Fiese Bemerkungen – so könnt ihr darauf friedlich aber bestimmt reagieren
Kennt ihr den Fall, wenn euch jemand entweder direkt eine unverschämte Bemerkung entgegen schleudert („Bei deiner Figur brauchst du dich auch nicht zu wundern, wenn dein Mann irgendwann auf und davon ist“) oder hinter eurem Rücken lästern („Also ich weiß auch nicht, wer der Frau drei Kinder gemacht hat!“)?
Ihr werdet mir zustimmen, so etwas tut enorm weh. Den meisten bleibt die Spucke weg. Euch auch?
Eigentlich hätte man gern mit einer sprühenden Schlagfertigkeit geantwortet… aber das fällt einem erst im Nachhinein ein. „Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.“ schrieb schon Mark Twain.
Gibt es eigentlich eine Patentlösung fürs Reagieren bei solchen Bemerkungen?
Neulich hat mir mein Mann Oliver erzählt, dass er bei einem Unternehmer-Kongress einen Coach erlebt hat, der eine Reaktion in drei Schritten empfiehlt:
Schritt 1: Nachfragen
Der erste Gedanke ist ja eh sowieso: „Das darf wohl nicht wahr sein! Hab ich mich verhört?“. Na bitte: Genau darüber könnt ihr euch freundlich aber bestimmt erkundigen: „Was haben Sie gerade gesagt?“. Viele raffen erst jetzt, was ihnen über die Lippen gekommen ist, und rudern schon etwas zurück. Andere wiederholen absolut frech, was sie schon mal gesagt haben. Zeit für den nächsten Schritt!
Schritt 2: Wiederholen. Langsam. Wort für Wort.
Egal, ob jetzt derjenige schon zurückgerudert ist, bzw. tut, als sei nichts („Ich hab gar nichts gesagt!“) – oder ganz im Gegenteil, noch mal eine Unverschämtheit von sich gegeben hat, spricht es noch mal laut und deutlich aus. Also…
… entweder bei Verneinung und Zurückruder: „Komisch. Ich hatte gehört: (wiedergeben, was ihr ursprünglich gehört hattet)… War das so?“
…oder bei Bestätigung: „Mal sehen, ob ich das richtig verstanden haben: Sie meinen, das ich… (wiedergeben, was ihr ursprünglich gehört hattet)… Ist das Ihre Sicht?“
Jetzt kommt der Punkt, an dem es den meisten dämmert, dass sie Schaden angerichtet haben, und die Sache wird abgeschwächt. Oder sie sind verbohrt, und bestätigen noch mal. Egal. Jetzt könnt ihr – vernünftig und besonnen – euer ganz großes Finale haben.
Schritt 3: Aussagen ganz klar von sich weisen.
In dem wahrscheinlichen Fall, dass euer Gegenüber die Sache inzwischen komplett abgeschwächt hat, könnt ihr jetzt einleiten mit: „Dann ist ja gut. Denn… „. In dem anderen Fall braucht ihr keine Einleitung. Jetzt müsst ihr klar und deutlich machen, dass ihr solche Aussagen nicht toleriert:
„Die Aussage ist für mich verletzend und beleidigend. Ich bitte Sie, mich nicht unfair und unnötig anzugreifen. Wenn Sie ein Problem mit mir haben, dann können wir es lösen. Vernünftig und respektvoll. Danke!“
Ich habe diese Technik, seit Oliver mir das erzählt hat, einmal so anwenden können und es hat bestens funktioniert! Was ich aber auch gemerkt haben, ist dass Körperhaltung auch enorm viel ausmacht. Ich stelle mich dann bewußt etwas breitbeiniger hin als sonst, blicke meine Gegenüber an und atme einmal tief durch, bevor ich mit Schritt 1 loslege. Dann läuft es von allein!
Was meint ihr, ist das auch für euch hilfreich? Und könnte das sogar euren Kindern helfen? Im Falle, dass sie Läster-Opfer sind, bestimmt, oder?
Liebe Grüße,
Béa