Verdrehte Pubertät – Hilfe mein Kind ist komisch!
Von viele schlimmen Pubertätsproblemen und Depressionsdowns haben wir gehört und gelesen… gerade von Darksun, die ab und zu hier aus der Sicht als Betroffene schreibt. Aber das??? Kann es auch positive Überraschungen geben? Darksun schreibt über die verdrehte Pubertät ihres jüngsten Sohnes:
„Mama, wann hat der Arzt am Samstag Sprechstunde? Ich möchte keinen Schultag verpassen und kann deswegen nicht in der Woche gehen!“
Ja, so habe ich auch geschaut! Mein Sohn hat starke Schmerzen im Sprunggelenk und will trotzdem in die Schule!
Vielleicht hätte ich das als Zufall abgestempelt oder als Übermüdung durchgehen lassen. Aber:
Mein Kind geht seit einiger Zeit jeden Abend freiwillig um 20.30 Uhr ins Bett.
„Gute Nacht Mama! Morgen ist Schule und ich möchte ausgeschlafen sein!“
Morgens steht er fröhlich auf und erklärt mir dann, er freut sich auf die Schule. Und er kommt auch genau mit dieser gleichen guten Laune wieder nach Hause.
Mein Sohn besucht jetzt die 6. Klasse und steckt eigentlich mitten in der Vorpubertät, wenn nicht sogar schon in der Pubertät. Da erwarte ich doch kein „Ich muss jetzt Hausaufgaben machen und danach meine Mappe!“ Von alleine, ohne Ansage! Das wäre im letzten Schuljahr noch unmöglich gewesen. Hausaufgaben nur nach mehrmaliger Aufforderung und mit einem Gesicht, als hätte ich ihn aufgefordert, bis Weihnachten, nur Rosenkohl zu essen.
Statt einem: „Ich möchte nicht lernen, ich will lieber spielen“, höre ich jetzt immer wieder ein „Ich muss noch lernen, wir schreiben nächste Woche einen Test.“
Wer bist du und was hast du mit meinem Kind gemacht?!
Vielleicht bin ich ja eine komische Mutter: Ich mache mir Gedanken, weil mein Kind eine komplette Kehrtwende macht – und das in der Pubertät. Denn die Pubertät bringt ja jede Menge Veränderungen mit sich. Aber nur positive? Das hätte mir mal jemand vorher sagen sollen. Nie im Leben hätte ich das für möglich gehalten.
Ich sage mir jetzt: „Bleib ruhig, freue dich und motiviere ihn! Selbst wenn es eine Phase ist, möge sie lange anhalten.“
Dann aber will ich ihn für seine Leistungen belohnen. Statt 3er und 4er gibt es in der Schule nur noch 1er und 2er. Dazu kommt von ihm ein: „Ich brauche keine Belohnung. Ich lerne ja für mich.“ Und dann geht die Grübelei von vorne los. Wie ist das möglich? Scheint mir eine ausgeklügelte kleine Rebellion zu werden: Jetzt mache ich mal meine Mutter wuschelig und zwar so richtig! Das Ziel hat er jedenfalls erreicht. Mama ist komplett durcheinander. Vielleicht ist das, das neue „aufmüpfig“ – Pubertierende werden handzahm.
Jede Generation hat ja ihre Eigenheiten. Wie ist das mit euren Kindern? Gibt es einen YouTube Kanal, den ich kenne sollte? „Pubertät mal anders und völlig verdreht?“ Könnte ich mir glatt vorstellen. Mein Sohn weiß ja, ich habe von YouTube keinen blassen Schimmer.
Aber wo immer es auch herkommt und was immer es auch wird, es ist schön und eigentlich kann ich mich gerade entspannen. Keine Einträge mehr im Hausaufgabenheft und ich kann mit hoch erhobenen Haupt zum Elterngespräch gehen. Wer weiß was diese Pubertät noch bringen wird, langweilig wird es jedenfalls nicht!
Liebe Grüße,
Eure Darksun
- 19. Oct 2017
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