Engagiert euch und hört auf zu meckern – werdet Elternvertreter.
Mittlerweile sind bei mir alle drei Elternabende in Kita und Schulen vorüber und mir ist auch dieses Jahr wieder mächtig das fehlende Engagement vieler Eltern auf die Leber geschlagen.
Aber beginnen wir mal mit ganz Grundsätzlichem:
Wir alle wollen das Beste für unsere Kinder. Wir wollen, dass unsere Kinder Nettigkeit und Liebe in der Tagesbetreuung oder Lehranstalt erfahren. Wir wollen, dass sie eine tolle Zeit zusammen mit ihren Kumpels und Kumpelienen haben und nebenher auch Dinge lernen.
Soweit sind wir uns wahrscheinlich alle einig.
Oft gibt es aber Punkte, die uns nicht so gefallen oder bei denen große Uneinigkeit innerhalb der Elternschaft herrscht.
Mal ist es das Mittagessen: zuviel Fleisch, zuwenig bio, zu merkwürdige Komposition. Dann sind es zu wenig Ausflüge, die Kinder bekommen zu wenig geboten, werden ja nur beaufsichtigt. Warum hat denn kein Erzieher gesehen, dass der Hans dem Franz die Schippe über den Kopf gehauen hat. Wurde nicht die Aufsichtspflicht verletzt? Wo waren die Augen der Erzieher? Wie kann denn so etwas passieren?
Und überhaupt – was ist das mit dem Krankheitsstand der Erzieher? Gibts da nicht Springer? Oder Neueinstellungen?
Auch später in der Schule werden die Punkte zur schnell mal ausgesprochenen Beschwerde nicht weniger.
Warum gibt es soviel Ausfall? Warum gibt es dieses Jahr keinen Spendenlauf? Warum reichte vergangenen Mittwoch das Essen nicht für alle Kinder? Warum werden in der Schule nicht die Hausaufgaben betreut? Der Lehrer hat aber nicht ganz genau gesagt, was beim Test dran kommen wird.
Die Liste könnte ich unendlich fortführen. Wohl gemerkt: das sind nur Beispiele – teilweise frei erfunden, teilweise Punkte, über die an den 3 Elternabenden dieses Herbstes heiß diskutiert wurde.
Jeder Punkt für sich genommen ist eine größere oder kleiner Lappalie.
Viele Punkte zusammen erhöhen aber ungemein das Stresslevel der Erzieher und Lehrer. Bei jedem Punkt nett und höflich zu bleiben, ist für Menschen – ja, auch Lehrer und Erzieher sind Menschen! – einfach schwierig.
Umso wichtiger finde ich, ist die Unterstützung der Erzieher und Lehrer durch uns Eltern – durch die Elternvertreter.
Vieles kann von Elternvertretern moderiert und abgefedert werden. Sicher gibt es hier und da Punkte, die eskaliert werden müssen, aber viele Punkte können auch an den Lehrern und Erziehern vorbei innerhalb der Gesamtelternschaft geklärt werden.
Und jetzt bin ich endlich an meinem Punkt!
Ich sehe bei wirklich JEDEM Elternabend, wie bei der Frage der Fragen – ich nenne es spaßeshalber so – „die Schnürsenkel gebunden werden“, sich geduckt wird, man ja nicht auffallen möchte, am besten keinen Blickkontakt aufbauen!
Sonst!
Ist!
Man!
Dran!
Und dann? Was denkt ihr, ist es wirklich schlimm, sich in der Kita oder Schule zusammen mit anderen Eltern zu engagieren? Bricht man sich dann eine Zacke aus der Krone? Ist es wirklich soviel mehr Arbeit?
Nein – ihr Lieben! Das ist es nicht!
Zusammen mit einem Team aus 2-4 Leuten können Aufgaben ganz wunderbar verteilt werden. Dann kann reihum jeder mal zu den Abendterminen gehen oder man kommuniziert von vorn herein, dass man abends nie kann, dafür die Emailkommunikation größtenteils übernehmen kann (so habe ich das jahrelang gemacht).
Mein Fazit aus jetzt insgesamt 10 Jahren Elternvertreterschaft:
Es hat uns allen gut getan, dass ich jede Einrichtung meiner Kinder wenigstens ein Jahr lang als Elternvertreter kennengelernt habe. Denn ich habe erfahren, wie was läuft. Ich konnte Dinge mitbestimmen, beteiligt sein. Denn ich möchte, dass meine Kinder eine tolle Zeit haben. Und ich möchte nicht eine der Mütter sein, die nur maulen und ständig nach Verbesserung und Änderung schreien, sondern machen. Einfach mal machen! Das sollte man in der heutigen Zeit sowieso viel mehr – und, wenn es den Lieblingen zugute kommt, dann ist doch alles perfetto!
Ich freue mich auf eure Meinung – seid ihr Elternvertreter? Ja, nein, warum nicht?
Alles Liebe,
Eure Yvonne
- 23. Sep 2019
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