Sirup aus Holunderbeeren! Gesund, lecker und Freude für das ganze Jahr.
Sirup aus Holunderbeeren das bedeutet für uns Gesundheit, Schleckerei und Freude für das ganze Jahr. Spätsommerzeit ist bei uns im Hause Erntezeit. Wir sind ja liebend gern eine Großstadtfamilie, aber im Herbst sind wir alle nicht zu halten! Es gibt Pflaumen, Mirabellen, Äpfel, Birnen und eben auch Holunder.
Sirup aus Holunderbeeren!
Jedes Jahr wird von uns generalstabsmäßig der Ausflug ins Brandenburger Umland geplant. Wie lange ist es noch hell – schaffen wir einen Start am Freitagabend oder geht es doch lieber Samstag ganz früh los? Sind genügend Glasflaschen vorhanden oder muss noch einmal bestellt werden. Wie viel Kilogramm Zucker brauchten wir nochmal und welche Einmachhilfe war die bessere? Ach – Zitronen brauchen wir ja auch noch. Irgendwann ist alles vorbereitet. Die Kids wühlen aus dem Schrank ihre dunkelsten T-Shirts heraus, ziehen ihre Outdoorhosen an und springen mit riesiger Vorfreude auf all die tollen Kletterbäume in ihre Gummistiefel. Eimer, Plastiktüten, Handschuhe und genügend belegte Brote und Trinkflaschen eingepackt und los geht’s!
Wir sind riesige Brandenburgfans – also kennen wir schon die ein oder andere Hecke.
Das Tolle am Berliner Umland – und damit meine ich die Natur! – ist die Vielfalt und Unberührtheit. Die meisten Bewohner der Gegend kaufen doch lieber ihre Äpfel im Supermarkt, als leckeres Wegeobst vom Straßenrand mitzunehmen. Das alles ist so lange legal, wie es nicht gewerbsmäßig geerntet und verarbeitet wird. Und mit den Leckereien hängen die Bäume und Sträucher im Überfluss voll. Das benachbarte Feld ist auch immer schon abgeerntet, also verärgern wir den Bauern auch nicht – frisch bestellte Felder sind tabu.
Am einfachsten macht es sich immer der Mann. Der liefert die abgeschnittenen Beerendolden. Und mir obliegt immer die tolle Aufgabe, die Beeren vom Stiel zu entfernen. Oh man … wie ich das jedes Jahr aufs Neue verfluche. Spätestens nach 1,5 Stunden kann ich meine Finger nicht mehr bewegen, aber die Vorfreude auf das Ergebnis lässt Mami alles ertragen! Sicher kann auch all das Grünzeug an den Beeren bleiben wenn man sich die Arbeit sparen möchte, aber leckerer und reiner ist der Sirup nur aus den reifen Beeren.
Die Ausbeute wird gleich an Ort und Stelle in Plastikbeutel verpackt – das macht das Portionieren später leichter.
Das Waschen haben wir uns dieses Jahr gespart. Kommt ja alles direkt vom Feld und der letzte Regen ist auch nicht allzu lange her gewesen. Außerdem wäscht man dadurch nur schon die bereits geplatzten Beeren raus – und das ist dann doch wirklich schade.
Zuhause geht es für die Beeren in den größten Kochtopf. Es wird kräftig mit dem Kartoffelstampfer gestampft, so dass alle Beeren zermatscht sind. Die Großen lieben diese Matschepampe und helfen hier immer ganz doll mit.
Der Sud wird aufgekocht.
Und nun kommt der heikelste Teil: die Beerenhaut und die kleinen Kerne müssen vom Saft getrennt werden: Wir haben aus früheren Zeiten noch allerhand Stoffwindeln – diese eignen sich perfekt dafür. Aber ein altes Abtrockenhandtuch tut es auch.
Also Kelle für Kelle in das Tuch gefüllt und ausgequetscht. Aber Achtung! Nicht zu sehr quetschen, damit das Tuch nicht reißt, dann heißt es nämlich: alles noch einmal durchquetschen! Denn Kernchen möchten wir im Sirup ja nicht haben.
Der ausgequetschte Saft kommt wieder zurück in den Topf und wird zusammen mit dem Zucker und den ausgedrückten Zitronen aufgekocht. Ganz zum Schluss kommt die Einmachhilfe hinzu, die für die Lagerung über ein Jahr hinaus zuständig ist.
Die Bande kann es nie abwarten, bis die erste Flasche abgefüllt ist und testet bereits während des Kochens jede Minute den Geschmack. Es könnte sich ja etwas verändert haben!
Dann ist es soweit – alle Abstand halten! Jetzt werden die Flaschen mit dem kochend heißen Sirup gefüllt.
Dann stehen sie da – die Flaschen – das Ergebnis eines ganzen Tages Arbeit und Freude für ein ganzes weiteres Jahr!
Jeden Morgen gibt es bei uns zum Frühstück Holunderbeerensirup. Daumenbreit Sirup mit Wasser aufgefüllt und der Tag beginnt gleich mit einem Lächeln! Oder ein kleiner Schuss Sirup in einen Sekt oder in Naturjoghurt gemixt! Probiert es aus – es wird euch begeistern!
Hier nun ganz schnell die Zutaten für den Sirup aus Holunderbeeren:
- Holunderbeeren
- Zucker soviel kg, wie Beeren
- Zitronen: ausgepresst 2 je kg
- Einmachhilfe: wir nehmen immer 1 Päckchen für 3 kg
Welche Rezepte habt ihr, um diese leckeren, gesunden Holunderbeeren zu verarbeiten? Ich bin gespannt auf eure Ideen!
Und wenn der Frühling wieder ruft, freue ich mich schon wieder auf die frittierten Holunderblüten aus dem Park!
Eure Yvonne
- 09. Sep 2016
- 8 Kommentare
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- Herbst-Rezepte, Holunder, Holunderbeeren, Kochen mit Kindern, Rezept, Sirup
Renate
27. August 2019Ich mach immer Holunderbeerenmarmelade/gelee...geht ja genau gleich, nur halt Gelierzucher nehmen.
Zum Abpfluecken der Beeren von den Dolden ist mein Tipp eine Gabel zu nehmen. Ich finde, das geht am leichtesten und macht etwas weniger Sauerei...ein wenig weniger ;)
Hier in Schweden ist es noch nicht ganz so weit, aber ich beobachte die Buesche schon sehnsuechtig.