angst (ein innerer Konflikt wird einem Ort/Objekt zugeordnet, um das Gefühl von Kontrolle zu erhalten- Beispiel: „Wenn keine Spinne da ist, muss ich mich nicht fürchten“).>>

Bloß keinen Druck aufbauen!

Wenn Kinder unter Schulphobie leiden, sind sie ohnehin schon enormen inneren Stress ausgesetzt. Kinder reflektieren noch nicht genug. Sie wissen noch nicht wie wichtig es ist, regelmäßig zur Schule zu gehen. Daher ist hier Nachsicht gefragt.

Jennifer Brinkmann

<< Ich würde die Kleine nicht unter Druck setzen. Wenn sie es nicht packt zur Schule zu gehen, lasst sie krank schreiben. Ich sehe es vielleicht entspannt, da mein Sohn aus etwas andren Gründen 9 Monate nicht zur Grundschule ging, aber er wäre auch nicht mehr freiwillig zur alten Schule gegangen. Wende dich an die Schule und recherchiere nach, ob mit einem Lehrer oder anderen Kindern etwas vorgefallen ist. Ihr könntet eventuell auch einen Schulwechsel in Betracht ziehen. Und wenn sie zu viel verpasst hat, kann sie die Klasse wiederholen, um ihr den Stress zu nehmen.<<

Positive Erfahrungen mit Heilpraktika

Die Heilpraktik ist meiner Meinung nach ein noch recht kontroverses Thema, das nicht immer auf vollstes Verständnis trifft. Aber ein Versuch wäre es definitiv wert!

ANNIE

<<Hallo. Die Tochter (9) einer Freundin hatte auch diese Schwierigkeiten. Es ist eine enorme Belastung für alle Parteien! Besuche bei einer Heilpraktikerin und einer ambulanten Therapie brachten dann Erfolge, allerdings dauerte es mehrere Monate, bis sie wieder gerne zur Schule ging. Während dieser Zeit musste sie trotzdem zur Schule was aber jeden morgen ein Kampf war.
Ich wünsche der Mutter/dem Vater viel Kraft und hoffe, das sie/er eine Lösung finden!>>

Psychologische Hilfe!

Natürlich schrecken viele immer gleich davor zurück, wenn die Worte Psychologe oder Therapie fallen. Oft wird damit ein „krasses“ Szenario in Gang gesetzt, das überhaupt nicht sein muss. Wir können von Glück reden Therapien heutzutage als zusätzliche Unterstützung zu bekommen, und dürfen diese auch sehr gerne wahrnehmen.

Nina Julius

<< Das haben wir gerade bei unserer Tochter (14) auch diagnostiziert bekommen. Durch Glück hatten wir schnell einen Termin bei einer Psychiaterin, mit der wir gut auskommen. Seit kurzer Zeit geht sie wieder volle Tage hin und schafft das auch. Jetzt fangen bei uns (leider) die Ferien an. Die Situation ist noch sehr fragil, aber wir unterstützen sie, wo wir nur können.>>

Saskia Epler

<< Wie bei allen Phobien hilft eine Therapie. Meist in Form der Verhaltenstherapie. Im Fall von Schulphobie ist ein/e Kinder-und JugendtherapeutIn der/die AnsprechpartnerIn. Zunächst ab zum Kinderarzt!>>

Eine Anlaufstelle bei Facebook

Die Mama hat auch eine Einladung zu einer direkten Anlaufstelle in Internet erhalten:

Claudia Meiling

<< Es gibt viele Betroffene, leider. Ich würde sie gerne in unsere FB-Gruppe Schulangst -Schulphobie- Trennungsangst einladen.>>

Und das waren die Ideen der Community, was zu tun ist, wenn Kinder an einer Schulphobie leiden!

Habt ihr noch weitere Anregungen für uns? Dann teilt sie gerne mit uns!

Liebe Grüße,
Mounia

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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