Wartburg mit Kindern – zu Besuch bei Junker Jörg
Warte, Du Berg – das sei einst der Ausruf von „Ludwig der Sprenger“ gewesen, als er den imposanten Berg oberhalb der damals noch unbekannten Ortschaft Eisenach rief.
Ich war neulich mit meiner Gang auf der Wartburg. Passend zum Fest 500 Jahre Reformation haben wir uns die Ausstellung „Luther und die Deutschen“ angeschaut. Und ich sage euch, es war wirklich interessant: Sowohl die Ausstellung mit dem religiösen Hintergrund für die Großen, als auch einfach die Burg mit Kletter-Aussichtsturm, Felsen und Kanonen für den Mini. Wir hatten einen tollen Tag erwischt, von dem ich euch etwas näher berichten möchte.
Schon der Weg vom Parkplatz zur Burg ist für Kinder lustig. Etwas fern vom eigentlichen Weg gibt es Eselreiten für die Kids. Meine Großen hatten eine Riesenfreude auf Anja und ihrem Neffen Max zu reiten. Mini wollte nicht – und dann muss er auch nicht.
Natürlich sind unsere beiden Esel vorneweg geprescht. Bis zu einem Punkt – da half kein gutes Zureden und Popoklopfen. Beide blieben einfach stehen – wie Esel eben! Warum nur… aah – weil es Leckerlies gab! Natürlich, darauf hätten wir auch allein kommen können.
Der kleine Treppenanstieg bis hoch zur Zugbrücke wurde von uns im Sprint genommen. Und da stand sie, die viel beschriebene Wartburg. Schön! Sie war einfach schön anzusehen – in ihrer Weite und mit ihren abwechslungsreichen Gebäuden.
Also hineinspaziert. Überall erkennt man immer wieder die Felsen, auf denen die Burg gebaut wurde. Und es gibt weiße Tauben zu beobachten, Kanonen zu beklettern oder aber auch den Turm zu erklimmen. Bei all diesen Dingen hatte Mini mit Oma und Opa Spaß.
Wir haben uns die Großen geschnappt und sind in die Luther-Ausstellung mit Headset gegangen.
Kurzweilige Erklärungen – die Zahlen mit den Eseln – bergen spannende Informationen für die Kinder.
Alle anderen Zahlen bergen Informationen über die Wartburg und momentan auch speziell zu Luther, seiner Bibelübersetzung, den unterschiedlichen Versionen (z.B. September und Novemberbibel). Tolle Gemälde und auch ein wenig interaktive Screens lassen keine lange Weile aufkommen. Und für die Eltern gibt es eine kleine Geschichtswiederholung. Nämlich, dass Martin Luther unter dem Decknamen „Junker Jörg“ auf der Wartburg dem „Volk aufs Maul geschaut“ hat und die Bibel im sächsischen Kanzleideutsch innerhalb von 11 Wochen (also 3 Bibelkapitel pro Tag) übersetzt hat. Und, dass die so obrige Kirche ja garnicht Recht hatte, indem sie predigte, dass man sich NUR frei von Strafe machen konnte, indem man Ablass an die Kirche zahlte.
Interessant fanden unsere Zahlenfüchse die Infos über Reisezeiten, Entfernungen und womit damals vor 500 Jahren gereist wurde.
Für alle unter euch, die ihren Kids die Lutherischen Thesen oder das wirklich aktuelle Thema „500 Jahre Reformation“ näher bringen, möchte ich die folgenden Bücher empfehlen.
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Für alle anderen gilt: wenn ihr mal in der Nähe seid, plant auf alle Fälle einen Abstecher zur Wartburg. Wirklich empfehlenswert ist ein Besuch ab dem Schulalter, dann verstehen die Hasen schon das ein oder andere für den Religionsunterricht und darüber hinaus.
Irgendwie finde ich es gerade in heutiger Zeit, wo es auch heute Nacht in Manchester wieder gekracht hat, wichtig, unsere Kinder über die Hintergründe aller Arten von Religionen, sei es das Christentum, das Judentum, der Islam oder welche weitere Religion auch immer, aufzuklären.
Habt euch lieb!
Eure Yvonne mit Gang
- 24. May 2017
- 3 Kommentare
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- Luther, Reformation, Reisen mit Kindern, Wartburg
Mama Maus
25. Mai 2017Hallo Yvonne,
Über den Beitrag habe ich mich als Thüringerin sehr gefreut.
Toll, dass euch der Besuch auf der Wartburg gefallen hat.
Wir gehen auch immer wieder gerne dort Geschichte erleben. Vor allem die Esel sind immer wieder ein Highlight für die Kinder.
Viele Grüße
Mama Maus