„Der Druck, dass ein Abschluss über das weitere Leben entscheidet, muss aus der Schule raus.“ – Kennt ihr schon den Podcast „Ganz schön Familie“?


Das Wort Familie findet neues „Gehör“. Diesmal in Form von einem Podcast und aus einer psychologischen Sicht. Wir wollen euch den Psychologie Podcast „Ganz schön Familie“ vorstellen und haben mal eine der Episoden genauer unter die Lupe genommen. Aus dieser Folge stammt auch das Zitat im Titel…

Aber nun mal langsam:

„Ganz Schön Familie“ ist ein Projekt der Firma IVOLVER, die Konzepte von sozialer und ökologischer Wirksamkeit entwickelt, mit dem Ansatz, ansprechende und fesselnde Inhalte zu schaffen, die begeistern und gleichzeitig ein Gefühl von Selbstwirksamkeit vermitteln.

Disclaimer: Wir werden von IVOLVER nicht bezahlt, daher markieren wir das auch nicht als Werbung. Béa berät selbst Unternehmen in Sache Branding und Contententwicklung – daher ist sie bereit, sich solche Ansätze anzuschauen und sie auch zu verbreiten. 

Über den Podcast „Ganz schön Familie“

Der Psychologie Podcast bietet praktische Hinweise im Umgang mit Herausforderungen innerhalb der Familie und lädt zum Perspektivwechsel ein. „Wir möchten eine fachlich fundierte und Praxis bezogene Unterstützung im Familienalltag bieten. Wir regen dazu an, ein Thema in einem anderen Licht zu sehen und geben konkrete Tipps, wie man Herausforderungen auch mal anders begegnen und Lösungswege kreativ angehen kann.“

Episode 6: Prof. Gerald Hüther zu Gast beim Psychologie Podcast „Ganz schön Familie“

Vor Kurzem ist die 6. Episode veröffentlicht worden, in der Psychologin Dagmar Berwanger und Journalistin Carolin Nyhuis die Moderation übernahmen und Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe und Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung, zu Gast war.

Das Thema: der Folge lautete „Wie sieht Lernen in der Zukunft aus?“

Ich habe in die Folge reingehört und muss sagen, dass ich positiv überrascht bin.

„Nehmen sie Schule nicht so wichtig. Meine Mutmachende Bitte oder ein unterstützendes Angebot, nehmen sie es einfach nicht so wichtig diese Schule. Es ist nicht entscheidend im Leben, das Kinder jetzt das nächste halbe Jahr beschult werden.“

Dieses Zitat stammt aus den ersten 10 Minuten der Podcastfolge und ist meiner Meinung nach sehr prägnant. Hüther weist darauf hin, dass die momentane Corona Zeit dafür da sein kann, seine Kinder neu kennenzulernen, anstatt sie zu belehren. Menschenleben stehen auf dem Spiel und einfach weitermachen geht nicht so leicht, besonders, wenn durch die ganzen Abstände, die eingehalten werden müssen, ohnehin alles anders ist. Sein Ansatz, den Fokus der Kinder nicht auf Leistung und Fleiß, sondern auf Interesse und Spaß zu legen, gefällt mir sehr! Nach seiner Theorie lernen die Kinder auf diese Weise sogar freiwillig.

Aaaaaber: Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht trotzdem ein kritisches Auge (Oder in diesem Fall Ohr) darauf richten (hören) würde. Ich finde den Ansatz, den Druck und Zwang zu lernen gut, an und für sich gut, aber in der Regel nicht immer effektiv.

Wenn ich als Kind Langeweile hatte, habe ich durchaus Beschäftigung gefunden, aber nicht für Schule. In den Ferien habe ich die Bücher 6 Wochen lang nicht angerührt und auch sonst meistens nur etwas gemacht, wenn ich „musste“. Hätte man mir damals gesagt, dass ich es nicht mehr ernst nehmen müsse, wären meine Noten vermutlich ins Bodenlose gesunken, weil ich nun sogar den „Segen“ gehabt hätte, weniger für die Schule zu machen.

Der Podcast regt definitiv zum Nachdenken an und sorgt sicher für diversen Diskussionsaustausch. Mich würde sehr interessieren, was eure Meinungen sind.

Hier ein paar weitere Zitate aus der Podcastfolge:

„Worauf es im Leben wirklich ankommt ist ja nicht Ausbildung, sondern Bildung, dass man sein Leben meistert.“ 

Mein absoluter Lieblingssatz der Podcastfolge! Im Leben kommt es nicht nur aufs Lernen an, sondern schlicht und einfach aufs Leben!

„Der Druck, dass ein Abschluss über das weitere Leben entscheidet, muss aus der Schule raus.“ 

Hmmm, bei dem Satz bin ich etwas zwiegespalten. Denn auch hier sieht die Praxis leider anders aus. Meistens kommt es eben doch auf den Abschluss an – das weiß ich, die sich gerade mit einem Masterstudium rumschlägt, dass sie eigentlich nicht mehr will, aber wegen der späteren Zukunftschancen trotzdem machen „muss“, nur allzu gut!

„Ich habe noch kein Kind gesehen, das nicht in der Lage ist, sich auf etwas zu konzentrieren, wenn das, worauf es sich konzentriert, für es selbst interessant ist.“

Auch das finde ich etwas pauschalisiert. Menschen mit ADS oder generellen Konzentrationsstörungen können das eben nicht so leicht.

„Es gibt viele Kinder, die jetzt das erste Mal in ihrem Leben merken, dass sie selbst der Konstrukteur in ihrem Leben sind.“

Diesen Satz finde ich sehr poetisch wunderschön!!

„Es könnte sein, dass, wenn die Schule wieder los geht, viele Eltern viel, viel wertschätzender sind den Lehrern gegenüber.“ 

Auch diese Worte haben es mir angetan! Dankbarkeit lautet das Stichwort und zwar für alle!

Béa unterstützt auch viele dieser Thesen. Übrigens als Bildungsunternehmerin trägt sie als „Thought Leader“ bei einem neuen Schulaufbau auch bei: Learnlife in Barcelona hat das Ziel, Lernorte zu schaffen, die auf Fähigkeitenaufbau basieren statt auf Prüfungen und Examina. Aber davon erzählt sie euch gern einmal selbst. Vielleicht gar in einem Podcast von Podcast „Ganz schön Familie“?

Liebe Grüße,
Mounia und Béa

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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