Lehrer-Schüler Konflikt – wie vorgehen?


Was passiert, wenn Lehrer ihre Grenzen überschreiten und die Schulzeit für Kinder kaum noch erträglich machen? Und sollten  sich Eltern dabei verhalten?

In einer Frage an die Community bei Facebook erklärte eine Mutter neulich ihr Anliegen:

„Folgender Sachverhalt: Grundschule – Lehrerin 2 Jahre vor der Rente straft gern nach Lust und Laune und vor allem willkürlich. Stifte (Friko Radierstift) werden einbehalten mit der Begründung Kind korrigiert ihr zu viel, würde nicht überlegen. Nächster Tag: Kind streicht zu viel durch. Kind kommt heim mit der Aussage, Ranzen soll neu gekauft werden (Ergobag), ihr würde er nicht gefallen, es sei ein ‚liederlicher Ranzen für faule Kinder‘.“

Eine Reihe von Ereignissen, die auf den ersten Blick suspekt erscheinen.Warum sollten Lehrer darüber entscheiden, welchen Ranzen dasKind individuell für sich entscheidet? Doch es geht noch weiter!

„Kind vergisst ein Arbeitsheft und meldet das dem Fachlehrer. Klassenlehrerin bekommt das mit und packt ihm vor der Klasse den Ranzen aus. Zusatz: Ich werde auf Arbeit! angerufen und soll das Heft vorbeibringen. Ich habe abgelehnt da ich darin keinen Sinn sehe… Eintrag!“

Ein Eintrag, wofür das Kind absolut nichts kann. Hinzu das mögliche Schamgefühl des Kindes, weil es in aller Öffentlichkeit bloßgestellt wird… Darf man das als Lehrkraft überhaupt? Das fragt sich offensichtlich auch die Mutter, denn die will nun einschreiten:

„Ich hab die Faxen dicke und morgen Elterngespräch. Wie gehe ich am besten vor?“

Die Community ist ähnlich bestürzt wie die Mutter selbst und und bringt viel Verständnis und Anteilnahme entgegen:

„Beim Stift dachte ich auch erst ok. Kann man machen, geht noch. Aber beim Rest?! Da fehlen einem die Worte. Und das in der Grundschule im Jahre 2017. Das mal gar nicht. Neuen Schulranzen kaufen- Hallo?! Aber am Schlimmsten finde ich die Beschimpfungen“, erhalten wir von der Blogkollegin Tafjora, einmal Frankreich und zurück. Sie betont nochmal, das dieses Verhalten nicht unbedingt einen zeitgemäßen Unterricht wiederspiegelt und Lehrer weder Beleidigungen, noch über Entscheidungen der Schulutensilien bestimmen sollten.

Doch die Mutter ist nicht alleine. Denn dieses Problem kennen so einige…

Wir hatten ähnliche Vorfälle an der GS meines Kindes. Er hat nach einem langen halben Jahr in der ersten Klasse die Grundschule gewechselt und ist jetzt wieder glücklich“, so Barbara Rode.

Nur was dagegen unternehmen?

Ria Bogner von Appen empfieht, härter durchzugreifen: „Würde die Schulleitung direkt mit einbeziehen und wenn nicht sofort mit diesem Mobbing aufgehört wird, Beschwerde einreichen. Die versaut dem Kind ja lediglich den Spaß an der Schule.“

Auch Marie Hautmann-Zarwell verweist auf ein bestimmtes Eingreifen: „Ich würde gleich das Schulamt informieren, ich habe mit Direktoren die Erfahrung gemacht, dass die hinter ihren Lehrern stehen. Des Weiteren wird es nicht das einzige Kind mit Problemen sein, ich würde andere Eltern bitten, mitzumachen.

Alexandra Dreyer-Schäfer rät, nicht alleine hinzugehen: „Ich würde auf jeden Fall einen Zeugen mitnehmen, der Frau traue ich weitere Unterstellungen zu.“

„Reagiere schnell und berschwer‘ dich ganz weit oben, schau, ob noch andere Eltern ähnliche Probleme haben. Schließt euch zusammen! Feht gegen diese Lehrerin vor.Kinder leiden an dieser Situation“, kommt es nochmal von Barbara Rode. 

Einige denken sogar, dass die Lehrerin mit dem Verhalten gegen das Gesetz handelt, so Oliver Schroth:

„Ein klarer Missbrauch über Schutzbefohlene.Du hast dein Kind während der Schulzeit in Obhut dieser Person gegeben. Sie missbraucht ihre Macht, um Kinder zu demütigen. Ein Strafbestand der mit Freiheitsstrafegeahndet wird.“

Es gibt jedoch auch weitere Möglichkeiten, das Problem anzugehen:

Babsi Nitsche empfiehlt in jedem Fall ruhig zu bleiben: „Aufschreiben was dir wichtig ist und auf jeden Fall einen Zeugen mitnehmen. Ansonsten versuchen nicht auszurasten. Erstmal ihre Seite anhören. Was jeder Mutter sicherlich schwer fallen würde. Also quasi hinhören, was sie zu ihrer Verteidigung zu sagen hat und wenn alles so bleibt wie von deinem Jungen dargestellt, definitiv und ohne weitere Umwege Konsequenzen androhen. Auch kurz vor der Rente kann man sich nicht alles erlauben.“

Ein schlauer Rat – vielleicht erst in Ruhe  reden, dann handeln.  Das könnte zumindest helfen, die geladene Stimmung etwas zu entschärfen.

Jana Van Stehen rät außerdem, ein Gedächtnisprotokoll anzufertigen, um ein Konzept im Kopf parat zu haben. Es hilft, um nichts zu vergessen und den Faden vor Laute möglichen Einwürfen und Schimpfereien zu beizubehalten.

Gelegentlich gibt es auch Beratungsstellen in Schulen, so weist Antonia Gauck darauf hin. Und Elternvertreter gibt es auch fast überall. Vielleicht könntet man mit diesen auseinandersetzen und veruschen, gemeinsam eine Lösung zu finden! Je mehr Menschen auf einer Seite sind, desto höher besteht die Chance einer Veränderung!

Hoffentlich hat sich inzwischen eine Lösung ergeben, mit dem das Kind dann vielleicht wieder ein harmonischen Umgang mit seiner Lehrerin haben kann. Durch eure vielen Ratschläge hat die Mutter sicher einen Menge guter Tipps erhalten und weiß sich vorzubereiten.

Liebe Grüße,

Mounia

 

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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2 Kommentare

Sandra Schindler
Antworten 12. Dezember 2017

Liebe Béa,
solche Sachen finde ich immer wieder klasse. Schade, dass du keinen Newsletter hast (oder hab ich den nur immer übersehen???). Über Bloglovin' und Co. hab ich immer das Gefühl, nur die Hälfte mitzubekommen. Na ja, aber besser die Hälfte als gar nichts.

Jedenfalls habe ich dich nominiert:
http://www.sandra-schindler-schreibt.de/2017/12/12/blogger-recognition-award/

Fröhliche Grüße

Sandra

    Béa Beste
    Antworten 12. Dezember 2017

    Liebe Sandra, ich gelobe Besserung, zum neuen Jahr gibt es den Newsletter und einen Instant Messenger Dienst! lieben Dank für die Nominierung! Liebe Grüße, Béa

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