Wenn Eltern einem seltsames Zeug von zu Hause mitbringen – Ist das nicht der süßeste Tick überhaupt?
Wer zu Besuch kommt, bringt ein kleines Präsent mit. Die Geschenke, der Eltern variieren jedoch hin und wieder zwischen extrem praktisch und „öhm okay, danke“. Erst kürzlich habe ich herausgefunden, dass es sich dabei offenbar um eine Art Phänomen handelt, das ich euch selbstverständlich nicht vorenthalten möchte!
Aber fangen wir mal ganz von vorn an.
Letzte Woche war mein Vater zum Brunchen da und brachte nicht nur Brötchen, sondern auch eine neue Duschmatte und eine Packung Duschgel mit. „Das kannst du sicherlich gut gebrauchen“, sagte er und drückte mir den Stoff samt Plastiktube in die Hand. Während ich mir nur dachte: „Typisch Papa.“
Meine Mutter ist nicht anders, wobei sie mein Bad war in Ruhe lässt, aber dafür meine Küche ausstattet. So bringt sie mir selbstgemachte Marmeladen mit, Tupperdosen voll Essen, Reinigungstücher (weil sie weiß, dass ich immer vergesse, sie zu kaufen), und manchmal auch irgendwelches Zeugs, das bei ihr zu Hause rumstand – zum Beispiel Kerzenständer oder eine geöffnete Bodylotion, bei der ihr der Geruch nicht zugesagt hat.
Ich habe mir nie viel aus diesen „Präsents“ gemacht – typisch Mama und Papa dachte ich. Oder vielleicht eher:
Typisch Eltern?
Gestern war ich bei meiner besten Freundin zu Besuch, bei der allerlei Soßen in der Küche standen, die ihre Mutter ihr kürzlich von zu Hause mitgebracht hatte. Vom Vater gab’s praktische Reinigungstücher, die man sowohl fürs Putzen des Autos als auch fürs Bad benutzen kann (ich habe das Gefühl, dass nur Eltern solche Sachen in Läden finden). Lachend erzählte ich ihr, dass meine Eltern genauso sind, und mir auch immer alles Mögliche mitbringen – manchmal neu, manchmal halb aufgebraucht, und irgendwie immer nett.
Am Abend erzählte ich meinem Freund davon, und auch er bestätigte, dass seine Mutter ihm früher immer ganz viel Zeug, hauptsächlich Essen, vorbeibrachten. Ich fand das toll!
Geschenke, die nur von den Eltern kommen
Das Ding ist, dass die Geschenke von Eltern eine ganz vertraute und persönliche Note haben. Sie sind nicht eingepackt, und kommen doch von Herzen. Selbst wenn sie bereits geöffnet sind. Denn vielleicht kann das Kind es gut gebrauchen. Es ist eine richtig süße Eltern-Geste, die zeigt, dass Mama und Papa auch nach dem Auszug an einen denken und sich sorgen.
Und sich natürlich einmischen, das auch. Ich will es nicht nur schönreden. Wer glaubt, dass ich nicht genug Badmatten habe oder ohne einen weiteren Bottich Marmelade verkomme, ist sich eindeutig nicht zu schade, in seine alten Elternrollen zu fallen.
Den Haushalt weiterhin teilen
Nichtsdestotrotz finde ich es schön, wenn meine Eltern das tun. Somit verliere ich mich manchmal in der Vorstellung, dass wir, obwohl wir nicht mehr unter einem Dach wohnen, trotzdem irgendwie den Haushalt teilen. Und falls mir irgendwas nicht zusagt, kann ich es ja höflich entsorgen, ohne, dass es jemals jemand erfahren muss …
Grenzen respektieren
Aber Eltern sind natürlich auch nicht iirgendwelche Diktatoren. Wenn wir die Dinge annehmen, dürfen wir sie auch ablehnen. Manchmal meinen es meine Eltern nur gut, überschreiten aber trotzdem Grenzen, wenn sie mir gesundes Zeug andrehen, weil sie glauben, dass ich noch nicht genügend Quinoa in mein Essen integriere. Und dann finde ich es auch völlig richtig und wichtig, abzulehnen. Eltern bleiben immer Eltern, aber Kinder werden erwachsen und treffen irgendwann eigene Entscheidungen. Der Abnabelungsprozess zwischen Eltern und Kind ist nicht leicht, doch trotz aller gut gemeinten Geschenke darf nicht vergessen werden, dass im eigenen Haushalt auch eigene Regeln herrschen.
Übrigens war es bei meinen Eltern und Großeltern genauso. Meine Oma brachte damals auch allerlei Zeug mit, von dem sie sicher war, dass meine Mutter ohne nicht überleben würde. Und jetzt, wo sie nicht mehr da ist, fehlt es uns sehr. <3
Kennt ihr das Phänomen? Haben eure Eltern auch diesen niedlichen Tick, euch seltsames Zeug zu schenken, das jedoch irgendwie auch praktisch ist?
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Liebe Grüße
Mounia
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